"Keine Veränderungen im Personal geplant" - Rosneft will nach Übernahme von Raffinerie in Schwedt alle Mitarbeiter halten

Do 18.11.21 | 17:03 Uhr
Ein Arbeiter im Schutzanzug reinigt mit Hochdruck Armaturen im Bereich der Rohöldestillation der PCK Raffinerie GmbH in Schwedt (Bild: dpa/Patrick Pleul)
Bild: dpa/Patrick Pleul

Der russische Energiekonzern Rosneft will nach der Übernahme eines Großteils der Erdölraffinerie PCK in Schwedt alle Mitarbeiter weiterbeschäftigen. "Es sind keine Veränderungen im Personal geplant", sagte ein Sprecher von Rosneft Deutschland am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Demnach arbeiten zurzeit mehr als 1.100 Menschen in der Raffinerie.

Anteil an PCK auf fast 92 Prozent gesteigert

Rosneft hat nach eigenen Angaben das Vorkaufsrecht auf den Erwerb von 37,5 Prozent der Anteile von Shell ausgeübt. Damit werde der Konzern seinen Anteil an PCK von 54,17 Prozent auf 91,67 Prozent erhöhen. Der Kauf muss laut Rosneft noch von den Behörden genehmigt werden. Das Unternehmen erwartet den Abschluss der Übernahme Anfang nächsten Jahres, sagte der Sprecher.

In der Brandenburger Raffinerie werden nach Unternehmensangaben jährlich etwa 12 Millionen Tonnen Rohöl verarbeitet - beispielsweise zu Diesel, Benzin und Heizöl. Dort endet die Pipeline "Freundschaft" aus Russland, über die Deutschland nach Angaben der Raffinerie zu 25 Prozent mit Rohöl versorgt wird. Rosneft ist der größte russische Ölproduzent. Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder ist Aufsichtsratschef.

Woidke: Bekennnis zum Standort Schwedt

Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte die stärkere Beteiligung am Mittwoch als "gute Nachricht" gewertet. "Das Bekenntnis des Unternehmens zum Standort Schwedt ist zugleich ein Vertrauensbeweis gegenüber dem Land Brandenburg als Industriestandort", teilte der Regierungschef mit. "Damit sind der Standort und auch viele Arbeitsplätze langfristig gesichert."

Die Ankündigung zu PCK erfolgt inmitten der ins Stocken geratenen Zertifizierung der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2. Um die Pipeline von Russland nach Deutschland hatte es immer wieder Debatten gegeben. Die Bundesnetzagentur hatte am Dienstag das Verfahren zur Zertifizierung der Nord Stream 2 AG als unabhängige Betreiberin der Pipeline vorläufig ausgesetzt. Zunächst müsse die Betreiberfirma nach deutschem Recht organisiert werden, hieß es.

Sendung: Inforadio, 18.11.21, 16 Uhr

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