Afrikanische Schweinepest - Erneut verendetes Tier am Schutzzaun in der Uckermark entdeckt

Sa 22.01.22 | 14:10 Uhr
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Rotwildkalb im Januar 20222 am ASP-Zaun in der Uckermark verendet. (Quelle: rbb/Riccardo Wittig)
Bild: rbb/Riccardo Wittig

Am Schutzzaun vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Nationalpark Unteres Odertal ist ein Rotwildkalb verendet. Das zwischen Stützkow und Criewen (Uckermark) aufgefundene Kalb ist das erste Rotwild, das am ASP-Schutzzaun in den Überflutungsflächen verendete.

Wie ein rbb-Reporter feststellte, ist der Zaun an mehreren Stellen ausgebeult. Vermutlich kämpften mehrere Tiere gegen das Hindernis an. Bereits Anfang des Jahres wurden verendete beziehungsweise ertrunkene Tiere gefunden, die auf der Flucht vor Hochwasser in den Überflutungsflächen am ASP-Schutzzaun verendeten. Aktuell steigt der Pegel der Oder wieder leicht an.

Zaundurchlässe eingefügt

Die Brandenburger Landesregierung hatte mit dem Landkreis Uckermark deshalb veranlasst, dass schmale Durchlässe als Fluchtmöglichkeiten für Schmalwild wie Rehe geschaffen werden sollen. Die Schutzzäune sind laut Umweltministerium zufolge 1,20 Meter hoch und so konstruiert, dass Rehe und Hirsche sie überspringen und kleinere Tiere hindurch schlüpfen könnten. Das Ministerium vermutet, dass die Todesfälle auf den feuchten Boden zurückgingen.

Nonnemacher verteidigte Schutzzaun

Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) verteidigte in der vergangenen Woche den grundsätzlichen Einsatz der Zäune gegen die Afrikanische Schweinepest. "Das geschieht hier nicht, um irgendwelches Tierleid zu verursachen, sondern das geschieht, um eine Seuche einzudämmen, die sehr gravierende Auswirkungen hat", hatte Nonnemacher erklärt. Der Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest wird nach ihrer Einschätzung nicht kurzfristig zu Ende sein: "Wir haben es hier mit einer besonderen Situation zu tun und ich denke, wir müssen uns da auf einige Jahre Abwehr einstellen."

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19 Kommentare

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  1. 19.

    Das ist grausamste Tierquälerei... BABARISCH!!! Wie können die Verantwortlichen das mit ihrem Gewissen vereinbaren? Und was bringt es den Tieren wenn sie "erfahren" sind, wenn ein nicht überwindbarer Zaun sie am fliehen vor dem Wasser hindert? Wenn man sieht wie emphathielos & kaltherzig die Verantwortlichen darüber berichten, macht mich das so wütend & unfassbar traurig. Die Vorstellung, wie grausam diese Tiere sterben müssen... wie kann einen das so kalt lassen?

  2. 18.

    Es gibt bei diesem Zaun keine Fluchtrouten und Schlupflöcher, er ist undurchdringlich

  3. 17.

    Nicht das Bild zeigt die Tierquälerei, das ist nur das Ergebnis. Die Umstände an denen und wie das Tier gestorben ist, das ist der Straftatbestand Paragraph 17 Tierschutzgesetz

  4. 16.

    Und wer hier die Verantwortlichen wie Frau Nonnemacher noch in Schutz nimmt, der hat sich mit dem ganzen Thema überhaupt noch nie beschäftigt! Wer so einen Müll hier los lässt, sollte selbst mal Tage lang im Eiswasser stehen und Todesangst haben!!!

  5. 15.

    Dokumentationen aus dem Fernsehen sind lehrreich. Haben diese Tiere in den Filmen auch von jetzt auf gleich einen unüberwindbaren Zaun auf ihre Fluchtrouten gesetzt bekommen? Die Tiere im eingezäunten Nationalpark können ihre Erfahrungen jedenfalls nicht mehr an die nachfolgende Generation weiter geben. Sie ertrinken einfach auf ihren Fluchtrouten. Dafür lassen die Verantwortlichen die ASP-Wildschweine auf der Oderseite durch offene Poldertore herein. Was ist das für eine "Abwehr der Schweinepest"?

  6. 14.

    Gern gelesen und gut geschrieben. Jetzt fehlen noch die guten Kommentare warum das so ist...
    P.S. Tierquälere, im Sinne des Tierschutzgesetzes, ist auf Grund des Bildes, nicht festzustellen.

  7. 13.

    Wer, wie ich, in den letzten Wochen/Monaten die vielen Tierdokumentationen aus der ganzen Welt gesehen hat, weiss, dass bei Tierherden aller Art immer die schwächsten und unerfahrenen Tiere sterben. Die Erfahrenen wissen ganz genau, wo sie lang gehen können und kennen alle Wege und Schlupflöcher. Es geht um die Abwehr der Schweinepest. Damit bin ich ganz bei Frau Nonnemacher.
    Die vielen Kommentatoren hier haben keine Ahnung!

  8. 12.

    Dagegen muss schnellstens was unternommen werden. Den Wölfen geht das Futter aus. Achso die können ja noch auf Schafe und Rinder zurückgreifen. Na denn....

  9. 11.

    Wann ist diese herzlose Tierquälerei endlich zu Ende? Offenbar ist der Nutzen in keinem Verhältnis, die Jagdsaison wird flüchtende Rehe erst Recht in die Zäune treiben. Die Verantwortlichen dafür sind nicht nur dumme Geldverschwender, sondern sie verstoßen gegen den Tierschutz. Gibt es in Brandenburg eigentlich keinen Nabu?

