Corona-Pandemie in der Region - Versicherungen melden Rekordwerte bei Krankschreibungen

Auswertungen der AOK Nordost und der Barmer-Krankenkasse zufolge hat Corona zuletzt für hohe Krankschreibungswerte gesorgt. In Berlin wurden Rekordwerte verbucht, auch in Brandenburg schnellten die Zahlen in die Höhe.
Die Corona-Pandemie hat die Zahl der Krankschreibungen in Berlin und Brandenburg zuletzt auf neue Rekordhöhen getrieben. Zu diesem Ergebnis kommen Zahlen sowohl der AOK Nordost als auch der Barmer.
Von Anfang Januar bis Mitte März 2022 meldeten sich in Berlin rund 85 Prozent der AOK-Versicherten häufiger krank als im Mittel der Vorjahre, wie die Krankenkasse mitteilte. In Brandenburg lag die Zahl der Krankschreibungen bei der AOK in diesem Zeitraum um rund 45 Prozent höher als im Mittel der Vorjahre. Berufstätige Frauen waren dabei in beiden Bundesländern stärker von Covid-19 betroffen als Männer.
Doppelt so viele Krankschreibungen wie in den Vorjahren
Von insgesamt 310.000 AOK-Versicherten in Berlin gingen in den ersten zehn Kalenderwochen des Jahres 2022 Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen bei der Krankenkasse ein. In Mittel der drei Vorjahre waren es in diesem Zeitraum lediglich rund 167.000 Krankmeldungen. "In den Berliner Betrieben waren im Januar und Februar rund doppelt so viele Mitarbeitende krankgeschrieben wie in den Vorjahren", teilte ein AOK-Sprecher mit.
Bei Brandenburgs AOK gingen in den ersten zehn Kalenderwochen des Jahres 2022 rund 220.000 Krankmeldungen ein. In Mittel der drei Vorjahre waren es in diesem Zeitraum lediglich rund 155.000 Krankmeldungen. "In den Brandenburger Betrieben waren von Januar bis Mitte März so viele Mitarbeitende krankgeschrieben wie seit vielen Jahren nicht", sagte der AOK-Sprecher.
Barmer verzeichnet Steigerung um 108 Prozent
Die Barmer veröffentlichte bereits am Montag Zahlen, die sich allerdings auf die Woche vom 13. bis zum 19. Februar beschränkten. Sie bestätigen die Beobachtungen der AOK: 52.100 Barmer-Versicherte in Berlin meldeten sich in dieser Februarwoche wegen einer Corona-Infektion arbeitsunfähig.
Zu den Spitzenzeiten der ersten Wellen waren der Krankenkasse zufolge in Berlin bis zu 25.100 Versicherte krankgeschrieben. Die Zahl aus dem Februar entspricht damit einer Steigerung von 108 Prozent. Im vergangenen Jahr hatten pro Woche durchschnittlich 10.430 Versicherte Anspruch auf Krankengeld.
Große regionale Unterschiede
Den Barmer-Angaben zufolge gibt es aktuell allerdings massive regionale Unterschiede bei den coronabedingten Krankschreibungen. Demnach ist Brandenburg mit 221 Krankgeschriebenen je 10.000 Versicherten am stärksten betroffen. Auf Platz zwei und drei dahinter folgen Bayern und Berlin mit 189 beziehungsweise 164 arbeitsunfähigen Versicherten.
Sie alle liegen deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 139 Krankschreibungen je 10.000 Versicherte. Schleswig-Holstein bildet mit einer Zahl von 72 das Schlusslicht. Wenig betroffen sind zudem die Bundesländer Hamburg und Bremen mit 81 beziehungsweise 93 Krankschreibungen.
Sendung: Brandenburg aktuell, 28.03.2022, 19:30 Uhr