Booster gegen Corona - Charité-Forscher Sander hält vierte Impfung für "aktuell nicht so wichtig"

Während in Deutschland die Dritt-Impfungen gegen Corona laufen, wird in Israel bereits die vierte Dosis verabreicht. Steht das auch hierzulande an? Charité-Forscher Leif Erik Sander wiegelt im rbb ab.
Eine vierte Impfung gegen das Corona-Virus ist nach Einschätzung des Impfstoffforschers Leif Erik Sander von der Berliner Charité nicht zwingend notwendig.
Wichtig sei die dritte Impfung, sagte er am Mittwoch in der rbb-Abendschau. Die sogenannte Booster-Impfung verringere das Risiko, sich mit dem Virus zu infizieren und es weiterzuverbreiten. Nach der dritten Impfung bilde der Körper auch Antikörper, die die Omikron-Variante neutralisieren können. Zwar sinke die Zahl der Antikörper nach einer gewissen Zeit wieder, aber nicht so stark wie nach der zweiten Impfung, so der Experte.
Sander: Vierte Impfung mit Omikron-Vakzin vorstellbar
Auch wer nur zweimal geimpft sei, habe einen Vorteil gegenüber Ungeimpften, wenn man die Schwere des Krankheitsverlaufs betrachte. "Die Viert-Impfung halte ich aktuell für nicht so wichtig", sagte Sander.
Nach seiner Einschätzung werde es bald auch Impfstoffe geben, die an die Omikron-Variante angepasst seien. Dann könne man über eine vierte Impfung sprechen. Es könne keine Rede davon sein, "dass wir uns immer wieder boostern lassen müssen". Nötig sei eine Grundimmunität in der Bevölkerung. Dadurch könne das Risiko schwerer Erkrankungen massiv reduziert werden. Wenn dieses Ziel erreicht würde, wäre das ein großer Meilenstein.
Sendung: Abendschau, 12. Januar 2022, 19:30 Uhr