Drittes Sturmtief "Antonia" - Bahnverkehr läuft noch eingeschränkt - keine Probleme bei S- und U-Bahnen

Die Berliner S-Bahnen fahren wieder und auch die Regionalbahnen sind unterwegs, wenn auch nicht auf allen Strecken. Nahezu problemlos läuft auch der BVG-Verkehr. Zugausfälle gibt es noch im Fernverkehr.
Nach zahlreichen Problemen im Öffentlichen Personennahverkehr sowie im Regional- und Fernverkehr der Bahn im Zusammenhang mit den drei Sturmtiefs normalisiert sich das Geschehen zunehmend. So meldete die Berliner S-Bahn seit Montagmorgen einen störungsfreien Betrieb. "Wir sind gut in den Montagmorgen gestartet. Der S-Bahn-Verkehr rollt ohne Einschränkungen", sagte S-Bahnsprecherin Sandra Spieker rbb|24.
BVG meldet reibungslosen Betrieb
Auch die BVG meldete am Montagmorgen einen reibungslosen Betrieb. "Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen sind regulär unterwegs. Es gibt so gut wie keine Einschränkungen", sagte BVG-Sprecher Markus Falkner rbb|24 am Montagmorgen. Das aktuelle Sturmtief "Antonia" falle so gut wie gar nicht ins Gewicht. Auf einigen Buslinien bestünden noch Umleitungen, weil Sturmschäden noch nicht beseitigt waren.
Im Zusammenhang mit "Antonia" musste in der Nacht zu Montag nur eine Buslinie (N22) wegen eines umgestürzten Baums in Konradshöhe umgeleitet werden. Auf wenigen Linien gibt es aktuell noch Umleitungen wegen älterer Sturmschäden, die noch nicht beseitigt werden konnten. Das betrifft die Linien 123, 133 sowie die Nachtlinien N6 und N23. Auf der Linie 142 kann die Haltestelle Samoastraße noch nicht angefahren werden.
Regionalzüge in gedrosseltem Tempo unterwegs
Der Regionalbahnverkehr in Berlin und Brandenburg ist hingegen weiter beeinträchtigt. Im Regionalverkehr verkehrten keine Züge zwischen Potsdam und Michendorf (RB23) und Prenzlau und Angermünde (RE3). Auf der Linie RE3 wurde ein Notverkehr mit Bussen eingerichtet. Fahrgäste der Linie RB23 sollten auf die Buslinie 643 ausweichen.
Auf anderen Linien kommt es laut einer Bahnsprecherin zu Verspätungen. Wegen des starken Windes würden die Züge in gedrosseltem Tempo fahren. Zudem würden auch Erkundungsfahrten in der Region durchgeführt und dabei kleinere Störungen sofort beseitigt. Die Zugbesatzungen hätten auf ihren Aufklärungsfahrten Motorsägen an Bord, so die Sprecherin am Montagmorgen.
Die Bahn geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Stürme der vergangenen Tagen noch bis Dienstag Auswirkungen auf den Bahnverkehr in Berlin und Brandenburg haben werden. Auf einigen Linien würden sich die Räumungsarbeiten bis voraussichtlich Mittwoch hinziehen, hieß es auf der Website der Bahn. Allerdings musste der Regionalverkehr nicht, wie zunächst befürchtet, wegen des Sturmtiefs "Antonia" in der Nacht eingestellt werden.
Keine Züge von Berlin nach Rostock/Stralsund
Ebenfalls noch beeinträchtigt ist der Fernverkehr: So fahren keine Züge zwischen Berlin und Rostock/Stralsund. Außerdem sind zwischen Hamburg und Rostock/Stralsund, Norddeich Mole/Emden und Köln sowie Siegen und Dortmund keine Züge unterwegs. Nach Angaben der Bahn waren nach den zurückliegenden Sturmtagen zwischenzeitlich insgesamt mehr als 6.000 Kilometer des deutschen Streckennetzes nicht befahrbar. Rund 2.000 Einsatzkräfte seien rund um die Uhr unterwegs, um umgestürzte Bäume zu beseitigen und Oberleitungen zu reparieren.
Aktuelle Reiseinformationen und Verkehrsmeldungen gibt es auf der Internetseite der Bahn: bahn.de.
Auf den von der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (ODEG) betriebenen Linien sind die Züge nach Unternehmensangaben [odeg.de] vom Montag wieder planmäßig unterwegs.
Bahn hat Kulanzregeln erweitert
Nach den Zugausfällen, die im Zusammenhang mit den Orkantiefs "Ylenia" und "Zeynep" stehen, hat die Bahn die Kulanzregeln ausgeweitet. Tickets für den Fernverkehr im Zeitraum vom 17. bis 21. Februar können bis einschließlich 28. Februar entweder flexibel genutzt oder kostenfrei storniert werden. Die Zugbindung bei Sparpreisen und Super-Sparpreisen ist aufgehoben. Bezüglich Informationen über die Gültigkeit bereits gekaufter Tickets verweist das Unternehmen auf die "besondere Kulanzregelungen" [bahn.de].
Folgen des Orkans in Berlin und Brandenburg
Sendung: rbb 88.8, 21.02.2022, 08 Uhr