Sanierung der Bahnstrecke abgeschlossen - ICE-Fahrzeit zwischen Hamburg und Berlin verkürzt sich wieder auf unter zwei Stunden

Gute Nachrichten für Pendler und Zugreisende zwischen Berlin und Hamburg: Zum Fahrplanwechsel am Sonntag verringert sich die Fahrzeit der ICE-Züge wieder auf unter zwei Stunden. Die monatelange Sanierung der Strecke ist abgeschlossen.
Auf der Fernzug-Schnellverbindung zwischen Berlin und Hamburg sollen die Züge ab diesem Wochenende wieder ohne Umleitungen und Unterbrechungen unterwegs sein. Die rund dreimonatigen Sanierungsarbeiten auf der Schnellfahr-Strecke würden am Samstag wie geplant abgeschlossen, teilte die Deutsche Bahn am Freitag mit.
"Zum Fahrplanwechsel am Sonntag, 12. Dezember, fahren die Züge wieder mit Tempo 230 zwischen den Metropolen." Dann soll die Fahrzeit wieder wie gewohnt knapp unter zwei Stunden betragen.
Sanierungsarbeiten seit September
Seit September wurde die Strecke zwischen Berlin-Spandau und Büchen für rund 100 Millionen Euro saniert. Laut Bahn wurden dafür rund 400 Kilometer neue Schienen verlegt und 24 neue Weichen eingebaut. Etwa 30.000 Tonnen Schotter seien zudem ausgetauscht sowie die Leit- und Sicherungstechnik erneuert worden.
Die Strecke gehört normalerweise mit im Schnitt rund 17.000 Fahrgästen pro Tag zu den am stärksten genutzten Verbindungen in Deutschland. Ab Sonntag verkehren laut Bahn täglich wieder rund 60 Züge zwischen Hamburg und der Hauptstadt. Während der Bauarbeiten war das Angebot auf rund 50 Züge pro Tag reduziert worden. Die Fahrzeiten hatten sich zudem deutlich verlängert, weil die Züge umgeleitet werden mussten.
Erweitertes Zugangebot rund um Weihnachten
Zuvor hatte die Deutsche Bahn angekündigt, angesichts der Corona-Pandemie ihr Zugangebot zur Weihnachtszeit aufzustocken. "Rund um Weihnachten, vom 22. Dezember bis zum 2. Januar, setzen wir zusätzlich rund 100 Sonderzüge vor allem auf den stark nachgefragten Verbindungen ein", sagte der Vorstandschef der DB Fernverkehr, Michael Peterson, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Donnerstag. "Wir werden damit Ende dieses Jahres so viele Fernzüge auf der Schiene haben wie nie zuvor", so Peterson weiter.
Den Hauptverkehr erwartet die Bahn in diesem Jahr an den Tagen "direkt vor und nach den beiden Weihnachtsfeiertagen, also am 23. sowie am 27. und 28. Dezember", teilte das Unternehmen mit. Die Sonderzüge würden unter anderem auf viel befahrenen Strecken wie Berlin-Stuttgart, Berlin-München, von NRW nach Berlin oder auch Hamburg-Karlsruhe oder Essen-Berlin eingesetzt.
Fahrgastverband rechnet mit Verspätungen
"Wer an den Tagen reisen muss, der soll das sicher und mit einem guten Gefühl machen können", konkretisierte Peterson. Zudem gälten weitere Maßnahmen wie die Masken- und 3G-Pflicht, verstärkte Reinigung in den Zügen, aber auch stichprobenartige Kontrollen der 3G-Pflicht. Durch mehr und längere Züge werde den Reisenden mehr Platz und Abstand in den Zügen ermöglicht, sagte Peterson weiter.
Die Fernzüge der Bahn seien zu Weihnachten schon recht gut gebucht: "Die Buchungszahlen zu Weihnachten liegen über den Zahlen des Vorjahres, aber mit 35 bis 40 Prozent immer noch deutlich unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019", so Peterson. Im vergangenen Jahr lagen die Buchungen noch mehr als 60 Prozent unter dem Niveau von 2019.
Trotz der zusätzlichen Züge rechnet der Fahrgastverband Pro Bahn mit Verspätungen: "Die Bahn wirft alles auf die Schiene, was sie hat, mehr geht gar nicht", sagte der Ehrenvorsitzende des Verbands, Karl-Peter Naumann, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Das Problem aus seiner Sicht: Für noch mehr Züge gebe es keine Kapazitäten auf den Strecken und in den Bahnhöfen.
Sendung: radioeins, 10.12.2021, 5 Uhr