Estrel Tower in Neukölln - Berlins bald höchstes Gebäude wächst ab sofort in die Höhe

Er soll Berlins höchstes Hochhaus und gleichzeitig ein neues Wahrzeichen der Stadt werden: Der Estrel Tower. Als reine Erweiterung des Estrel Hotels in Neukölln ist der Turm aber nicht geplant - was auch mit den Lehren aus der Pandemie zu tun hat.
Die Hochbauarbeiten für den Estrel Tower in Berlin haben am Mittwoch offiziell begonnen. Das Gebäude an der Sonnenallee in Neukölln wird, wenn es fertiggestellt ist, mit 176 Metern Berlins höchstes Hochhaus sein. Bauherr ist Estrel-Eigentümer Ekkehard Streletzki, der die erste Skizze für das Hochhaus laut eigenen Angaben zuerst auf einer Serviette anfertigte.
Die Tiefbauarbeiten haben bereits im Sommer begonnen. Das Hochhaus ruht auf 52 Bohrpfählen, die 30 Meter tief in den Boden eingelassen wurden. Darauf wird im Januar die 3,60 Meter dicke Bodenplatte gegossen. 2024 soll das Hochhaus eröffnet werden.

Hotelzimmer, Apartments, Co-Working
Auf den insgesamt 45 Etagen des Towers sollen unter anderem ein Hotel mit 525 Zimmern, Apartments, Wellness- und Fitnessstudios für die Bewohner, 9.000 Quadratmeter Büros und Flächen für Co-Working geschaffen werden. Das Konzept wurde im Lichte der Coronapandemie noch einmal überarbeitet: Vom Plan, fast den gesamten Turm zum Hotel zu machen, war Streletzki wegen der unsicheren wirtschaftlichen Lage abgerückt.
Herzstück des Gebäudes wird ein öffentliches Atrium, in dem neben lokaler Bäckerei eine Galerie und ein Inkubator für Start-ups vorgesehen sind. Der Tower wird durch einen Tunnel mit dem angrenzenden Estrel Congress Center (ECC) verbunden. In der Spitze des Towers zwischen den Etagen 41 und 44 sind Konferenzräume, ein "Farm to Table"-Restaurant und eine Skybar mit Außenterrasse geplant.
Im Sockel des Turms soll ein Veranstaltungsbereich mit 2.000 Quadratmeter Fläche entstehen. Der Park rund um den Tower und das Ufer des Neuköllner Schifffahrtskanals sollen öffentlich zugänglich sein, teilte das Unternehmen mit.

Berlins südliches "Tor zur Stadt"
Gebaut wird der Estrel Tower nach Plänen der Architekten Barkow Leibinger. Die Fassade wurde speziell an die Sonneneinstrahlungen vor Ort angepasst, so dass sich die Räume im Tower während des Sommers weniger aufheizen. Neben begrünten Dächern inklusive Photovoltaikanlagen soll ein innovatives, CO2 sparendes Energiekonzept zur Anwendung kommen.
Beim Innenausbau sollen regionale Hölzer und recycelte Materialien verwendet werden, zudem ist über die Hälfte der Stellflächen des Parkhauses für Fahrräder vorgesehen.
Estrel erhebt mit dem Neubau den Anspruch, das südliche Tor zur Innenstadt zu werden, vor allem für Gäste des Flughafens BER.
Sendung: Abendschau, 03.11.2021, 19:30 Uhr