Schienenbauprogramm i2030 - S-Bahn-Verlängerungen Spandau und Teltow werden vorgeplant

Fr 14.01.22 | 19:37 Uhr
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Symbolbild: Ein Berliner S-Bahnzug ist im Außenbereich unterwegs. (Quelle: Hauke Schröder/dpa)
Symbolbild: Ein Berliner S-Bahnzug ist im Ausßenbereich unterwegs. (Quelle: Hauke Schröder/dpa) | Bild: Hauke Schröder/dpa

Die angestrebte Verlängerung von S-Bahn-Linien am Stadtrand und ins Berliner Umland geht in eine neue Phase. So soll die Planung für den neuen Abschnitt der S25 von Teltow nach Stahnsdorf vertieft werden, wie der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg am Freitag mitteilte. Dazu sei eine Finanzierungsvereinbarung geschlossen. Finanziell gesichert wurde ebenfalls die Vorplanung für eine S-Bahn-Verlängerung ins Falkenhagener Feld in Berlin-Spandau

Mehr Menschen sollen vom Auto in die S-Bahn umsteigen

Beide Streckenabschnitte sind Projekte des Berlin-Brandenburger Schienenausbauprogramms i2030 [i2030.de]. Ziel sind bessere Bahnverbindungen Berlins mit dem Umland, damit mehr Menschen ihr Auto stehen lassen können.

Brandenburg gibt laut Verbund sechs Millionen Euro, damit die S25-Verlängerung nach Stahnsdorf vorgeplant werden kann. Berlin gibt vier Millionen, um den zweigleisigen Ausbau der S-Bahn-Strecke in Lankwitz zwischen Südende und Lichterfelde Ost vorzuplanen. Das soll einen 10-Minuten-Takt zwischen Stahnsdorf und dem Berliner Zentrum ermöglichen. Neue Stationen entstehen an der Iserstraße und der Sputendorfer Straße in Teltow. Eine Inbetriebnahme der Strecke streben die Verantwortlichen im Jahr 2032 an.

Finanzvereinbarung unterzeichnet

"Mit dem Projekt i2030 soll der umweltfreundliche Schienenverkehr in den kommenden Jahren weiter ausgebaut und gestärkt werden", sagte VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel. Das fördere die Verkehrswende.

Für die geplante Verlängerung der S-Bahn ins Falkenhagener Feld unterzeichneten der Senat und die Havelländische Eisenbahngesellschaft eine Finanzierungsvereinbarung. Ziel ist es, die Trasse der sogenannten Bötzowbahn als Verbindung vom Bahnhof Spandau zur Falkenseer Chaussee zu nutzen.

Auch ein Stück südlicher soll ausgebaut werden

Das Ausbauprogramm sieht auch vor, die S-Bahn auf einem anderen Strang entlang der Hamburger Bahn nach Falkensee und Finkenkrug (Havelland) zu verlängern. Beide Planungen sollen miteinander abgestimmt werden, wie es hieß. Für die Bötzowbahn sind auch zwei neue Stationen avisiert: Seegefelder Straße und Falkenhagener Feld. Untersucht wird, ob die S-Bahn später noch von der Falkenseer Chaussee zum Johannesstift verlängert werden kann.

15 Kommentare

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  1. 15.

    Schade, dass der Güteraussenring keine Beachtung findet. Hier ist eine schnelle Umfahrung Berlins mit der Bahn möglich, wenn man nur möchte.

  2. 14.

    Schön, dass Sie einzusehen beginnen, dass die Fahrzeit für die meisten Menschen doch eine Rolle spielt. Deshalb word auf dem Korridor Soandau -Nauen auch mehr untersucht als nur die hier erwähnte Verlängerung der S-Bahn. Aus den zwei Ferngleisen könnten vier werden plus die Verlängerung der S-Bahn.

  3. 13.

