Potsdamer Platz in Berlin - So soll das Sony Center umgestaltet werden

Das Sony Center braucht ein Update: Gut 21 Jahre nach der Eröffnung will der Eigentümer das Gebäudeensemble umfassend sanieren. Die Büroflächen sollen gemütlicher werden, das Forum grüner und die Freizeitangebote sportlicher.
Das Sony Center am Potsdamer Platz soll bis Ende 2023 für insgesamt rund 200 Millionen Euro saniert werden. Dies gaben am Donnerstag die Eigentümer, sowie Vertreter der Architekten, nach deren Entwürfen das Sony Center einst gebaut wurde, bekannt.
Imax-Kinosäle werden umgebaut
Demnach soll vor allem die Arbeitsumgebung der Büroplätze verbessert werden. "Die Menschen erwarten heute mehr von ihrem Arbeitsplatz als noch vor 25 Jahren. Damals lag der Schwerpunkt der Planung auf einer ruhigen, geordneten Umgebung, um konzentriertes und fokussiertes Arbeiten zu fördern", sagte Steven Cook von Jahn Architecture.
Heute stünden jedoch Lösungen für den kreativen Austausch mit den Kollegen ebenso im Fokus, wie auch Orte, die Entspannung und Erholung bieten. Dies wolle man mit neuen Büroräumen in den Räumlichkeiten des ehemaligen Imax-Kinos erreichen. Für Filmfreunde ist ein Boutique-Kino mit nur noch drei Sälen geplant, auch Gastronomie, Fitness und Wellness soll in den ehemaligen Imax-Kinos entstehen.

Bahn plant Mitarbeiterrestaurant
Insgesamt sollen rund 50.000 Quadratmeter Bürofläche modernisiert werden, deren Ambiente laut der Pläne dann eher an ein Hotel als an ein Bürogebäude erinnern werde. Auch einer der größten Mieter, die Deutsche Bahn, gestaltet seine Räume und die Lobby neu. Die Bahn werde zudem ein Mitarbeiterrestaurant eröffnen und solle damit die Ausrichtung des Sony Centers als Bürocampus bekräftigen.
Forum soll begrünt werden
Im Forum des Sony Centers soll der Boden ausgetauscht werden. Große Bäume und Pflanzen, Sitzecken und ein neues Beleuchtungskonzept seien ebenso geplant. Mobile Sitzmöbel sollen Veranstaltungen mit bis zu 1.000 Gästen möglich machen. Die angrenzenden Außenbereiche des Sony Centers sollen durch öffentlich zugängliche Kunstwerke und zusätzliche Fahrradstellplätze aufgewertet werden.
Zudem sind laut Eigentümer bis zu fünf neue Fitnessbereiche geplant, in der eine Boulderhalle oder ein Yogastudio Platz finden könnten. Schon Anfang 2022 soll zudem ein Outdoor-Fitnessbereich öffnen, der nicht nur den Mietern, sondern auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stünde.

Sony Center seit 2017 in den Händen der Oxford-Gruppe
Die Oxford Properties Group erwarb im Oktober 2017 zusammen mit der Immobilien-Investmentgesellschaft Madison International Realty das Sony Center. Das nach Entwürfen des in diesem Jahr verunglücktem Helmut Jahn erbaute Gebäudeensemble erstreckt sich auf fast sechs Hektar und umfasst acht Gebäude, darunter den Bahntower. 7,1 Millionen Menschen besuchen laut Oxford-Gruppe jährlich das Center.
Während der 1990er-Jahre war der Potsdamer Platz die größte innerstädtische Baustelle Europas. Auf der Brache entstanden vier verschiedene Quartiere: das nordwestlich gelegene Sony Center, nordöstlich der Sitz der Holding der Deutschen Bahn mit dem Bahntower, südlich davon die Daimler-City mit dem Atrium Tower (erkennbar an dem markanten grünen Würfel auf seiner Spitze) sowie südwestlich der Marlene-Dietrich-Platz mit dem Theater am Potsdamer Platz, dem Spielkasino, dem Luxushotel Grand Hyatt Berlin sowie den Potsdamer Platz Arkaden.

Sendung: Abendschau, 4.11.21, 19:30 Uhr