Schutz geflüchteter Frauen - Polizei: Warnungen vor kriminellen Angeboten am Hauptbahnhof zeigen Wirkung

Mi 16.03.22 | 11:18 Uhr
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Berlin, drei Polizisten gehen über den Bahnsteig im Berliner Hauptbahnhof. (Quelle: SULUPRESS.DE/Vladimir Menck)
Audio: rbb88,8 | 16.03.2022 | Andreas Marschner | Bild: SULUPRESS.DE/Vladimir Menck

Nach Einschätzung der Bundespolizei zeigen die Warnungen vor unseriösen Hilfsangeboten am Hauptbahnhof an geflüchtete Frauen aus der Ukraine bereits abschreckende Wirkung.

Der Eindruck sei, dass derartige Täter, die sich auffällig verhielten, kaum mehr zum Bahnhof kommen würden, so eine Sprecherin der Bundespolizei am Mittwoch. Die Helfer und Polizisten am und um den Bahnhof seien sehr aufmerksam, zudem habe es viele Medienberichte zu dem Thema gegeben.

Verdächtige wurden von der Bundespolizei kontrolliert

Insgesamt habe es in den vergangenen zwei Wochen "eine Zahl entsprechender Fälle im unteren zweistelligen Bereich gegeben", wo also Frauen angesprochen worden seien, sagte die Sprecherin. Letztlich seien das also über den Zeitraum verteilt Einzelfälle. Auch die im Bahnhof eingerichtete Koordinierungsstelle von Senat, Bundespolizei, Landespolizei Berlin und Feuerwehr habe das Thema neben vielen anderen im Blick.

Die Bundespolizei hatte vor zehn Tagen vor dubiosen und kriminellen Wohnungsangeboten an die Frauen gewarnt. Die meist älteren Männer hielten wie die echten Helfer Schilder mit Wohn- und Übernachtungsangeboten für Frauen hoch. Ein Verdacht ergebe sich besonders dann, wenn die Männer ihr Schild nur bei bestimmten Frauen zeigen oder zusätzlich noch Geld bieten würden. Es ging um den Verdacht der sexuellen Ausbeutung, der Zwangsprostitution oder des Menschenhandels. Die Bundespolizei kontrollierte Verdächtige und verbot ihnen den Aufenthalt im Bahnhof.

Sendung: rbb88,8, 16.03.2022, 11:00 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Gegen sexuelle Ausbeutung hilft nur Aufklärung. Es sollten bereits bei Ankunft in ukrainischer Sprache an alle Flüchtlinge Zettel mit Warnhinweisen und Notfallrufnummern verteilt werden. Es gehört schon ein großes Maß an Abgebrühtheit dazu, schutzsuchenden Frauen Hilfsbereitschaft vorzugaukeln, obwohl man sie in Wirklichkeit nur zum eigenen Zweck missbrauchen will. Ich wünsche allen geflüchteten Familien viel Glück und positive Erfahrungen mit uns allen!

  2. 5.

    Am Hbf wird auch sehr viel mit Kameras überwacht. Das ist auch in diesem Fall so. Somit muss kein Beamter auf dem Bahnsteig stehen. Stattdessen wird mit mehreren Kameras überwacht.

    Wo ist da das Problem?

    Übrigens ist nicht ein einziger Versuch einer diesbezüglichen Straftat bekannt.. also ist die Aussage von Jens Unsinn

  3. 4.

    Auch direkt nach dem Aussteigen aus dem Zug und auf dem Weg zum Zelt können Frauen natürlich von Unbekannten angesprochen werden. Leute, die es darauf abgesehen haben, dürften es wohl auch an genau dieser „Schwachstelle“ versuchen. Und wenn an ebendieser Stelle ein erhöhtes Gefahrenpotenzial für Bahnreisende besteht, sollte es doch sehr wohl die Aufgabe der Bundespolizei sein, die nun mal für die Sicherheit auf den Bahnhöfen verantwortlich ist, genau dort auch für Sicherheit zu sorgen. Sehen Sie das tatsächlich anders? Oder sind Sie der Ansicht, dass speziell ukrainische Frauen, die zum Teil gerade die Hölle auf Erden durchlebt haben, nicht vor Männern mit üblen Absichten geschützt werden müssen? Oder haben Sie gar etwas gegen Frauen im Allgemeinen?

  4. 3.

    Die Flüchtlinge brauchen nur vom Bahnsteig zum Zelt zu laufen. Dafür benötigt man keine BP.

    Vom Zelt erfgt die Weiterverteilung.

    Es war auch nie die Aufgabe der BP, die Flüchtlinge zu bewachen. Es wurde normal bestreift und per Cam überwacht. Wo ist da ein Problem. Im Notfall wäre die BP sofort zur Stelle. Übrigens ist der Empfang auf dem Bahnhof nicht die Aufgabe einer Behörde. Jedes Bundesland hält Aufnahmezentren vor. Gegenüber dem Hbf ist seit Tagen das Zelt in Betrieb.

  5. 2.

    Fein, dass Sie damit diesem Gesindel freie Fahrt anzeigen, weil angeblich keine Polizei vor Ort ist! Wirklich, erste Klasse Wichtigtuerei!

  6. 1.

    So ein Quatsch! Die Polizei ist auf dem Hbf fast nicht präsent. Von der Deutschen Bahn beauftragter Sicherheitsdienst schützt die Flüchtlinge!
    Alle wirklich mal am Hbf angucken kommen, wie die öffentlichen Institutionen versagen. Da kann ein Polizeisprecher noch so viel erzählen. Die Wahrheit sieht anders aus!
    Ich bin hier jeden Tag als Freiwilliger im Einsatz.

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