  10. 10.

    Rehe? Hirsche?
    Wer brauch denn Rehe und Hirsche?
    Höchstens Jäger zum erschießen.

    Aber Hausschweine sind wichtig!
    Schön in engen Käfigen eingesperrt und mit Chemie vollgestopft. Billige Massenproduktion für den Grill. Sehr gutes Geschäft. Schafft auch Arbeitsplätze! Politik erkennt diesen Zusammenhang.

    Aber Rehe und Co. sind egal.
    Nur Nebelkerzen, Sprachregelungen und Aktionismus.

    Hilft aber nicht;
    Wildtiere sterben weiter!
    Eigentlich ein super Beispiel für den Umgang mit der Mitwelt (besser als Umwelt:-).
    Traurige Wirklichkeit.

  11. 9.

    Da bin ich bei Ihnen. Eine andere Erklärung habe ich auch nicht. Leider wird wieder keine(r) zur Verantwortung gezogen.

  12. 8.

    Ja schön ist das nicht.
    Aber soll die Zahl der Rehe und Hirsche nicht sowieso reduziert werden, weil die den Waldumbau stören?

    Normal springt ein Reh auch mal über einen 1,5m hohen Gartenzaun. Die "Schweinezäune" sind zumindest hier eher niedriger und auch nicht soo dicht an der Oder daß die Tiere im Wasser stehen müssen.

    Offenbar ein lokales Problem.

    Grüße Ralf

  13. 7.

    Tierquälerei auf hohem Niveau! Ich finde keine Worte für diese große Sauerei. Das Land Brandenburg sollte schleunigst den Zaun abschaffen. Tierschutz ist eine Pflicht. Ich hoffe die Verantwortlichen dieser Sauerei werden zur Rechenschaft gezogen. Tag für Tag sterben Tiere. Das ist traurig und gehört von einem Umwelt- oder Naturschutzverband sofort beendet und die Verantwortlichen verklagt!!!! Ich bete so sehr für die armen Tiere!!!

  14. 6.

    Danke für den Artikel. Wir haben in der Gegend einen Bungalow. Der Oderpegel ist schon relativ hoch. Bitte bleibt am Thema dran. Nicht zu fassen! Wer ist "das Umweltministerium"? "Feuchter Boden"! - Das Tier auf dem Foto steht offensichtlich bis zum Bauch im Wasser!

  15. 5.

    Das ganze ist Tierquälerei auf hohem Niveau! Etwas was so einfach verändert werden kann, wird nicht umgesetzt und das wissentlich das Tag für Tag Tiere sterben. Das ist traurig und gehört von einem Umwelt- oder Naturschutzverband schnell beendet und die Verantwortlichen verklagt!!!! Ich bete so sehr für die armen Tiere!!!

  16. 4.

    Es ist unverständlich, wie man einen Zaun durch ein Naturschutzgebiet gezogen werden kann-im Bewusstsein, dass dort Überflutungen stattfinden. 1km weiter hinten hätte den Zweck genauso erfüllt. Hier sieht man die Dummheit der Verantwortlichen und die Ignoranz der Menschen. Schweine werden weit und breit seit letztem Jahr nicht mehr gehalten. Hier sterben Tiere ohne eine Chance zu haben, sie verenden qualvoll und die Ausreden der Landrätin dazu sind unerträglich. Zaun versetzen-jetzt!
    Genügend freiwillige würden sich übrigens finden.

  17. 3.

    Warum wurde und wird der Zaun nicht einfach auf die Route gesetzt, die der Nationalpark vorgeschlagen hatte? Warum wurde nicht auf die Experten gehört? Wie konnte der Zaun im Nationalpark bloß eine Umweltverträglichkeitsprüfung überstehen? Aber nun geschieht ja wohl etwas zum Wohle der Wildtiere dort, oder? Schade, dass die Tiere vor Ort keine Pressemitteilungen lesen können, dann wären sie beruhigt und würden nicht einfach so am Zaun sterben. Wir waren heute im Nationalpark und haben kein einziges offenes Tor auf unserer Tour gesehen. Auch keine Wildwechsel im frischen Schnee an den "Durchlässen". Wo sollten die Tiere auch hin am hellichten Tag? Auf den viel besuchten Damm mit Spaziergängern, Radfahrern und Hunden? Wäre nicht die Öffnung der Tore in der Nacht am sinnvollsten? Warum lässt man auf der Oderseite dieser großen Badewanne die ASP-Schweine aus Polen ungehindert durch die offenen Poldertore hinein? Wer trägt hier die Verantwortung?

  18. 2.

    Vielleicht hätte man den Zaun weiter ins Landesinnere setzten müssen, um Rehen die Möglichkeit zu geben, ins Trockene zu kommen. Wenn bekannt ist, dass das Überflutungsflaechen sind waren da wohl "Bürohengste" am Werk, die von Natur keine Ahnung haben.

  19. 1.

    Der Schutzzaun wird gegen die ASP nicht viel bringen. Er ist nur eine Ausrede für die Frau Ministerin Nonnenmacher. Solange die weiblichen Frischlinge an den Kirrungen der Jäger Mais fressen und unnatürlich zu Frischlingsbachen werden, die 53 % aller Frischlinge werfen. Würde die Ministerin den 50 cm hohen Bachentisch nach Dammler an den Kirrungen anordnen, dann gäbe 53 % weniger Frischlinge und die Schweinepest wäre zum Wohle der Bauern und Verkehrsteilnehmer leichter zu bekämpfen.
    https://fliphtml5.com/homepage/tbtat

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