Generationen von Berliner Nachtschwärmern lernten die Schrippenmutti kennen. Noch mit 79 Jahren ging die frühere Krankenschwester auf Tour, der "Tagesspiegel" begleitete sie damals auf ihrer letzten Runde. Auch überregional wurde viel über die Frau berichtet, die das Partyvolk mit Hausmannskost versorgte. 1990 sei das losgegangen, sagte sie vor zwei Jahren dem Deutschlandfunk. Zu ihren besten Zeiten habe sie 120 Schrippen, 40 Stullen und 140 Buletten verkauft. Was sie in den Kneipen nicht loswurde, brachte Sie den Obdachlosen am Bahnhof Zoo. "Ick bin Kriegskind", sagte sie. "Wegjeworfen wird nüscht." Inge Schulze, wie sie mit bürgerlichem Namen hieß, verstarb Ende Dezember mit 81 Jahren.
Sendung: rbb Fernsehen, 28.12.2021, 20:15 Uhr | Weitere Bildergalerien