2021 knapp 10.000 Anträge - Zahl der Asylsuchenden in Brandenburg mehr als verdoppelt

Mo 17.01.22 | 13:03 Uhr
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Migranten sitzen in der neu eingerichteten zentralen Bearbeitungstelle der Bundespolizei und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF). (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Inforadio 17.01.22 | Amelie Ernst | Bild: dpa/Patrick Pleul

Die Zahl der Asylsuchenden in Brandenburg hat sich nach Angaben des Innenministeriums im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Insgesamt seien rund 9.818 Asylsuchende von der Zentralen Ausländerbehörde (ZABH) aufgenommen worden, teilte das Innenministerium am Montag mit.

Rund 4.440 Menschen wurden demnach auf andere Bundesländer verteilt. Knapp 5.400 Personen blieben demnach unter Anwendung des sogenannten Königsteiner Schlüssels in Brandenburg. Das seien mehr als doppelt so viele Menschen wie im Jahr 2020.

Die Hauptherkunftsländer waren den Angaben zufolge Afghanistan, Syrien, Irak, Vietnam, Georgien, Türkei und die Russische Föderation.

Der Königsteiner Schlüssels regelt bundesweit, wie viele Asylsuchende jedes Bundesland aufnehmen soll.

Großteil kam über Belarus und Polen

Die Entwicklung der Zahlen sei ein Spiegel dessen, wie Staaten das Thema Migration für politische Zwecke missbrauchten, sagte Innenminister Michael Stübgen (CDU). "Der Flüchtlingsstrom ab dem Spätsommer über die Belarus-Route, gelenkt vom Diktator Lukaschenko, verdeutlicht dies", betonte er.

Von den insgesamt im Land angekommenen rund 9.800 Asylsuchenden kamen alleine seit August 2021 rund 6.540 Menschen über Belarus und Polen nach Deutschland. Knapp
1.600 Personen seien registriert worden, die bereits in Griechenland einen Schutzstatus erhielten und nun erneut einen Asylantrag stellten.

Von den Ausländerbehörden wurden nach den Angaben im Vorjahr 177 Abschiebungen (2020: 160) gemeldet. Außerdem gab es 421 freiwillige Ausreisen (2020: 395). Insgesamt waren mit Stand Ende 2021 rund 8.900 Menschen ausreisepflichtig (Ende 2020: rund 7.630).

Sendung: Inforadio, 17.01.22, 13:00 Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    "Oder sogar noch etwa wenn er dort wohnen möchte."
    Tja vielleicht liegt das aber auch an ihnen. Seit Jahren ziehen immer mehr Berliner Familien nach Brandenburg und leben glücklich und zufrieden in ihrer neuen Heimat.
    https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2021/11/wohnung-wechseln-umziehen-berlin-brandenburg-super-markt-ard-themenwoche.html

  2. 14.

    Ha,ha, die Brandenburger zeigen ja ihren Unmut schon wenn ein Bürger aus Berlin einreißt. Oder sogar noch etwa wenn er dort wohnen möchte.
    Das empfinde ich oft so.

  3. 13.

    Eigentlich keine Neuigkeit. Jedes Jahr wandert eine Großstadt illegal ein.

  4. 12.

    Vielen Dank für diese Nachricht/ diesen Kommentar. Dem ist nichts hinzuzufügen.

    Einen schönen Abend an alle und bleibt gesund!

  5. 11.

    Ich habe mich gerade gefragt, wieviele der vor noch gar nicht so langer Zeit auch aus Brandenburg Geflüchteten wohl Wirtschaftsmigranten auf der Suche nach der größtmöglichen sozialen Hängematte waren und wieviele davon wohl unterwegs z.B. in Österreich einen Asylantrag gestellt haben...

    Also wenn ich mal flüchten müsste, weil hier Krieg, politische Unterdrückung, Klimatische Katastrophen oder auch "nur" eine nachhaltige wirtschaftliche Depression und/oder Korruption herrschte, dann würde ich mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit versuchen, ein wohlhabendes Land mit einem guten Ruf zu erreichen und dort Fuß zu fassen.

    Insofern kann ich die Ambitionen der Menschen, die gerne hierher wollen, sehr gut nachvollziehen.
    Nicht ganz so gut kann ich die diesbezügliche EU-Politik nachvollziehen. Da hat man wohl vor der Aufnahme einiger Länder vergessen, die Spielregeln etwas genauer festzulegen und darauf hinzuweisen, dass diese dann auch einzuhalten sind.

  6. 10.

    Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will die Blockaden bei der EU-Migrationspolitik lösen. Gesucht würden „aufnahmebereite Mitgliedstaaten“. Hatte nach meiner Erinnerung Merkel gefühlte 20 Jahre lang auch schon gesucht, die "aufnahmebereiten Mitgliedsstaaten".

