Generalstaatsanwaltschaft prüft Antrag -

Ein kürzlich in Deutschland aufgeflogener mutmaßlicher russischer Spion soll nach Großbritannien ausgeliefert werden. Die zuständige Generalstaatsanwaltschaft in Brandenburg an der Havel prüft derzeit ein entsprechendes Ersuchen, teilte die Behörde am Freitag mit. Zunächst hatte das Magazin "Der Spiegel" darüber berichtet.
Die Bundesanwaltschaft hatte den Mitarbeiter der britischen Botschaft in Berlin wegen des Verdachts auf Spionage für Russland im August festnehmen lassen. David S. soll einem russischen Geheimdienst gegen Geld Dokumente übergeben haben. Der britische Staatsbürger S. ist laut Bundesanwaltschaft kein Diplomat, sondern war bis zu seiner Verhaftung als Ortskraft bei der Botschaft tätig.
Beschuldigter schweigt zu Vorwürfen
Der britischen Polizei zufolge ist S. 57 Jahre alt. Mindestens einmal soll er einem Geheimdienstvertreter Dokumente übermittelt haben, an die er durch seine berufliche Tätigkeit gelangt sein soll. Dafür soll er Bargeld in noch unbekannter Höhe bekommen haben. Sein Anwalt sagte laut "Spiegel", dass S. keinesfalls in seine Heimat zurückkehren wolle. Zu den Vorwürfen schweigt er.
Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, gehört S. zu einer ganzen Reihe russischer Spione, die zuletzt in Deutschland aufflogen. Erst im Juni ließ die Bundesanwaltschaft den russischen Mitarbeiter einer deutschen Universität wegen des Vorwurfs der Spionage für Moskau festnehmen. Erst vor kurzem wurde zudem in Berlin ein Deutscher, der im Jahr 2017 Grundrisse des Bundestags an Russland weitergegeben haben soll, wegen Spionage verurteilt.
Sendung: Brandenburg aktuell, 03.12.2021, 19:30 Uhr