Alte Verwaltungs-Software -
Die Ursache für wiederholte Computer- und Serverausfälle in Berliner Behörden ist gefunden. Nach Angaben des IT-Dienstleistungszentrums (ITDZ) vom Mittwoch ist vor allem ein veraltetes Programm der Justiz verantwortlich für die Probleme der vergangenen Wochen.
Probleme vor allem bei Gerichtsmitarbeitern
Mitte November hatte das ITDZ bestätigt, dass Computer sowohl am Kammergericht, in der Senatsschul- und Senatsinnenverwaltung und im Bezirksamt Mitte vorübergehend immer wieder ausgefallen waren. Dadurch sei es zu Einschränkungen beim Zugriff auf Anwendungen in Bereichen der Jugendhilfe und der Schuladministration gekommen.
Nun habe eine Taskforce aus 50 internen Spezialisten und Experten der Hersteller den Grund für die Überlastung eines der zentralen Speichersysteme entdeckt, so das ITDZ: Der Versuch, ein altes Justizprogramm namens Aulak aus den 1990er Jahren mit ins Netz zu integrieren, habe zur Instabilität der Server geführt.
Jahrzehnte altes Programm war einst wichtig für die Vernetzung der Behörden
Aulak steht für "Automation des Landgerichts, der Amtsgerichte und des Kammergerichts". Es wurde eingeführt, um die Geschäftsstellen der Gerichte, den Schreibdienst, das Protokoll, die Richter und die Rechtspfleger miteinander zu verbinden und wurde dann auch später in weiteren Bereichen genutzt.
Nachdem die Ursache gefunden wurde, habe das ITDZ die Systeme gezielt stabilisiert, sagte eine Sprecherin dem rbb. Seit dem 26. November liefen die bis dahin oft betroffenen Systeme demnach problemfrei und ohne Einschränkungen.
Sendung: rbb88,8, 08.21.2021, 19:00 Uhr