Alexanderplatz und Pallasstraße - Berliner Senat legt erste Böllerverbotszonen fest

Beim Jahreswechsel 2020/2021 waren Feuerwerk und Böller verboten. Dieses Jahr könnte es wieder bunt und laut werden. Doch aus Sicherheitsgründen hat der Berliner Senat in zwei Zonen Pyrotechnik bereits verboten - und es könnten noch mehr werden.
In der Silvesternacht soll es in Berlin aus Sicherheitsgründen wieder Feuerwerks- und Böllerverbotszonen geben. Untersagt wird das Abbrennen von Pyrotechnik auf dem Alexanderplatz und im Steinmetzkiez an der Pallasstraße in Schöneberg. Das teilte die Senatsinnenverwaltung der Deutschen Presse-Agentur mit, wie diese am Sonntag berichtete.
Diese beiden Böllerverbotszonen basierten auf der Gefahrenabwehr über das Allgemeine Sicherheits- und Ordnungsgesetz, hieß es zur Begründung. Sie hätten sich in den vergangenen Jahren bewährt und dienten dem Schutz von Polizei und Feuerwehr, aber auch von anderen Menschen in den Gebieten.
Früher hatten sich dort häufiger Gruppen junger Menschen gebildet, die mit Feuerwerk und Flaschenwürfen Polizisten und Feuerwehrleute angriffen. 2019 erließ der Senat erstmals diese Böllerverbotszonen.
Senat: Weitere Verbotszonen möglich
Mit Blick auf die derzeitige Entwicklung in der Pandemie betonte die Senatsinnenverwaltung, es sei nicht auszuschließen, dass es weitere Bereiche geben könnte, "an denen zu Silvester der Aufenthalt und die Verwendung von Feuerwerk und anderen pyrotechnischen Gegenständen aus Infektionsschutzgründen untersagt ist". Darüber werde die Innenverwaltung im Einvernehmen mit der Senatsgesundheitsverwaltung zum gegebenem Zeitpunkt entscheiden.
Böllerei seit jeher umstritten
Die Initiative Deutsche Umwelthilfe fordert seit Jahren ein grundsätzliches Feuerwerksverbot. Die Böllerei belaste die Atemluft, schädige Haus- und Nutztiere und führe zu schweren Verletzungen vor allem an Händen und Augen. Am Montag will die Umwelthilfe ein Aktionsbündnis präsentieren, um die neue Bundesregierung aufzufordern, in Zukunft Böller und Raketen zu verbieten.
Dagegen verlangte der Bundesverband Pyrotechnik, ein Zusammenschluss von Profi- und Hobby-Feuerwerkern, weiterhin "einen Jahreswechsel mit individuellem Silvesterfeuerwerk". Der Verband betonte: "Einmal im Jahr die Funken sprühen zu lassen, bedeutet für viele Menschen eine ganz besondere Faszination." Ein Verbot von Kleinfeuerwerk vor der eigenen Haustür oder im Garten senke weder die Infektionszahlen, noch entlaste es Krankenhäuser.
Der größte Teil der Verletzungen in den Notaufnahmen sei auf Alkoholkonsum und entsprechende Konflikte zurückzuführen, argumentierte der Verband weiter. Der Feinstaubausstoß durch Feuerwerk belaufe sich auf 0,7 Prozent der jährlichen Emissionen.
Silvester 2020 war Feuerwerk komplett verboten
Im vergangenen Jahr wurde wegen der Corona-Pandemie der Kauf von Feuerwerkskörpern in ganz Deutschland verboten, zusätzlich richtete der Senat 54 Verbotszonen auf großen Plätzen, Straßen und in Parks ein, in denen Feuerwerk und auch der Aufenthalt untersagt waren.
Sendung: Inforadio, 14.11.21, 8:00 Uhr