Durchsuchungen in Berlin - Bande kassiert neun Millionen Euro mit Teststationen-Betrug

Do 31.03.22 | 16:27 Uhr
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Eine Mitarbeiterin nimmt mit einer Pipette Speichel auf um ihn mit Pufferloesung zu vermischen. (Quelle: dpa/Zacharie Scheurer)
Bild: dpa/Zacharie Scheurer

Test-Stationen haben sich für private Anbieter als lukrativ erwiesen. Fehlende Kontrollen und lockender Gewinn führten dabei oft zu Betrügereien. Ein Ring soll dabei in Berlin neun Millionen Euro erschwindelt haben.

Mit falschen Zahlen und Betrug mit ihren zahlreichen Corona-Testcentern soll eine Bande in Berlin neun Millionen Euro erschwindelt haben. Die Verdächtigen sollen 18 Teststationen im ganzen Stadtgebiet in Berlin betrieben und viel mehr Tests abgerechnet haben als es tatsächlich gab, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

30.000 Euro am Tag zu viel abgerechnet

Die Polizei verhaftete den 46-Jährigen Chef der Bande und seine 44-jährige Schwester am Donnerstagmorgen, durchsuchte zahlreiche Wohnungen und Teststationen in ganz Berlin und beschlagnahmte Vermögen. Die Zeitung "B.Z." hatte berichtet.

Der Vorwurf der mutmaßlichen betrügerischen Abrechnungen von neun Millionen Euro mit der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin bezieht sich auf den Zeitraum von Mai 2021 bis Februar 2022. Pro Tag wurden über die Testcenter also etwa 30.000 Euro zu viel abgerechnet. Mehr als sechs Millionen Euro, die abgerechnet wurden, soll die Bande auf das Konto eines Komplizen in der Türkei überwiesen haben.

Dass es bei der Abrechnung der Tests, die den Menschen kostenlos angeboten wurden, zu vielen Betrügereien kam, ist schon länger bekannt. Besonders anfangs wurde kaum kontrolliert und die Testcenter konnten fast beliebige Zahlen zu erfolgten Tests angeben.

Sendung: Abendschau, 31.03.2022, 19:30 Uhr

20 Kommentare

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  1. 20.

    Wenn man ungeprüft Hinz und Kunz solche Teststationen betreiben lässt, war doch klar, dass hier dem " Beschiss" Tür und Tor geöffnet wird. Das schon von Beihilfe zum Betrug reden.

  2. 19.

    Warum wundert mich das nicht ?
    Man hat es ihnen auch sehr leicht gemacht . Ich möchte nicht wissen , wieviele unentdeckt davon kommen .

  3. 18.

    Beuteland Deutschland hat in der Coronapanik das regeln und kontrollieren der Teststationen glatt vergessen. Die blauäugige Politik ging sicher wieder davon aus, dass sich da kaum einer kriminell betätigt. Bis dahin bezahlt der Steuerzahler und Krankenversicherte für das Versagen. Jetzt kommen die Betrüger vor Gericht. Das Geld ist weg und kommt aus der Türkei auch nicht zurück, die Täter eventuell verurteilt und vielleicht im Knast. Für all das kommen wieder die Steuerzahler auf. 9 Millionen und folgende Unkosten, die auch wieder in Millionenhöhe gehen können für das Totalversagen der Politiker und auch vieler Politikerinnen mit und ohne*.

  4. 16.

    Dem kann ich mich nur anschließen. Diese Blechbuden (wo anders als Geräteschuppen genutzt) stehen an fast jeder Ecke zur „Einkaufsmeile“ und die da drin sitzen, daddeln den ganzen Tag am Handy. Da sah man sehr sehr selten jemanden zum Testen. Würde mich glatt interessieren, wieviel dort abgezockt wurde. Weiterhin sehr interessant ist, dass diese Buden, aber auch leerstehende und umgenutzte Geschäftsräume, von nur 2 Firmen betrieben werden. Wer hat das denn wieder genehmigt bzw. wieviel gezahlt.

  5. 15.

    Was spricht ausländerrechtlich dagegen, die beteiligten Türken, es soll sich nach anderen Presse-Berichten um eine groß organisierte türkische Mafia handeln, wo an den Drahtzieher in der Türkei das ergaunerte Geld geflossen ist, in ihr Heimatland auszuweisen, ggfs. nach Verbüßung der Strafe?

  6. 14.

    Die Tests wurden mit der KV abgerechnet. Meines Wissens werden die Tests von der Krankenkasse bezahlt, ansonsten auf alle Fälle vom Steuerzahler

    Geld wurde beschlagnahmt.

  7. 13.

    Oder die automatische Rechtschreibkorrektur hat wieder eigenmächtig gehandelt. Dank Göögle und co kommen immer wieder lustige Texte zustande.

  8. 12.

    Hier zeigt sich im Nachhinein, dass die Ermittlungsbehörden doch gut arbeiten. Hoffentlich erhalten die Betrüger eine Haftstrafe und das Geld kann aus der Türkei zurück transferiert werden.

  9. 11.
    Antwort auf [Detlef Müller] vom 31.03.2022 um 21:40

    Wie ? Wie kann das sein ?
    Die Tests waren doch Kostenlos ?"
    Das könnte evtl. vielleicht unter Umständen daran liegen, das die Test nur für die getesteten Nasen kostenlos waren und die Bezahlung andere, z.B. der Senat, übernommen haben.
    Nur sone Idee.

  10. 10.

    Eine Frechheit ist das von diesen Leuten, die die Steuerzahler bestehlen.
    Sofort in den Knast und die Summe auf Heller und Pfennig zurückzahlen.
    Aber es wurde ihnen von der Politik sehr leicht gemacht - leider !!

  11. 9.

    An die Kommentare von Nr. 5 u 8 ...... was seit ihr für Klugscheißer... man kann doch mal einen Fehler machen. Ich glaube nicht, das Ihr nur 1 auf dem Zeugnis gehabt hat.

  12. 8.

    Vielleicht ist Mike ja auch einfach kein Muttersprachler …

  13. 7.

    Wen wundert's, in Potsdam schossen die Testbutzen auch wie Pilze aus der Erde.
    Muss wohl auch legal ein einträgliches Geschäft gewesen sein.

  14. 6.

    Bei dem Kaos an der Organisation wundert mich dieses nicht man hätte viel mehr kontrollieren müssen von Senatsseite aus.

  15. 4.

    Es war nicht anders zu erwarten. Vielleicht war es auch erwünscht.

  16. 3.

    Wen wundert das denn noch?

  17. 2.

    Da wird hoffentlich noch mehr aufgeklärt und auch bestraft werden. Wer sich auf Kosten der Steuerzahler eine goldene Nase macht, darf nicht mit einer Geldstrafe davon kommen.

  18. 1.

    Immerwieder unsere Schwarzen Scharfe, die sich nicht an Gesetze halten.

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