Protest gegen Lebensmittelverschwendung -

Demonstrierende haben am Montagmorgen an zwei Stellen versucht, Straßen in Berlin zu blockieren. Betroffen waren nach Angaben der Organisatoren die Auffahrten zu der Autobahn A103 in Steglitz sowie der A114 in Pankow. Fotos auf Twitter zeigten einige Personen in Warnwesten, die auf der Fahrbahn saßen.
Laut Polizei versperrten rund 50 Personen auf der A103 in Steglitz die Auffahrt Wolfensteindamm. Es bildeten sich lange Staus. Die Auffahrt wurde geräumt, aber zwölf Personen blieben in der Nähe und weigerten sich trotz Aufforderung zu gehen. Sie wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen, wie ein Polizeisprecher dem rbb bestätigte.
Demonstrationen waren nicht angemeldet
Zeitgleich gab es eine ähnliche Blockade in Pankow an der Granitzstraße/Ecke Prenzlauer Promenade, die im weiteren Verlauf zur A114 führt. Dort blockierten etwa 20 Personen die Straße. Die Polizei habe auch an dieser Stelle die Demonstrierenden von der Straße drängen müssen, hieß es. Trotz Zuweisung einer Versammlungsörtlichkeit auf dem Gehweg versuchten die Aktivisten nach Angaben der Polizei vehement auf die Fahrbahn zurückzukehren. Infolgedessen seien auch hier zwölf Personen nach Rücksprache mit einem Richter vorübergehend in Gewahrsam genommen worden.
Beide Demonstrationen waren nicht angemeldet. Sowohl in Steglitz als auch in Pankow waren jeweils 40 Beamte im Einsatz.
Protest richtet sich gegen Lebensmittelverschwendung
Hinter der Aktion stehen einige der Aktivisten, die kurz vor der Bundestagswahl im vergangenen Jahr wochenlang im Hungerstreik waren. Nun fordern sie von der Bundesregierung ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung und Entscheidungen für eine verträglichere Landwirtschaft.
In Deutschland würden jährlich etwa zehn Millionen Lebensmittel weggeworfen, was 22 Millionen Tonnen Kohlendioxid verursache, hieß es von Seiten der Protestler. Diese Emissionen könnten leicht reduziert werden, erklärte die Gruppe, die sich "Aufstand der letzten Generation" nennt.
Mit ihrem Hungerstreik hatten zwei junge Aktivisten ein öffentliches Gespräch mit dem damaligen Kanzlerkandidaten Olaf Scholz (SPD) über die Klimakrise erreicht. Das Treffen fand im November statt.
Sendung: Abendschau, 24.01.22, 19:30 Uhr
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