    Auch mit einem 1xNick sollte man BVG und S-Bahn unterscheiden können. Der ÖPNV ist traditionell ein Zuschußgeschäft, da der sich zwar betriebswirtschaftlich nur selten rechnet, wohl aber volkswirtschaftlich.

    Während der Fahrt ist das Öffnen der Türen verboten. Die Bahnhöfe sollen auch deshalb dort errichtet werden, wo bereits heute viele Menschen wohnen und der bestehende ÖPNV nur mit Mühe den Fahrgastandrang bewältigen kann.

  4. 12.

    Sorry! Das CMS und ich haben mir einen Streich gespielt.

    Für die Verlängerung der S-Bahn sind die Umbaumaßnahmeb am Bahnhof überschaubar. Schliesslich liegen die Gleise gen Westen schon. Schwieriger ist die angedachte Errichtung eines weiteren Bahnsteiges für die Fernbahn. Den hatte man in der Bauphase zugunsten des Transrapid weg gelassen.

  5. 11.

    Verschwendung ist eher der umgekehrte Weg: Sich am Strohhalm eines wirklich Überdimensionierten festzuhalten und darauf zu setzen, dass dann auch die Ansiedlungen kommen. Genau das hat sich vielfach als Luftnummer erwiesen. Vielmehr sollte eine Bebauungsentwicklung und die öffentliche Nahverkehrsanbindung Hand in Hand gehen , das betrifft auch die Art und Weise der ÖPNV-Anbindung.

    Das Falkenhagener Feld dürfte angemessen groß sein, um gut der Hälfte der Bewohner den zügigeren Anschluss nach Berlin zu ermöglichen, das Gleiche betrifft auch die Verlängerung von Teltow-Stadt nach Stahnsdorf. Bei Beiden bestehen bereits bauliche Vorleistungen, sodass die Trassen weitestgehend gesichert sind.

    Beim Ringschluss in Stahnsdorf, beim S-Bahn-Ausbau in Richtung Falkensee o. beim S- Bahn-Bau von der Siemensstadt über die Havel hinweg wäre ich dagegen skeptisch wegen Dimension.

    Das größte Zuschussgeschäft ist hingegen der Autoverkehr. Der finanziert ein Drittel seiner Gesamtkosten.

  6. 10.

    Das ist ganz einfach. Egal was man in Deutschland bauen möchte, insbesondere aber bei Bahnstrecken, dauert es erstmal zehn Jahre bis die zehn beteiligten Behörden einen ersten Plan koordiniert bekommen haben. Der wird dann ausgelegt und es gründen sich sofort zwölf Interessensverbände, die Einspruch erheben. Dann dauert es weitere zehn bis fünfzehn Jahre bis die Verfahren durch alle Instanzen durch sind. Sollte das Vorhaben das überlebt haben, sind die ursprünglichen Gutachten nicht mehr aktuell genug und müssen neu angefertigt werden. Ein neuer Plan wird nach einigen Jahren ausgelegt. Es gründen sich sofort zwölf Interessensverbände...

  7. 9.

    10 Jahre für 2 Stationen?
    Alles nur noch peinlich.
    Aber wer soll die Strecke auch bauen?
    Personal wird lieber in anderen Branchen eingestellt.
    Wahrscheinlich werden demnächst noch Bauarbeiter mit 2G-Regeln und nie endenden Testpflichten vergrault.

  8. 8.

    Und wo ist die S-Bahnlinie entlang des östlichen Güteraußenrings von Grünau über Kreuz Wuhlheide Richtung Kreuz Karow? Fehlt!

    Man plant lächerliche Ministrecken, die mehrheitlich ohnehin Eisenbahnstrecken sind oder mal waren mit kleineren Verlängerungen. Bei dem Bautempo der letzten 30 Jahre werde ich davon kaum etwas erleben. Und richtig neue Strecken, die nicht sternförmig nach außen führen, sondern quer, fehlen gänzlich. Einfach nur erbärmlich. Ich fahre dann halt weiter Auto.

