"Derzeit nicht finanzierbar" - Landtag lehnt 365-Euro-Jahresticket für Brandenburger Studierende ab

Fr 17.12.21 | 14:34 Uhr
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Eine Straßenbahn der Linie 98 zum Schloss Cecilienhof fährt auf der regennassen in der Charlottenstraße an den vor einer roten Ampel wartenden Autos vorbei. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Bild: dpa/Soeren Stache

Für Studierende in Brandenburg wird es vorerst kein 365 Euro-Jahresticket für den öffentlichen Nahverkehr geben. Die Fraktion der Freien Wähler ist mit ihrem Antrag dazu im Landtag gescheitert.

Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) verwies auf einen Kompromissvorschlag des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB). Ursprünglich sollten die Ticketpreise pro Semester von 170 auf 245 Euro erhöht werden. Der VBB hatte zuletzt aber überraschend vorgeschlagen, dass das Semesterticket ab 1. April 2022 für 200 Euro angeboten werden soll. Dieser Preis soll für das Wintersemester 2022/23 konstant gehalten werden und danach pro Semester um drei Prozent steigen.

Grüne: 365-Euro-Ticket derzeit nicht finanzierbar

Ursprünglich hatte der VBB eine Erhöhung auf 245 Euro angekündigt. Dagegen hatten die Studierenden protestiert. Beermann appellierte an die Studierenden, das jetzige VBB-Angebot ernsthaft zu prüfen und anzunehmen. Die Studenten selbst hatten eine Steigerung auf maximal 182,50 Euro pro Semester vorgeschlagen – was einem 350-Euro-Jahresticket gleichkäme.

Die Grünen-Fraktion kündigte an, ein 365-Euro-Jahresticket in Zukunft nicht auszuschließen. Günstigere Preise im ÖPNV seien eine sinnvolle Klimaschutzmaßnahme, nur sei der Vorschlag derzeit nicht finanzierbar, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Brandenburger Grünen-Fraktion, Clemens Rostock.

Sendung: Fritz, 17.12.2021, 13:30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Die haben ein komisches Verständnis von „Geschäft“ und „soziale Chancengleichheit“. Das kommt davon, wenn man Marx nicht gelesen oder verstanden hat. Aber Spaß beiseite, „eine sinnvolle Klimaschutzmaßnahme“, von einem Grünen formuliert, ist mit aller größter Vorsicht zu genießen, denn: Wie genau wurde das ermittelt? Jeder weiß, dass das so nicht stimmen kann, weil der weltweite Gesamtverbrennerverkehr schon einen Einfluss auf das Klima langfristig haben kann, aber sicher nicht der Ticketpreis in Brandenburg... vermutlich würde ein günstiger Ticketpreis in Indien auch keinen Effekt haben, aber das ist jetzt ein anderes Thema über sinnvolle Wirksamkeit...schlimm ist nur der so selbstverständliche Gebrauch, als ob es stimmen könnte...

  2. 5.

    Erstaunlich, dass gerade die Grünen regelmäßig Gründe finden, warum wirklich sinnvolle und ökologische Maßnahmen nicht finanzierbar sind. Die Grünen sind so ökologisch, wie die SPD sozial. Glaubwürdig oder gar vertrauenswürdig ist keine namhafte Partei in Deutschland mehr. Das Parteiensystem gehört deshalb grundsätzlich in Frage gestellt.

  3. 4.

    Der Schuß könnte mächtig nach hinten losgehen. Wenn ich es richtig verstehe, geht es um ca. 50 EUR je Studierenden Zuschuss für den VBB. Wenn das Ticket nun gar nicht kommt und vielleicht die Hälfte der Studierenden gar nix mehr bezahlt, weil sie eigentlich mit Fahrrad, Motorrad, Auto oder schwarz fahren, dürfte der Fehlbetrag beim VBB deutlich höher ausfallen. Im ÖPNV bleiben aber die Betriebskosten bei sinkender Nutzung konstant.

  4. 3.

    Peinlich. Wir machen im Land groß auf Unweltschutz aber wenn es darum geht die Öffis attraktiv zu machen, fehlt das Geld. Lieber die Kohle irgendwo bei Corona versenken.

  5. 2.

    Richtig. Ist kein Geld für da. Das brauchen wir gerade auch für all die dubiosen Testzentren.

  6. 1.

    Steht nun schon fest wieviel Geld die Pfuschbeseitigung am Landtagsgebäude kostet ? Jeder Parlamentarier in ganz Deutschland 100-200€ weniger und Studenten können in Ruhe studieren statt Flaschen für das Fahrgeld zu sammeln.

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