Berliner Landgericht -
Ein wegen Mordes mit Kannibalismus-Verdacht angeklagter Lehrer ist laut einem psychiatrischen Gutachten voll schuldfähig. Es liege keine krankhafte seelische Störung vor, erklärte der Sachverständige am Mittwoch vor dem Berliner Landgericht.
Der 42-jährige Angeklagte soll im September 2020 in seiner Wohnung einen 43-Jährigen umgebracht haben, um durch die Tötung sexuelle Befriedigung zu erlangen und Teile der Leiche zu essen. Er hatte das Opfer laut Ermittlungen nur wenige Stunden zuvor über ein Dating-Portal kennengelernt.
Angeklagter bestreitet Vorwurf der Tötung
Der Angeklagte soll die Leiche zerstückelt und Teile an verschiedenen Orten in der Stadt abgelegt haben. Dem Rechtsmediziner Michael Tsokos zufolge konsumierte das Opfer kurz vor seinem Tod die Droge GHB, auch bekannt als Liquid Ecstasy. Die Substanz habe sich im Magen befunden.
Der Angeklagte hatte nach mehrwöchigem Prozess sein Schweigen gebrochen und den Vorwurf einer Tötung zurückgewiesen. Nach einem Sex-Treffen habe der Mann allein im Wohnzimmer seiner Wohnung übernachtet, erklärte der Angeklagte. Als er ihn am Morgen gefunden habe, sei der 43-Jährige tot gewesen. In Panik sei er dann zu dem Schluss gekommen, die Leiche verschwinden zu lassen. Der Prozess wird voraussichtlich am 22. Dezember fortgesetzt.
Sendung: Abendschau, 15.12.2021, 19:30 Uhr