Berlin - Verdi ruft Beschäftigte in Awo-Kitas zu achttägigem Streik auf

2.000 Beschäftigte der Awo Berlin sind ab Mittwoch zu einem achttägigen Verdi-Warnstreik aufgerufen. Der Grund: im Tarifstreit um die Angleichung ihrer Löhne auf das Niveau des Länder-Tarifvertrags geht es nicht voran. 5.000 Kinder und ihre Eltern sollen von dem Streik betroffen sein.
Im Tarifkonflikt bei der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Berlin ruft Verdi die Beschäftigten von Mittwoch an für acht Tage zum Warnstreik auf. Der Streik soll am Freitag, den 19.11., enden. Das teilte Verdi am Montag in einer Pressemitteilung mit. Von dem erneuten Streik werden Kitas, Beratungs- und Betreuungseinrichtungen der Awo in der Hauptstadt betroffen sein.
Druck auf Arbeitgeber soll erhöht werden
In der Pressemitteilung heißt es, trotz des viertägigen Warnstreiks im September "und der leichten Verbesserung des Gesamtangebots der Arbeitgeber sind wir noch immer viel zu weit vom Niveau des Tarifvertrages der Länder entfernt. Daher wird Verdi jetzt den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen." Aufgerufen sind etwa 2.000 Beschäftigte. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" [tagesspiegel.de] berichtet. Dort hieß es, mehr als 5.000 Berliner Kinder und ihre Eltern seien von dem Streik betroffen.
Nicht gestreikt werden solle im Nachtdienst und an den Wochenenden. Betroffene Eltern seien bereits informiert worden, heißt es weiter.
Gehälter sollen auf Niveau von Länder-Tarifvertrag
Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten der Awo-Tarifgemeinschaft Berlin, zu der der AWO-Landesverband, die meisten Kreisverbände sowie die Awo pro:mensch GmbH gehören, eine schrittweise Anhebung der Entgelte auf das Niveau des Länder-Tarifvertrags.
Derzeit erhielten Awo-Beschäftigte zum Teil mehrere hundert Euro weniger im Monat als für vergleichbare Tätigkeiten im öffentlichen Dienst, hieß es in einer Pressemitteilung im September. Dabei leisteten sie, so Susanne Feldkötter von Verdi, einen ebenso wichtigen Beitrag zur öffentlichen Daseinsvorsorge wie ihre Kolleginnen und Kollegen beim Land.
Gewerkschaft sieht Senat in der Pflicht
Konkret fordert Verdi nach eigenen Angaben, dass die Bezahlung in den AWO-Einrichtungen in einem ersten Schritt dieses Jahr auf mindestens 98 Prozent des Niveaus des Tarifvertrags der Länder angehoben und die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst in die entsprechende Entgelttabelle des öffentlichen Dienstes übergeleitet werden.
Die Gewerkschaft sieht den Berliner Senat in der Pflicht, die Finanzierung von Gehältern und Arbeitsbedingungen auf dem Niveau des öffentlichen Dienstes in allen Einrichtungen der Daseinsvorsorge sicherzustellen.
Sendung: