2021 knapp 10.000 Anträge -
Die Zahl der Asylsuchenden in Brandenburg hat sich nach Angaben des Innenministeriums im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Insgesamt seien rund 9.818 Asylsuchende von der Zentralen Ausländerbehörde (ZABH) aufgenommen worden, teilte das Innenministerium am Montag mit.
Rund 4.440 Menschen wurden demnach auf andere Bundesländer verteilt. Knapp 5.400 Personen blieben demnach unter Anwendung des sogenannten Königsteiner Schlüssels in Brandenburg. Das seien mehr als doppelt so viele Menschen wie im Jahr 2020.
Die Hauptherkunftsländer waren den Angaben zufolge Afghanistan, Syrien, Irak, Vietnam, Georgien, Türkei und die Russische Föderation.
Der Königsteiner Schlüssels regelt bundesweit, wie viele Asylsuchende jedes Bundesland aufnehmen soll.
Großteil kam über Belarus und Polen
Die Entwicklung der Zahlen sei ein Spiegel dessen, wie Staaten das Thema Migration für politische Zwecke missbrauchten, sagte Innenminister Michael Stübgen (CDU). "Der Flüchtlingsstrom ab dem Spätsommer über die Belarus-Route, gelenkt vom Diktator Lukaschenko, verdeutlicht dies", betonte er.
Von den insgesamt im Land angekommenen rund 9.800 Asylsuchenden kamen alleine seit August 2021 rund 6.540 Menschen über Belarus und Polen nach Deutschland. Knapp
1.600 Personen seien registriert worden, die bereits in Griechenland einen Schutzstatus erhielten und nun erneut einen Asylantrag stellten.
Von den Ausländerbehörden wurden nach den Angaben im Vorjahr 177 Abschiebungen (2020: 160) gemeldet. Außerdem gab es 421 freiwillige Ausreisen (2020: 395). Insgesamt waren mit Stand Ende 2021 rund 8.900 Menschen ausreisepflichtig (Ende 2020: rund 7.630).
Sendung: Inforadio, 17.01.22, 13:00 Uhr