Bundesweite Blitzer-Aktion -

Bei einer groß angelegten Blitzer-Aktion in Brandenburg sind bis Donnerstag Nachmittag bereits knapp 2.000 Geschwindigkeits-Verstöße festgestellt. Das teilte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur mit. Seit dem frühen Morgen werden in Brandenburg für 24 Stunden verstärkt Autofahrer kontrolliert, das Land ist damit Teil einer bundesweiten Aktion gegen Raser.
Zu schneller Transporter vor einer Schule und Autobahnraserei
Unter den am Donnerstag festgestellten Verstößen waren unter anderem ein Transporter, der mit 61 km/h in einer 30er-Zone vor einer Schule in Milmersdorf (Uckermark) gemessen wurde. Auch auf der Autobahn wurden Raserinnen und Raser erwischt. Besonders erwähnenswert: Auf der A12 war ein Fahrer mit 130 Kilometern pro Stunde an einer Stelle unterwegs, an der nur 80 km/h erlaubt sind, der Mann hatte dabei noch nicht mal eine Fahrerlaubnis.
In der Stadt Cottbus wurden bis zum Mittag etwa 250 Fahrzeuge kontrolliert, 13 von ihnen fuhren zu schnell. Das gab die Stadt bekannt.
Schutzwürdige Straßenabschnitte und Autobahnen im Fokus
Anlass für die verstärkten Kontrollen am Donnerstag ist die europaweite "Kontrollwoche zu Geschwindigkeits- und Aggressions-Delikten", die Polizeibehörden mehrerer Bundesländer führen in diesem Rahmen einen sogenannten "Speed-Marathon" durch. Koordiniert wird die Aktion vom europäischen Verkehrspolizei-Netzwerk "Roadpol".
Schwerpunkt sind schutzwürdige Straßenabschnitte insbesondere vor Schulen, Kitas, Horteinrichtungen sowie Pflegeeinrichtungen. "Prinzipiell betrifft es also Zonen, wo Tempo 30 gilt", sagte Polizeisprecherin Döpke dem rbb. Man gehe aber auch Hinweisen von Bürgerinnen und Bürgern nach, insbesondere in Wohnbereichen, wo Raser gemeldet wurden.
Aber auch Geschwindigkeitskonrollen auf Autobahnen stehen an diesem Tag im Fokus. "Vor allem in den Baustellenbereichen, die auf 60 oder 80 Stundenkilometer runterreguliert sind, muss der Schutz der Bauarbeiter gewährleistet sein", sagte Döpke.
Raserei Hauptursache für Verkehrsunfälle
Geschwindigkeitsüberschreitungen stellen nach Angaben der Polizei eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle in Brandenburg dar. Im Jahr 2021 stieg demnach die Anzahl der damit zusammenhängenden Unfälle im Vergleich zum Vorjahr um 721 auf 5.332.
Fast jeder zweite Verkehrsunfalltote kam im letzten Jahr wegen überhöhter Geschwindigkeit ums Leben. Lag der Wert 2020 noch bei 45,7 Prozent, so stieg er laut Verkehrsunfallbilanz im vergangenen Jahr um 2,3 Prozentpunkte auf 48 Prozent.
Im vergangenen Jahr fast 6.000 Verstöße am Aktionstag
Schon im vergangenen Jahr gab es einen solchen Aktionstag, damals waren innerhalb von 24 Stunden knapp 5.900 Geschwindigkeitsverstöße registriert worden.
Am Aktionstag beteiligen sich neben Brandenburg in diesem Jahr auch Hessen, Bayern, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern. Berlin nimmt nicht teil.
Sendung: Antenne Brandenburg, 24.03.2022, 06:00 Uhr