Ausfahrt Beusselstraße - Aktivisten blockieren erneut Stadtautobahn A100

Fr 11.02.22 | 09:16 Uhr
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Klimaschützer blockieren mit dem Slogan "Essen retten" die Abfahrt der Berliner Stadtautobahn A100. Quelle: Zinken/dpa
Bild: dpa

Sie haben es wieder getan: Auch am Freitag blockierten Aktivisten der Bewegung "Letzte Generation" die A100 in Berlin. Mehrere Menschen sollen an der Ausfahrt Beusselstraße die Autobahn betreten und sich dort festgeklebt haben. Es kam zu Staus.

Aktivisten, die für mehr Klimaschutz und weniger Lebensmittelverschwendung eintreten, haben am Freitagmorgen erneut die Autobahn 100 in Berlin blockiert. Mindestens sieben Menschen hätten an der Ausfahrt Beusselstraße die Autobahn betreten und sich teils dort auch festgeklebt, teilte die Polizei mit. Nach rund einer Stunde war die rechtswidrige Aktion beendet.

Nach Angaben der Verkehrsinformationszentrale bildete sich infolge der Blockade auf der Stadtautobahn im morgendlichen Berufsverkehr ein langer Stau. Er reichte rasch bis zur Ausfahrt Hohenzollerndamm - das entspricht rund neun Kilometern. Unweit der Blockadestelle liegt das Virchow-Klinikum, das oft von Rettungswagen angefahren wird.

Aktionen stoßen im Abgeordnetenhauses auf Kritik

Demonstranten, die sich als "Letzte Generation" bezeichnen, haben zuletzt in Berlin rund 30 Mal Straßen und Autobahnen blockiert. Sie nennen ihre Kampagne "Essen Retten - Leben Retten" und fordern ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung und eine sofortige Agrarwende, um Klimagase aus der Landwirtschaft zu mindern. Erst am Donnerstag hatte die Gruppe die A100 mit einer Protestaktion zeitweise lahmgelegt.

Spranger kündigt neue Linie der Polizei an

Bei einer Sitzung des Berliner Abgeordnetenhauses waren die Aktionen am Donnerstag auf massive Kritik gestoßen. Sie gefährdeten Menschen und seien nicht vom Recht auf Meinungs- und Demonstrationsfreiheit gedeckt, hieß es aus mehreren Fraktionen.

Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hatte im Parlament eine neue Linie der Polizei gegen die Blockaden angekündigt. Die Polizei erweitere ihre Taktik, um derartige Aktionen zu verhindern. Darüber hinaus werde eine mögliche Übernahme von Einsatzkosten durch die Blockierer geprüft. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nannte die Blockaden inakzeptabel.

Sendung: Inforadio, 11.02.2022, 08:20 Uhr

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65 Kommentare

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  1. 65.

    Detlef,
    die Kosten in Rechnung stellen? Dann gleiches Recht für ALLE, also auch die Kosten für die illegalen corona-Demos den Verursachern in Rechnung stellen. Denn die blockieren UNANGEMELDET ja auch den Verkehr, den ÓPNV, provozieren kostenintensive Polizeieinsätze. Anzeigen werden auch in beiden Fällen gefertigt.
    Zu Ihrem Trost, die Blockierer wollen (wegen Umwelt), dass weniger lebensmiztelmittel vernichtet werden, das ist schon wichtig. Gegen die Art und Weise bin ich auch, Autobahnen und Hauptstraßen blockieren, ist ja nicht nur für sie selbst, sondern auch für andere gefährlich. Die jungen Leute sollten mal bedenken, was macht ein Autofahrer im Stau bei diesen Temperaturen? Den Motor mit eingeschalteter Heizung laufen lassen. Für die Umwelt kontraproduktiv.

  2. 63.

    Da die Polizei ja scheinbar nicht willens ist, etwas zu unternehmen und Kreuzungen schnell zu räumen, gibt es noch eine weitere Möglichkeit, das Ganze zu beenden.
    Es müssten sich nur ein Paar Spaziergänger, deutlich erkennbare Rechte und Leute mit AFD-Plakaten dazustellen. Dann werden die "Aktivisten" ganz schnell zu Querdenkern und damit wollen die ja bestimmt nicht in Verbindung gebracht werden.

