Stau stadteinwärts gemeldet -

Aktivisten blockieren am Freitag in Berlin zum dritten Mal in dieser Woche mehrere Straßen.
Am Freitagnachmittag blockierten zehn Personen vorübergehend die Zufahrten zur A100 Sachsendamm und Inssbrucker Platz.
In Mitte setzten sich fünf Personen am Europaplatz vor dem Hauptbahnhof auf die Fahrbahn der Invalidenstraße und blockierten den Verkehr. Zwei von ihnen klebten sich fest und wurden von Feuerwehr und Ärzten am Asphalt gelöst. Die Polizei nahm alle fünf in Gewahrsam.
Autofahrer ohrfeigte offenbar Aktivistin
Am Freitagvormittag blockierten Aktivisten den Kurt-Schumacher-Damm in Berlin-Reinickendorf, betroffen war die Zufahrt zur A111. Dort kam es offenbar zu einem Zwischenfall. Auf einem Video der Klimaaktivisten, das im Internet geteilt wird, schlug ein Autofahrer einer Aktivistin ins Gesicht.
Ein Polizeisprecher sagte dem rbb, das Video und der Vorfall seien der Polizei bekannt. Es sei ein Strafermittlungsverfahren eingeleitet worden. Zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Tat sei keine Polizei anwesend gewesen. Zuvor hatte darüber die "B.Z." berichtet.
Langer Stau auf A114
Am Freitagmorgen hatten sich bereits fünf bis sechs Menschen auf der Prenzlauer Promenade, Ecke Granitzstraße (Bezirk Pankow) auf die Fahrbahn gesetzt. Dadurch gab es einen langen Stau auf der A114 stadteinwärts.
Nach rbb-Informationen haben zudem mehrere Demonstrierende auch den Verkehr auf der Kreuzung Nordufer und Seestraße in Berlin-Wedding lahmgelegt. Die Polizei leitete den Verkehr demnach über den Gehweg an den Demonstranten vorbei.
Wiederholte Straßenblockaden
Die Gruppe hatte bereits am Mittwoch und am Sonntag Straßen in Berlin blockiert. Am Sonntag hatte die Polizei Teilnehmer weggezogen und 24 Menschen zeitweise in Gewahrsam genommen.
Am Mittwoch haben daraufhin rund 15 Aktivisten die Ausfahrt Wolfensteindamm/Schloßstraße der A103 in Steglitz blockiert, außerdem waren 15 weitere in Pankow in Höhe Rothenbachstraße stadteinwärts auf der Prenzlauer Promenade präsent. Diese führt im weiteren Verlauf zur A114. Es hatten sich daraufhin lange Staus gebildet.
In Deutschland würden jährlich etwa 18 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, was unnötig 22 Millionen Tonnen Kohlendioxid verursache, erklärte die Gruppe auf Twitter. Diese Emissionen könnten leicht reduziert werden. Demonstrierende argumentieren, da ein Klimakollaps drohe, gebe es zu gewaltfreiem Widerstand keine Alternative.
Die Aktionen würden fortgesetzt, bis die Regierung "ernsthafte Schritte zur Einführung eines Essen-Retten-Gesetzes" einleite, hieß es.

Sendung: Radioeins, 28.01.2022, 8:00 Uhr
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