Ausfahrt Beusselstraße - Aktivisten blockieren erneut Stadtautobahn A100

Sie haben es wieder getan: Auch am Freitag blockierten Aktivisten der Bewegung "Letzte Generation" die A100 in Berlin. Mehrere Menschen sollen an der Ausfahrt Beusselstraße die Autobahn betreten und sich dort festgeklebt haben. Es kam zu Staus.
Aktivisten, die für mehr Klimaschutz und weniger Lebensmittelverschwendung eintreten, haben am Freitagmorgen erneut die Autobahn 100 in Berlin blockiert. Mindestens sieben Menschen hätten an der Ausfahrt Beusselstraße die Autobahn betreten und sich teils dort auch festgeklebt, teilte die Polizei mit. Nach rund einer Stunde war die rechtswidrige Aktion beendet.
Nach Angaben der Verkehrsinformationszentrale bildete sich infolge der Blockade auf der Stadtautobahn im morgendlichen Berufsverkehr ein langer Stau. Er reichte rasch bis zur Ausfahrt Hohenzollerndamm - das entspricht rund neun Kilometern. Unweit der Blockadestelle liegt das Virchow-Klinikum, das oft von Rettungswagen angefahren wird.
Aktionen stoßen im Abgeordnetenhauses auf Kritik
Demonstranten, die sich als "Letzte Generation" bezeichnen, haben zuletzt in Berlin rund 30 Mal Straßen und Autobahnen blockiert. Sie nennen ihre Kampagne "Essen Retten - Leben Retten" und fordern ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung und eine sofortige Agrarwende, um Klimagase aus der Landwirtschaft zu mindern. Erst am Donnerstag hatte die Gruppe die A100 mit einer Protestaktion zeitweise lahmgelegt.
Spranger kündigt neue Linie der Polizei an
Bei einer Sitzung des Berliner Abgeordnetenhauses waren die Aktionen am Donnerstag auf massive Kritik gestoßen. Sie gefährdeten Menschen und seien nicht vom Recht auf Meinungs- und Demonstrationsfreiheit gedeckt, hieß es aus mehreren Fraktionen.
Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hatte im Parlament eine neue Linie der Polizei gegen die Blockaden angekündigt. Die Polizei erweitere ihre Taktik, um derartige Aktionen zu verhindern. Darüber hinaus werde eine mögliche Übernahme von Einsatzkosten durch die Blockierer geprüft. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nannte die Blockaden inakzeptabel.
Sendung: Inforadio, 11.02.2022, 08:20 Uhr
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