  7. 9.

    So ist es, sehr viele kommen wegen der sozialen Hängematte die unsere Regierung zu großzügig vergibt.

  8. 8.

    Gehts noch?
    Wieviel prozent haben nochmal anspruch auf asyl?
    Der rest sind wirtschaftsmigranten,die sich hier nen besseres leben erhoffen.also mal schön den ball flach halten!

  9. 7.

    Der Begriff Flüchtling hat medial einerseits ausgedient (zu negativ konnotiert), andererseits wird von den Befürwortern einer unkontrollierten Einwanderung immer wieder die Genfer Flüchtlingskonvention zitiert (also die Abschnitte, die in's eigene Konzept passen und nicht etwa die, die von der Pflicht!! der Aufgenommenen zur Integration sprechen oder ausdrücklich das Recht des Aufnahmelandes betonen, Integrierunwillige auszuweisen - übrigens auch zurück in ihr Heimatland!).
    Ein Migrationsforscher hat vorgeschlagen, jährlich feste legale Kontingente von Asylsuchenden aufzunehmen - direkt aus den Flüchtlingslagern, wo auch sofort ihre Asylberechtigung geprüft werden. Demnächst reicht es ja anscheinend, bei fehlenden Papieren eine eidestattliche Erklärung abzugeben (ich als Normalobürger versuch' das gleiche dann auch mal bei meiner Steuererklärung oder meinem Impfstatus). Dafür gibt es dann grundsätzlich keine Aufnahme mehr über Drittstaaten und (illegale) Grenzübertritte. Lukaschenko & Co. hätten damit auch ausgespielt und Deutschland wäre als europäischer Anreizstaat Nr.1 aus dem "Schneider". Sind die Kontingente voll, dürfen gern andere EU-Staaten "in die Bresche springen".

  10. 6.

    Da kann ich Ihnen nur zustimmen. Wenn alle nur nach Deutschland wollen läuft etwas falsch. Es wird doch immer so schön von Europa geredet, für alles gibt's eine Norm. Wenn es darum geht Flüchtlinge aufzunehmen ist nur Deutschland zuständig?

  11. 5.

    Warum versuchen Sie uns einzureden, dass all die Flüchtlinge verfolgt,gefoltert,ermordet und die Frauen vergewaltigt werden?
    Ja,es gibt sie, und denen können wir gerne helfen.
    Die große Mehrheit jedoch,kommt aus Gründen, die damit nichts zu tun haben. Die kommen in das großzügige Sozialsystem.
    Oder warum wollen die alle nach Deutschland, sie könnten (ja müssten sogar) in Polen, Italien, Griechenland usw.Asyl beantragen. Wenn ich verfolgt und gefoltert wurde,wäre mir jedes Land willkommen.

  12. 4.

    Ich sehe die Probleme in einer mangelnden Integrationspolitik. Es dauert viel zu lange bis die Menschen in unsere Gesellschaft eingegliedert werden und sie sich durch ihre Arbeit selbst ernähren können. Viele sitzen zu Hause und bekommen monatlich ihr Geld vom Staat. Das zweite Problem ist die mehr als mangelhafte Abschiebung. Würden wir das konsequenter tun, würde der Reiz, nach Deutschland zu gehen, bald abflachen.

  13. 3.

    Hat man die Flüchtenden gefragt, ob sie ihre Heimat freiwillig verlassen haben, als man anfing, sie zu verfolgen, ihre Leute zu töten und deren Behausungen stürmte, sie anzündete, Frauen, Kinder geschändet und Männer zu foltern?
    Sie, verehrter Fragender haben ein Luxusproblem - ich empfehle Ihnen daher einfach mal das Video und Lied von Rammstein: "Mein Land". Es mag keinen direkten Bezug zur Flüchtlingsproblematik haben, aber es trifft den Kern der Sache. Woher stammen Sie und Ihre Familie eigentlich ursprünglich? Sollten Sie mal ergründen und dann nochmal Ihre Frage an sich selbst stellen.

  14. 2.

    ""Der Flüchtlingsstrom ab dem Spätsommer über die Belarus-Route, gelenkt vom Diktator Lukaschenko, verdeutlicht dies", betonte er ( Stübgen)" Es hat keinen Sinn, immer nur auf Lukaschenkozu zeigen. Deutschland selbst muss die Pullfaktoren bei sich beseitigen, die Migranten veranlassen, ausgerechnet fast nur in Deutschland einen Asylantrag zu stellen, und in den zehn Ländern vorher auf eine Antragstellung zu verzichten. Deutschland hat schon mehr Ausländer aufgenommen als der Rest der EU zusammen.

  15. 1.

    Na Klasse, hat man denn mal die Brandenburger Bevölkerung gefragt, wäre interessant was die für eine Meinung dazu haben.

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