Nach 75 Bränden in elf Monaten - Belohnung für Hinweise auf Spandauer Brandstifter ausgelobt

Do 10.03.22 | 14:48 Uhr
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Ein geöffnetes und beleuchtetes Einsatzfahrzeug der Feuerwehr steht in der Maulbeerallee im Berliner Stadtteil Staaken. (Quelle: dpa/Annette Riedl)
Bild: dpa/Annette Riedl

Seit knapp einem Jahr brennt es in den Spandauer Stadtteilen Staaken und Wilhelmstadt. Auch die Festnahme eines 16-Jährigen im Januar brachte keine Ruhe. Nun hofft die Polizei durch eine Belohnung von 1.000 Euro auf neue Hinweise.

Nach der Brandserie im Spandauer Ortsteil Staaken werden der oder die Täter nun mit einer Belohung auf sachdienliche Hinweise gesucht. Wer helfen könne, die Brandstifter in der Hochhaussiedlung Heerstraße Nord zu fassen, könne mit einer Belohnung von 1.000 Euro rechnen, sagte die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Donnerstag im Abgeordnetenhaus.

Polizei und Feuerwehr seien laut Spranger massiv mit Teams vor Ort. Es gebe eine mobile
Polizeiwache, Präsenzstreifen der Polizei, Präventionsteams und verdeckte Ermittler. Plakate seien aufgehängt worden, die Polizei rede mit den Anwohnern. Die Bewohner seien inzwischen sehr ängstlich, sagte Spranger.

Spranger nimmt auch Hausverwaltung in die Pflicht

Sie werde sich auch gemeinsam mit Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) und der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) mit dem Vorstand der Gewobag treffen, sagte Spranger. Ziel des Treffens sei es, die Mängel an den Wohnhäusern und um die Wohnhäuser herum zu beseitigen.

Die zuständige Hausverwaltung ist nach Auskunft der Innensenatorin mehrfach von Polizei und Feuerwehr zu präventiven Maßnahmen beraten worden. Zu den Hinweisen gehörte unter anderem, Hauseingangstüren geschlossen zu halten und Sperrmüll zu entfernen.

Bislang haben die Hinweise an die Hausverwaltung und die Wohnungsbaugesellschaft Gewobag nicht dazu geführt, dass alle Mängel abgestellt worden sind, so Spranger. Sie drohte deshalb auch bauaufsichtliche Maßnahmen an. Der Wohnungsbaugesellschaft riet sie, wieder einen privaten Sicherheitsdienst in dem Quartier zu engagieren.

75 Brände in elf Monaten - Spranger spricht von Nachahmern

Laut Polizei kommt es seit April 2021 zu einer Häufung von Bränden in Staaken und Wilhelmstadt. 75 Mal habe es seitdem laut Spranger in der Spandauer Wohnsiedlung Heerstraße Nord gebrannt, zuletzt am 4. März.

Am 13. Januar war ein 16 jähriger als Tatverdächtiger festgenommen worden. Das hat die Brandserie allerdings nicht beendet. Die Innensenatorin sprach deshalb im Abgeordnetenhaus von Nachahmern, die jetzt die Feuer legen.

Hinweise nimmt die Ermittlungsgruppe Quartier beim Landeskriminalamt in der Keithstraße 30 in Tiergarten unter der Telefonnummer 030 . 4664 - 912112 an. Außerhalb der Bürodienstzeiten können Hinweise über die Internetwache der Berliner Polizei [www.internetwache-polizei-berlin.de] sowie an jede andere Polizeidienststelle gegeben werden.

Sendung: Abendschau, 10.03.22, 19:30 Uhr

2 Kommentare

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  1. 2.

    Es gibt da ein uraltes Problem: Die offene Haustür. Je größer die Häuser wurden und je mehr Kinder da wohnten, desto öfter standen sie offen. Es gibt doch so viele Start ups in Berlin, da wäre doch eine goldene Nase zu verdienen.

  2. 1.

    Schrecklich, die armen Menschen. Die Gewobag wird wie immer alles auf die Mieter schieben und das der Bezirk mehr macht, so wie bei uns, unglaublich das sie nix gebacken bekommen und Mal Geld in die Hand nimmt und was für ihre Mieter tut. Alles verfällt, aber teure neue Vorzeigeprojekte.

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