Neubau der Elsenbrücke bis 2028 -

Marode Brücken werden in Berlin nach Aussage von Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) noch viele Jahre für Probleme sorgen. "Meine Prognose ist, dass wir im Bereich Brücken noch mindestens zehn Jahre lang mit den harten Einsparungen der letzten Jahrzehnte zu kämpfen haben werden", sagte Günther der "Berliner Morgenpost" [Paywall].
"Viele Brückenbauwerke in Berlin sind seit langer Zeit in einem sehr, sehr schlechten Zustand. Das hat sich seit den 90er-Jahren immer weiter zugespitzt. Das heißt, in einem Zeitraum von gut 25 Jahren hat man nicht investiert in die Brückenbauwerke, sondern sie verfallen lassen", so die scheidende Verkehrssenatorin.
Behelfsbau für Elsenbrücke "absolut im Zeitplan"
Zum Vorwurf der Opposition im Berliner Abgeordnetenhaus, den schlechten Zustand vieler Brücken nicht mit dem notwendigen Ernst angegangen zu sein, erklärte sie, erst in ihrer Amtszeit seien Erhalt und Erneuerung der Überführungen wieder in den Fokus genommen worden. Eine stadtweit marode Infrastruktur könne man nicht von heute auf morgen instand setzen, sagte Günther und verwies auf den Mangel an Brückeningenieuren.
Die marode Elsenbrücke zwischen Berlin-Friedrichshain und Treptow war am Montagmorgen komplett gesperrt worden. Auf der mehr als 50 Jahre alten Spannbetonbrücke waren vor drei Jahren schwere Schäden festgestellt worden. Am Montag hieß es, die Tragfähigkeitssensoren des Bauwerks hätten ausgelöst. Statik-Experten überprüften die Brücke dann - und seit Mittwoch ist sie wieder befahrbar.
Derzeit wird eine Behelfsbrücke gebaut, die laut Günther im Januar in Betrieb genommen werden soll. Dabei sei man "absolut im Zeitplan", betonte Günther. Die marode Elsenbrücke könne voraussichtlich so lange für den Autoverkehr frei bleiben, bis die Behelfsbrücke befahrbar sei. Der komplette Neubau der Elsenbrücke soll bis 2028 abgeschlossen sein.
Sendung: Inforadio, 17.12.2021