In der Justizvollzugsanstalt (JVA) Heidering ist am Samstagabend in einer Zelle ein Feuer ausgebrochen. Wie ein Dienstgruppenleiter der Brandenburger Polizeidirektion West rbbl24 am Sonntag sagte, wurden dabei ein Häftling und fünf Justizvollzugsbeamte verletzt.

Die JVA Heidering ist dem Land Berlin unterstellt und liegt südlich der Hauptstadt in der Gemeinde Großbeeren im Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei hatte ein 29-jähriger Häftling das Feuer gegen 19 Uhr absichtlich gelegt, sein Bettlaken in den Papierkorb gesteckt und angezündet. Kurz darauf habe er den Notfallknopf in seiner Zelle betätigt. Nach Angaben des Dienstgruppenleiters konnten die alarmierten JVA-Beamten den Brand selbst löschen.

Für die Dauer des Einsatzes wurde demnach die gesamte erste Etage in dem Gebäudeblock der JVA evakuiert. Beamte führten die 15 Insassen für etwa 90 Minuten auf den Hof. Gegen 20.30 Uhr wurden sie zurück in ihre Zellen begleitet.

Nach dem Ende der Löscharbeiten wurden laut Polizeiangaben fünf Mitarbeiter der JVA Heidering mit Rauchgasvergiftungen in eine Klinik gebracht. Der Mann, der den Brand mutmaßlich in seiner eigenen Zelle gelegt hatte, wurde in der JVA von einem Gefängnisarzt behandelt. Gegen ihn ermittelt die Brandenburger Polizei wegen mutmaßlicher Brandstiftung.

Bedienstete der JVA, die am Abend als Zeugen vernommen wurden, sollen der Polizei berichtet haben, dass der 29-jährige Häftling gegen die Evakuierung seiner Zelle Widerstand leistete. Die Polizei geht von einem Suizidversuch aus.

Sollten Sie selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, suchen Sie sich bitte umgehend Hilfe. Bei der Telefonseelsorge finden Sie zum Beispiel rund um die Uhr Ansprechpartner, auch anonym.

Telefonnummern der Telefonseelsorge: 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222 www.telefonseelsorge.de

Sendung: Inforadio, 07.11.2021, 12:00 Uhr