Corona-Proteste im August 2020 -

Der Prozessauftakt gegen einen mutmaßlichen Teilnehmer der versuchten Reichstagsstürmung vor gut anderthalb Jahren ist am Freitag kurzfristig abgesagt worden. Wie die Justizpressestelle dem rbb bestätigte, muss der Termin am Amtsgericht Berlin-Tiergarten ausfallen, weil der Angeklagte erkrankt ist. Ein neuer Termin stehe noch nicht fest.
Dem 49-Jährigen werden unter anderem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, versuchte Körperverletzung und Beleidigung zur Last gelegt. Er soll am 29. August 2020 Teil der Gruppe gewesen sein, die nach der Auflösung einer Demonstration in Berlin-Mitte versuchte, das Reichstagsgebäude zu stürmen.
Hauptverhandlung nach Einspruch gegen den Strafbefehl
Als Polizisten den Platz räumten, soll er einen Beamten beleidigt, einen weiteren geschlagen und unter anderem als "Volksverräter" beschimpft haben. Das Amtsgericht hatte gegen den 49-Jährigen zunächst einen Strafbefehl erlassen - da er dagegen Einspruch einlegte, kommt es nun zur Hauptverhandlung.
Polizei konnte Reichstag nur mit Mühe sichern
Am 29. August 2020 demonstrierten an der Siegessäule rund 38.000 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen. Am Abend eskalierte die Lage am Reichstag: Mehrere Personen durchbrachen die Absperrungen und stürmten auf den Reichstag zu. Nur mit Mühe konnten Polizisten verhindern, dass die Protestierenden in das Gebäude gelangen konnten. Dabei wurde auch Pfefferspray eingesetzt. Politiker zeigten sich im Anschluss entsetzt.
Sendung: Abendschau, 28.01.22, 19:30 Uhr