Nachhaltige Landwirtschaft -
Der Bund unterstützt Brandenburg dabei, einige seiner Moorflächen wieder zu vernässen. 9,3 Millionen Euro bekommt das Land vom Bundesumweltministerium, um zu versuchen, drei Moore mit nachhaltiger Landwirtschaft zu nutzen, teilte das Landwirtschaftsministerium Brandenburg am Sonntag mit.
"Moorschutz ist praktischer Klimaschutz", sagte der Brandenburger Landwirtschaftsminister Axel Vogel (Bündnis 90/ Die Grünen). "Nasse Moore binden enorme Mengen an Kohlenstoff und sind für das Erreichen der Klimaneutralität unverzichtbar", so der Grünen-Politiker. Entwässerte Moore hingegen sind große Kohlendioxidquellen, die tonnenweise CO2-Äquivalente ausstoßen. Gemeinsam mit den Landwirten der jeweiligen Region möchte das Landwirtschaftsministerium Lösungen für moorerhaltende Bewirtschaftungsformen finden.
700.000 Tonnen CO2-Äquivalente will Brandenburg bald sparen
Mit dem Geld sollen drei Versuchsflächen eingerichtet werden. Dazu zählt unter anderem das Rhinluch bei Kremmen - mit rund 16.000 Hektar eine von Brandenburgs größten Moorlandschaften. Zwei weitere Gebiete befinden sich in den Landkreisen Oberhavel und Uckermark. Auf den Flächen sollen alternative Moornutzungen mit nasser Moorbewirtschaftung für Grünland, Röhrichte und Anbaukulturen bei hohem Wasserstand erprobt werden.
Nahe der Fläche in Rhinluch soll es eine Beratungsstelle für die nachhaltige Moorbewirtschaftung und Vermarktung der Moorbiomasse geben. Brandenburg will bis zum Jahr 2030 durch den Moorschutz jährlich mindestens 700.000 Tonnen CO2-Äquivalente einsparen. Das Pilotprojekt ist zunächst auf zehn Jahre ausgelegt.
In Brandenburg wurden in der Vergangenheit zahlreiche Moore entwässert, um sie landwirtschaftlich nutzen zu können. Damit wurde nicht nur in den Wasserhaushalt des Landes eingegriffen, sondern auch große Mengen an CO2-Emissionen freigesetzt. Die wichtigen Funktionen von Mooren als Kohlenstoff- und Wasserspeicher konnten nicht mehr erfüllt werden.
Sendung: Inforadio, 23.01.2022, 16:06 Uhr