  3. 62.

    Natürlich wird es von den politisch Verantwortlichen geduldet (gefördert?), gehören ja zum Wählerpotential.

  4. 61.

    Sie erkennen aber schon, dass dieses Szenario ein massives, leicht beweisbares Problem für den Fahrer/Halter des Traktors wäre, was die Gegenseite, also die Blockierer, genüsslich als Vorlage nehmen können, um die eigene Aktion zu begründen?

    Mir scheint, dass Ihre Wunschgedanken beim Schreiben noch nicht fertig waren.

    Beste Grüße

  5. 60.

    " Ich sage als aus dem Fach Kommender, Anstiftung zur Begehung von Straftaten!" Da bekomme ich ja Angst. Aus welchem "Fach Kommender" sind Sie nur ? Aber, vielleicht habe ich das nur falsch verstanden !

  6. 59.

    Wenn Sie ich das Verhalten der Linken seit der Wahl sehe, frage ich mich, ob sie gewonnen haben.
    Wer hätte das 1990 gedacht? Man sollte doch erwarten, dass
    hier sich alle einig sind. Was soll das erst mit dem Volksentscheid werden? Die werden den Karren wohl voll an die Wand fahren.
    Für die Folgen werden noch unsere Urenkel zahlen.
    Wenn die so weitermachen, sehe ich schwarz für die SPD.
    Womöglich wird Frau Giffey zu ihrer Totengräberin. Sie gibt sich jedenfalls alle Mühe.

  7. 58.

    Liebe Berliner, ihr habt die LINKEN und die GRÜNEN in euer Abgeordnetenhaus gewählt. Nun aktzeptiert einfach EUER!!!! Wahlergebnis. Die Statements, welche der RBB gestern aus dem Abgeordnetenhaus veröfffentlicht hat, sprechen doch eine eindeutige Sprache. Also nicht wundern und das nächste Mal das Kreuz an der richtigen Stelle machen. Dann habt ihr einen Senat, der dieser Willkür/Anarchie auf der A100 und auch anderswo klare Kante zeigt. (wie es ja oft so schön heißt)

  8. 57.

    "Warum braucht die Polizei eine geschlagene Stunde, um die paar Hanseln von der Fahrbahn zu entfernen???"

    Dazu gesellt sich eine weitere Frage: Warum schafft es die Polizei nicht, wenigstens mal für die nächsten zehn/vierzehn Tage die paar Dutzend Autobahnzufahrten und -ausfahrten ganztägig zu überwachen und mögliche Besetzungen von vornherein zu verhindern?
    Hunderte oder gar tausende Beamte werden bei irgendwelchen Demos eingesetzt oder bei dem Staatsgast XY, bei Razzien gegen Rigaer oder Clans, aber hier lässt sie sich seit drei Wochen vorführen. Und die Berliner Politik, teils sogar wohlwollend, nimmt hin, dass tausende Autofahrer täglichen in ihren Grundrechten eingeschränkt werden. Aber die Autofahrer waren RRG schon immer egal, die SPD sollte sich mal ernsthaft überlegen, ob sie weiterhin mit Parteien koalieren will, die Rechtsbrüche tolerieren, relativieren oder gar gutheißen.
    An "Steffen": Wieder sehr guter Kommentar, volle Zustimmung,

  9. 56.

    Teile der Linken und Grünen haben ein völlig verdrehtes Rechtsverständnis. Wenn sie, wie Ricarda Lang oder die Umweltministerin Lemke, Verständnis für die Blockaden dieser „Aktivist*Innen“ äußern, dann legitimieren sie die Begehung von Straftaten. Nach deren Rechtsverständnis scheint die Begehung von Straftaten erlaubt, wenn sie mit vorgeblich hehren moralischen Zielen verbrämt werden. Was das für das Rechtsempfinden des Normalbürgers bedeutet, kann sich jeder Vernunftbegabte ausmalen. Wenn diese Einstellung sich durchsetzt, gehen wir der Anarchie entgegen !

  10. 54.

