Berliner Jugendämter und Notdienst - Fast 2.400 Inobhutnahmen von Kindern und Jugendlichen registriert

Fr 24.12.21 | 08:19 Uhr
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Symbolbild: Ein Junge mit einem Teddy (Quelle: www.imago-images.de/Thomas Trutschel)
Bild: www.imago-images.de/Thomas Trutschel

Auch in diesem Jahr haben Jugendämter und der Berliner Notdienst wieder zahlreiche Kinder und Jugendliche in Krisensituationen aus ihren Familien geholt. Bis November wurden nach vorläufigen Zahlen der Senatsverwaltung für Familie 2.372 Inobhutnahmen registriert. Nachmeldungen seien noch möglich, hieß es.

In der Pandemie sei die Zahl der in Obhut genommenen Kinder und Jugendlichen nicht deutlich zurückgegangen, sagte Sprecher Ralph Kotsch. "Es ist eher zu beobachten, dass die Kinder und Jugendlichen etwas länger in Obhut verbleiben, bis eine Anschlusshilfe gefunden ist." Entsprechende Zahlen für dieses Jahr lägen aber noch nicht vor.

Die meisten gehen zurück in ihre Familien

Im Vorjahr waren es 2.758 Kinder und Jugendliche und damit mehr als im Vor-Pandemiejahr 2019, als 2.664 Inobhutnahmen gezählt wurden. Im Schnitt blieben die Kinder und Jugendlichen 18 Tage in einer Einrichtung.

Der Großteil von ihnen gehe danach zurück in die Familien, denen weitere Hilfen angeboten würden, so Kotsch. In Fällen, in denen das nicht möglich sei, kämen die Kinder und Jugendliche in eine Pflegefamilie oder Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe.

Sendung: Inforadio, 24.12.2021, 08:00 Uhr

5 Kommentare

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  1. 5.

    Kern des Problems ist, dass Menschen Schwierigkeiten im Umgang mit sich selbst und anderen nicht angehen - weil sie nicht können oder wollen. Dass Partnerschaften aggressiv und destruktiv in die Brüche gehen, ist z.B. eher die Regel als eine Ausnahme - oft auch zum klaren Nachteil von Kindern. Menschen bekommen - versehentlich oder bewusst - auch dann Kinder, wenn sie wirtschaftlich oder mental gar nicht in der Lage dazu sind. Hilfsangebote fehlen - oder werden ausgeschlagen, z.B. weil man glaubt, das nicht nötig zu haben. Der "Führerschein für Eltern", eine sehr alte, vernünftige Forderung, scheitert seit Jahrzehnten am Widerstand der üblichen Kreise. Allerdings wäre die sozialpsychologische Infrastruktur vermutlich auch gar nicht in der Lage, das flächendeckend zu leisten. Insofern ist es doch Glück im Unglück, wenn die Kinder heute immerhin die Möglichkeit haben, das hoffentlich kleinere Übel und vielleicht sogar eine wirklich liebevolle, passende Familie zu finden.

  2. 4.

    Ich kann verstehen, dass Sie das berührt. Ist bei mir ebenfalls so. Ich kann Ihnen aber versichern, dass das Interesse der Menschen daran in Berlin überdurchschnittlich hoch ist (arbeite in dem Bereich). Ich denke, die Anzahl der Kommentare auf rbb sagt wenig über das Interesse der Menschen an der Thematik aus. Frohe Weihnachten!

  3. 3.

    Danke Ihnen vielmals. Trotz allem bin ich sehr traurig wenn ich soetwas lese. Vor allem wo bleiben all die Kommentare hier zum Wohle der Kinder? Interessant kaum jemanden. Schon schon sehr erschreckend all das hier.

  4. 2.

    Anhand Ihrer Kommentare ist ja abzulesen, dass Sie sich trotzdem zu einer szn. guten Persönlichkeit entwickelt haben, was mich freut. Schöne Feiertage Ihnen, Lothar.

  5. 1.

    Mir tun diese Kinder unendlich leid. Da ich als Kind selber schwer darunter gelitten hatte und sogar mit 8 Jahren zum Vollwaise wurde.

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