Berlin-Grunewald -
Die Wissmannstraße in Berlin-Grunewald wird an diesem Sonntag in Baraschstraße umbenannt. Der neue Name erinnert an die jüdischen Eheleute Irene und Arthur Barasch. Der Berliner Kaufmann Barasch wurde 1942 Auschwitz ermordet, seine Frau floh ins Ausland. Wissmann war Befehlshaber der deutschen Kolonialtruppen in Ostafrika und an der gewaltsamen Kolonialisierung der Region beteiligt.
Jury einigte sich auf neuen Namen
Die feierliche Umbenennung wird mit einem Festakt in der Aula des Walther-Rathenau-Gymnasiums in Berlin-Grunewald begangen. Erwartet werden auch Nachkommen der Familie Barasch. Danach werden an der Ecke Erdener Straße/Wissmannstraße die ersten Straßenschilder ausgetauscht.
Auf den Namen Baraschstraße hatte sich eine Jury aus Vertretern der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg-Wilmersdorf, Anwohnern und Mitgliedern des Bündnisses "Decolonize Berlin" geeinigt. Im April war bereits die Wissmannstraße in Berlin-Neukölln umbenannt worden, sie bekam den Namen der tansanischen Politikerin Lucy Lameck.
Sendung: radioeins, 27.02.2022, 8 Uhr