    Es wird Zeit, dass endlich gehandelt wird und nicht immer nur diskutiert!

    Was die da tun, ist ein ein massiver Eingriff in den Verkehr und gefährdet zudem Leben.

  11. 53.

    Wenn man (wie diese "Weltbeglücker*innen" in den letzten Tagen) ankündigt, eine Straftat zu begehen, wird man normalerweise vorher aus dem Verkehr gezogen. Doch merke (wieder einmal): Alle Tiere sind gleich. Doch manche Tiere sind gleicher als andere.

  12. 52.

    Leider ist diese Bewegung nicht bereit andere Wege zu wählen um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Dies wurde beim Interview in der Abendschau mit der Sprecherin dieser Bewegung deutlich. Sie meinte sie hätten schon alle Möglichkeiten des politischen Dialogs im Sinne von Petitionen und Kontaktaufnahme zu Politikern ausgeschöpft. Deshalb hält sie an ihrer aktuellen Aktion der Blockierung des Verkehrs auf der A 100 fest, die viele Pendler, Krankenwagen, Feuerwehr und Polizei behindert und die Sicherheit und Ordnung gefährdet. Zudem erklärte sie, dass es auch für sie nicht leicht ist diese Aktion durchzuführen, da es für sie selbst gefährlich ist die Autobahn zu blockieren, aber sie möchte trotzdem weitermachen. Damit wird deutlich, dass ihr das Bewusstsein dafür fehlt welche Gefahren diese Aktion für andere darstellt. Dshalb muss der ganze straf- und ordnungsrechtliche Rahmen ausgeschöpft werden und die Kosten für die Polizeieinsätze den Aktivisten in Rechnung gestellt werden.

  13. 51.

    Wieso kleben die sich nicht an oder vor den Bundes-/Reichstag, die Ministerien, die SPD- oder CDU-Centrale oder vor die Konzernzentralen oder Auslieferungslager? Stimmt, der Arbeitnehmer, die Handwerker, die Feuerwehr sind die, die man ansprechen möchte ...

    Oh je.

  14. 50.

    Na ja vielleicht sitzen solche Chaoten auch mal auf der Straße wenn sie oder einer ihrer Angehörigen dringend zum Arzt/Krankenhaus müssen. Ich hoffe sie haben dann auch Verständnis dafür! Das gestern mit der schwangeren Frau auf der Autobahn war schon grenzwertig. Man kann nur hoffen das alles gut gegangen ist.

  15. 49.

    In China, Nordkorea und Konsorten auch. Erhellende Einsichten aus dem Marzahn, super. Vielleicht sind aber die, die Kriminellen, die Unfälle verursachen ? Und was ist Unfallursache Nr. 1 auf den Strassen ?

  16. 47.

    "Anklagen wegen Nötigung und gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr und Auferlegung der Kosten für die Einsätze sind das Mindeste, um den Rechtsfrieden wieder herzustellen. " Ich bin ja ahnungslos, aber wie oft gibt es denn auf der A100 Stau ? Also, hier auf der A12 recht häufig bzw. fast immer, aber von solchen Anklagen habe ich noch nie was gehört. Und verursachen tun diese Staus ja in erster Linie Autofahrer. Wenn Krankenwagen und Rettungsfahrzeuge nicht durchkommen liegt wohl an der fehlenden Gasse. "Anklagen wegen Nötigung und gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr" sollte man die, die hinter einem auf der Autobahn andrängeln und das sind nicht wenige. Vom Sicherheitsabstand spreche ich schon gar nicht mehr, da es sinnlos ist, weil dieser so gut wie gar nicht eingehalten wird.

  17. 46.

    Demonstrieren und Meinung kundtun - Ja.
    Chaos verursachen, arbeitende Menschen behindern, sogar Menschenleben gefährden (Rettungswagen kommen nicht durch, Kranke kommen nicht zur Dialyse oder zum Arzt, Schwangere kollabieren im Auto ...) - NEIN !
    Ich empfehle allen Autofahrern, für den Fall der Fälle ein paar Flaschen Leitungswasser mitzunehmen...wenn diese Spinner pudelnass sind, werden sie sich einen anderen Ort für ihre Demonstration suchen.

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