Pläne für den Spreepark - Das Berliner Riesenrad kehrt zurück - mit Gondeln überm Wasser

Das Riesenrad im seit Jahrzehnten verwaisten Berliner Spreepark soll in drei Jahren ein spektakuläres Comeback feiern - mit Gondeln, die über einer Wasserfläche schweben. Die Kosten dafür sind beträchtlich.
Das Riesenrad wird in modernem Gewand zurück in den Berliner Spreepark kehren – barrierefrei und umgeben von viel Wasser. Das geht aus Entwürfen hervor, die am Freitag von der Senatsverwaltung für Umwelt sowie von Grün Berlin, dem künftigen Parkbetreiber, vorgestellt wurden.
Das legendäre Fahrgeschäft soll Ende 2024 fertiggestellt sein und Ostern 2025 in Betrieb gehen. Es ist schon seit längerem abmontiert. Große Teile der Altkonstruktion sollen aufgearbeitet und wiederverwendet werden. "Neu ist dagegen das diagonal abgehängte Tragwerk für das Riesenrad, mit dem das Wahrzeichen künftig direkt über dem Spiegel eines 3.000 Quadratmeter großen Wasserbeckens schweben wird", teilt die landeseigene Grün Berlin GmbH mit.
Riesenrad, Natur und Kunst
Runde Gondeln kreisen über Wasserbecken
Die bisherigen Gondeln werden ersetzt, weil sie nicht sanierungsfähig sind. Geplant sind laut Grün Berlin runde Gondeln, die sich an den Gondeln des ersten Riesenrads im Spreepark orientieren, das von 1969 bis 1989 im Plänterwald stand.
Umgeben wird das Riesenrad ein kreisrundes Wasserbecken mit einem barrierefreiem Zugang zum Riesenrad. Es soll auch als Rückhalteraum für die Regenwasserspeicherung, zur Bewässerung der Grünanlagen und zur Kühlung des Mikroklimas am Ort genutzt werden, wie die Berliner Staatssekretärin für Umwelt und Klimaschutz, Silke Karcher, am Freitag erklärte.
Das neue alte Riesenrad passe "hervorragend zur Grundidee eines nachhaltigen, bürgernahen Kunst- und Kulturparks mitten in der Natur. Hier wird die Geschichte reflektiert und die Gesamtanlage modernisiert, mit innovativem Wassermanagement, kreativen Freiräumen und viel, viel Grün", so Karcher.
Durch den Neubau des Wasserbeckens mit Terrasse, Stufenanlage und begehbarerer Flachwasserzone soll direkt am Riesenrad "ein attraktiver Aufenthalts- und Erlebnisbereich" entstehen, heißt es von Grün Berlin. Die teils flachen Uferzonen des Wasserbeckens sollen außerdem neue Lebensräume für verschiedenste Pflanzen und Tiere schaffen.
Spreepark wird etappenweise wiedereröffnet
Die Kosten für die Sanierung und Neugestaltung des Riesenrads inklusive Wasserbecken umfassen laut Grün Berlin voraussichtlich 6,4 Millionen Euro. 2,88 Millionen Euro kommen dafür aus einem Bundesprogramm, den Rest übernimmt das Land Berlin.
Wer genau das Riesenrad sanieren und umbauen wird, steht derweil noch nicht fest. Ende 2022 soll dafür ein europaweites Vergabeverfahren starten. Im Sommer dieses Jahres wird der Bebauungsplan des Spreeparks durch den Bezirk Treptow-Köpenick der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, der Abschluss des Verfahrens ist für Anfang 2023 vorgesehen.
Der neue Spreepark soll in Etappen wiedereröffnet werden, das Riesenrad wird das einzige Fahrgeschäft sein. Entstehen soll ein Erholungsort mit niedrigen Eintrittspreisen. Im Herbst diesen Jahres soll das denkmalgeschützte "Eierhäuschen" den Start des Spreepark-Comebacks markieren. Es wird zum Großteil wieder als Ausflugslokal genutzt, mit 540 Sitzplätzen. Geplant sind ein Biergarten und eine Terrasse, aber auch vier Atelierwohnungen für Künstler und Ausstellungsräume. Außerdem wird es an dem Lokal einen Schiffsanleger geben. 2024 soll dann der Hauptteil des Parks mit Riesenrad eröffnet werden. Spätestens 2026 soll alles fertig sein.
Sendung: Abendschau, 18. März 2022, 19:30 Uhr