Keine größeren Schäden - Sturm "Antonia" verläuft in der Region glimpflich

Sturmtief "Antonia" ist in der Region immer noch zu spüren, flaut aber zusehends ab. Die Folgen sind weniger drastisch als bei den beiden vorherigen Stürmen. Trotzdem bleiben viele Parks geschlossen. Der Bahnverkehr normalisiert sich allmählich.
Das Sturmtief "Antonia" hat auch am Montagnachmittag Berlin und Brandenburg noch nicht verlassen. Noch bis 17 Uhr warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometern.
Für die Zeit danach rechnen die Meteorologen mit Windböen von bis zu 55 Stundenkilometern, ab 21 Uhr soll sich dann die Lage beruhigen, meldet der DWD auf seiner Internetseite [dwd.de]. Zum Wind gesellen sich viele Wolken sowie örtlich Regen- und Graupelschauer bei Temperaturen zwischen sieben und neun Grad.
Viele Parks bleiben geschlossen
Die Orkantiefs der vergangenen Tage haben auch in den Parks der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Schäden in Berlin und Brandenburg angerichtet. Besonders betroffen seien die Anlagen in Potsdam, sagte der Sprecher der Stiftung, Frank Kallensee, dem rbb. Vor allem seien Bäume umgeknickt, es seien aber auch Dächer und Wintereinhausungen von Skulpturem beschädigt worden. Die Parks blieben noch voraussichtlich bis Dienstagmittag geschlossen. Dazu zählen u.a. die Pfaueninsel sowie Schlosspark Charlottenburg, Park Sanssouci, Schlosspark Caputh und Schlossgarten Rheinsberg.
Die Berliner Umweltverwaltung warnt auch am Montag davor, im Wald spazieren zu gehen. "Gerade ist es lebensbedrohlich", sagte Derk Ehlert, Sprecher der Behörde, dem rbb. “Wer jetzt in den Wald geht, macht das auf eigene Haftung.” Auch die Grünanlagen Berlins sei längst noch nicht sicher. Besucher der Parks sollten auf abgebrochene und herabgefallene Äste achten.
Die Zoos und Tierparks in Berlin und Cottbus sowie der Schlosspark in Oranienburg waren dagegen am Montag wieder geöffnet.
Bahnverkehr läuft mit Einschränkungen
Der Bahnverkehr in Berlin und Brandenburg bleibt derweil auch am Montag beeinträchtigt. Zwischen Berlin und Rostock/Stralsund fuhren am Montag keine Fernverkehrszüge, wie die Bahn mitteilte.
Im Regionalverkehr verkehrten keine Züge zwischen Potsdam und Michendorf (RB23) und Prenzlau und Angermünde (RE3). Auf der Linie RE3 wurde ein Notverkehr mit Bussen eingerichtet. Fahrgäste der Linie RB23 sollten auf die Buslinie 643 des Stadtverkehrs ausweichen. Bei der S-Bahn gab es am Montag keine witterungsbedingten Einschränkungen, sagte ein Sprecher.
Von der Berliner S-Bahn und der BVG hieß es am Montag, es gebe keine Einschränkungen mehr. Lediglich auf manchen BVG-Buslinien hätten am Montagmorgen noch Umleitungen bestanden, weil Sturmschäden noch nicht beseitigt gewesen seien.
Feuerwehren weniger stark gefordert
Die Berliner Feuerwehr verzeichnete auch am Montag immer wieder Notrufe, unter anderem wegen entwurzelter Bäume. Die Einsatzdichte sei aber nicht zu vergleichen mit den vergangenen Tagen. Einige aktuelle Schäden seien durch das Tief "Antonia" entstanden, oft seien es aber auch noch Nachwirkungen der beiden letzten Sturmtiefs "Ylenia"und "Zeynep". Diese hatten in Berlin von Donnerstag bis Sonntag 4.000 Feuerwehreinsätze ausgelöst - so viele wie noch nie.
Die Leitstelle Lausitz verzeichnete von Sonntagabend bis zum frühen Montagnachmittag 35 Einsätze wegen "Antonia". Angaben aus den anderen Leitstellenbereichen liegen bislang nicht vor.
Sendung: Inforadio, 21.02.2022, 06:00 Uhr