Wetterstation meldet Druckwelle - Vulkanausbruch bei Tonga auch in Berlin messbar

Der Inselstaat Tonga liegt mehr als 16.000 Kilometer Luftlinie von Berlin entfernt - die Druckwelle des Vulkanausbruchs im Südpazifik hat die deutsche Hauptstadt trotzdem erreicht. Laut Wetterstation Dahlem gab es einen deutlichen Ausschlag beim Luftdruck.
Der Ausbruch des Vulkans Hunga Tonga Hunga Ha'apai im Pazifik-Staat Tonga hat eine derart große Druckwelle ausgelöst, so dass diese auch in Berlin messbar war. Die Wetterstation in Berlin-Dahlem twitterte am Samstagabend ein Bild des gemessenen Lufdrucks, auf dem die Druckwelle gegen 20 Uhr gut zu erkennen ist.
Meteorologe: Ausbruch mehrere tausend Kilometer weit zu hören
Der Unterseevulkan etwa 64 Kilometer nördlich von der Hauptstadt Tonga, Nuku'alofa, war am Samstagabend (Samstagmorgen MEZ) ausgebrochen. Etwa zwölf Stunden später schlugen dann auch die Berliner Druckmesser aus.
Der Druckanstieg soll in ganz Europa messbar gewesen sein. Wie der Meteorologe Thomas Sävert twitterte, wurde die Druckwelle auf allen Messstationen in Deutschland registriert. Die Explosion sei auch mehrere tausend Kilometer zu hören gewesen.

Schwere Schäden in Tonga
In Tonga entstanden schwere Schäden, Berichte über Verletzte oder Todesopfer gab es zunächst aber nicht. Auf Satellitenbildern waren die durch den Vulkanausbruch verursachten Erschütterungen gut zu erkennen. Der Hunga Tonga-Hunga Ha'apai stieß Gas, Rauch und Asche aus. Das Dröhnen des Vulkans war auch auf den hunderte Kilometer entfernten Fidschi-Inseln zu hören.
Die Erschütterungen durch den Vulkanausbruch entsprachen nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS einem Beben der Stärke 5,8 direkt an der Erdoberfläche. Außer in Tonga, den USA und Japan wurden auch in Fidschi, Vanuatu, Neuseeland, Australien, Ecuador und Chile Tsunami-Warnungen ausgegeben. Am Sonntag hob das Pazifik-Tsunami-Warnzentrum die Warnung wieder auf.
Sendung: Inforadio, 16.01.2022, 12:34 Uhr