20 Jahre Gemeinschaftswährung - Vier kuriose Fakten über den Euro

Sa 01.01.22 | 08:00 Uhr
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Das Werksfoto von Giesecke & Devrient (München) zeigt um 1999 einen Mitarbeiter des Unternehmens bei der Qualitätskontrolle von Druckbögen mit Zehn-Euro-Scheinen. (Quelle: dpa/Giesecke & Devrient)
Bild: dpa/Giesecke & Devrient

Der Euro wird 20! Am 1. Januar 2002 löste die europäische Gemeinschaftswährung hierzulande die D-Mark ab. Und auch wenn Sie damit täglich hantieren, kennen Sie die folgenden vier Fakten über den Euro vielleicht noch nicht.

Die Gebäude auf den Euro-Scheinen sind frei erfunden

Der Euro sollte die EU-Länder miteinander verbinden - deshalb wollte man bei der Motivauswahl auf der Vorder- und Rückseite keine Länder bevorzugen. Aber irgendetwas musste ja auf die Scheine gedruckt werden. Also hat man sich beim Design für ausgedachte Brücken und Fenster entschieden, die jeweils für Offenheit und Verbundenheit stehen sollten.

Für jeden Schein gibt es deshalb Gebilde aus einer anderen Epoche. Auf dem Fünf-Euro-Schein ist beispielsweise ein Bogen aus dem Klassizismus, auf dem 20er prangen gotische Fenster und auf dem 100-Euro-Schein barocke Architektur. Gemeinsam ist allen Scheinen: Auf der Rückseite ist jeweils eine Brücke abgebildet.

Fenster im gotischen Stil sind auf einem 20-Euro-Schein abgebildet. (Quelle: imago-images/Filippo Carlot)
Bild: imago-images/Filippo Carlot

Der Euro hatte einen Vorläufer

Bereits 1979 gab es die Europäischen Währungseinheit (European currency unit, ECU). Das war zwar noch keine eigenständige Gemeinschaftswährung, sondern eine Bezugsgröße für die Wechselkurse. Als Bargeld existierte die ECU nicht, allerdings wurden einige Sondermünzen herausgegeben. Die ECU wurde dann auch am 31. Dezember 1998 zur Festlegung des Umrechnungskurses für den Euro herangezogen.

Eine Euro-Münze und eine goldene D-Mark werden zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten. (Quelle: dpa/Frank Leonhardt)
Bild: dpa/Frank Leonhardt

Den Euro gab's schon vor dem Euro

Moment mal ... 1998? Ja, denn drei Jahre vor der Bargeld-Einführung wurde der Euro schon in elektronischer Form auf den großen Finanzmärkten benutzt. Am 1. Januar 2002 kamen dann die Scheine und Münzen in damals elf europäischen Ländern in Umlauf. Mittlerweile nutzen 19 EU-Länder den Euro.

Es gibt auch Null-Euro Scheine

Die sind zwar nichts wert und auch keine echten Euro-, sondern Souvenirscheine. Aber Sammler:innen gehen voll drauf ab. Einige Auflagen sind sogar schon ausverkauft. Die Scheine bekommt man mit bekannten Gebäuden oder Berühmtheiten. Es gibt welche vom neuen Humboldt-Forum, mit Trabi drauf oder auch alten D-Mark-Münzen.

Ein Mann hält am 20.06.2017 im Hafen von Kiel (Schlweswig-Holstein) einen Null-Euro-Schein in der Hand. (Quelle: dpa/Oliver Beckhoff)
Bild: dpa/Oliver Beckhoff

Sendung: Fritz, 01.01, 17.10 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Das EU--Parlament macht es uns Bürgern vor: Steigt die Inflation, erhöhen sich die EU-Parlamentarier einfach mal selbst wieder ihre Diäten auch schon mal rückwirkend. Man muss ja schließlich leben können.

  2. 8.

    Also verklärt sehe ich die DM nicht, aber Tatsache ist ein Umrechnungskurs von etwa 1, 78.:.1 und eine Kaufkraft des Euro schon ganz kurz nach der Einführung von etwa 1-;1
    Dazu kommt dass zum.Ausgleich der Defizite, die früher Abwertungen der jeweiligen Währung bedeuteten man heute Geld dazu geben muß, wenn man es auf die Bank bringt. Die Währungschefs sind aus dem Land wo die Rechnungen verbrannt werden bevor das Finanzamt kommt (Italien) oder aus Frankreich. Deutschland hat nichts zu melden.

  3. 6.

    Was wollen Sie mit dieser Aussage deutlich machen? Dass Geldpolitik qua definitionem politisch ist oder was meinen Sie mit "politisch kontrolliert"? Wer kontrolliert denn da die Geldpolitik und wie? Prinzipiell sind alle Zentralbanken politisch, die Frage ist doch nur, welche Politik aus welchen Gründen verfolgt wird.
    Falls Sie damit eine direkte Einflussnahme durch den politische Apparat meinten, ist der genauso politisch, wie er schon immer bei der Deutschen Zentralbank ist und war.

  4. 5.

    Uiui, ein persönlicher Vorteil für Sie, mehr nicht. Der Euro ist das schlimmste was uns passieren konnte

  5. 4.

    Ich weiß, Klugscheißer kann keiner leiden, aber: Der Fünf-Euro-Schein steht für die Antike, nicht den Klassizismus.

  6. 3.

    Für mich hat der Euro durchaus etwas gebracht - Freiheiten der Bezahlung auf Reisen zum Beispiel.
    Auch wenn man natürlich tolle Erinnerungen an Mark Zeiten haben mag.

  7. 2.

    Für mich ist der € eine Waehrung die nicht das gehalten hat, was den Bürgern versprochen wurde. Die mit der Einführung des Euro verkündeten Stabilitätskriterien (Masstrich Verträge) sind heute nicht einmal mehr das Papier wert auf dem sie stehen.
    Auch ist die EZB heute eine politisch dominierte Bank. Das Versprechen, dass dies nicht passiert wurde eindeutig gebrochen.

  8. 1.

    Ja, vielen Dank und Ihnen allen ein schönes, neues Jahr!

    Vielleicht noch eine weitere vermeintliche Selbstverständlichkeit: Die Münzen sind ausgesprochen unterschiedlich nach ihren Motiven und dies nicht nur nach angegebenem Wert, sie lassen Hinweise auf ihre Herkunft zu; der Schein ist aber überall gleich und nur nach angegebenem Wert unterschieden. Das Buchgeld bietet anschaulich nicht einmal das.

    Das kann auch ggf. als Sinnbild dienen: Immerhin im Kleinen und Handfesten ist das Spezifische Europas zum Greifen nah, im Großen und erst recht im Übergroßen ist es verkennbar und nivelliert.

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