  9. 7.

    Die Strecken sind stillgelegt worden, weil sie sich nicht rentieren. Und wenn man sieht, dass die Fahrpreise jetzt schon deutlich unter den Selbstkosten liegen, die BVG verschuldet ist (obwohl ihr der Senat soooo viel spendiert), dann wird sich das auch heutzutage nicht viel ändern. Da wo die Strecken lang führen ist zu mindestens 50% nichts. Da muss man noch etliche der geplanten 400.000 Wohnungen aus dem Boden stampfen um den Bedarf für diese Strecken erst zu generieren.
    Klar, 3 oder 4 Leute wollen das lautstark gerne haben, aber davon finanziert sich sowas nicht nachhaltig. Wieder ein Dauer-Subventionsmonster.

  10. 6.

    Lesen Sie mal mehr als die Überschrift. Es könnte auch schlecht für den Rasen im Tika-Tuka-Land aussehen.

  11. 4.

    Ich schließe mich den Zweifeln an. Bin nun über 50 und glaube nicht, noch irgend etwas von den versprochenen ÖPNV-Projekten im real life zu erleben. Was meiner Meinung nach dringend in solchen Artikeln erwähnt werden müsste ist der Fakt, dass nahezu alle "großartigen" "neuen" "Verkehrs-wendenden" "Klima rettenden" Bahnprojekte derzeit lediglich darauf zielen, einen kleinen Bruchteil des ÖPNV-Angebotes wieder herstellen, wie es vor hundert Jahren noch selbstverständlicher Teil des Lebens war. Konkret: Es gab einen Bahnverkehr zwischen Spandau über Falkenhagener Feld und Johannisstift sogar bis nach Bötzow! Die S-Bahn fuhr mal über Spandau hinaus bis Bhf Staaken. Die Heidekrautbahn begann in Berlin Wilhelmsruh und erreichte nach Basdorf nicht nur Wandlitz und Groß Schönebeck, sondern auch Zehlendorf und Liebenwalde. Templin war über fünf Bahnstrecken nach Löwenberg, Fürstenberg, Prenzlau, Britz (Eberswalde), und Füstenwerder bestens vernetzt. Beispiele dieser Art gäbe es noch viele.

  12. 3.

    Während die Verlängerung von Spandau Richtung Westen sicher sehr viel mehr ins Gelände eingreift und recht komplex ist inklusive Umbau Bahnhof Spandau so verstehe ich bei der der Verlängerung von Teltow nach Stahnsdorf nicht warum die Eröffnung erst 2032 erfolgen soll .

  13. 2.

    Die S-Bahn-Verlängerung in das Falkenhagener Feld ist so naheliegend - weil die Trasse ja bereits vorhanden ist -, wie sie sinnvoll ist: Derjenige Teil der Fahrgäste, der ins Berliner Zentrum will, kommt besser nach Berlin als zurzeit noch. Bei der S-Bahn-Verlängerung Richtung Falkensee müssten sich die Bevölkerung von Berlin und des Brandenburgischen hingegen noch einigen. Das sehe ich noch lange nicht. Ein Teil der Menschen in Falkensee scheint Regionalexpress und Regionalbahn zu bevorzugen, sodass die langsamere S-Bahn ggf. weniger nachgefragt würde. Das aber gilt es herauszufinden, analog der Tatsache, ob die meisten Menschen, die von Potsdam aus mit der S-Bahn nach Berlin fahren, ab Wannsee durch den Grunewald oder aber über Steglitz fahren wollen. Eine Befragung ergab offensichtlich das Verhältnis 60 : 40.

  14. 1.

    Ich bin jetzt 36 und die Erfahrungen, die ich mit Bauvorhaben in Berlin habe, lassen mich vermuten, dass ich das nicht miterleben werde.
    Kanzlerbahn, Humboldt-Forum, BER, u.a. lehrt mich das.
    Einzig im Abziehen der Bürger spitze.

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