Bundeskanzler Scholz bestätigt -
Der Brand auf dem Gelände von Europas größtem Atomkraftwerk in der Ukraine hat nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nur ein Verwaltungsgebäude betroffen. Es sei nicht zu einem Austreten radioaktiver Strahlung gekommen, sagte der SPD-Politiker am Freitag bei einem Besuch des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Schwielowsee bei Potsdam.
"Es zeigt aber, wie gefährlich die Situation ist", so Scholz weiter: "Kriege führen immer dazu, dass Zerstörungen angerichtet werden, wo sie vielleicht auch keine der Kriegsparteien wirklich vorhat, aber die trotzdem ihre schrecklichen Auswirkungen haben können." Deswegen sei es wichtig, solche Eskalationen zu vermeiden.
Scholz telefoniert mit Selenskyj
Scholz hatte zuvor mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Der hatte öffentlich von einem gezielten Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja durch russische Panzer gesprochen. "Europa muss jetzt aufwachen", sagte er in einer am Freitag bei Telegram veröffentlichten Videobotschaft. Selenskyj erinnerte auch an die Atomkatastrophe in Tschernobyl 1986. "Gerade jetzt beschießen russische Panzer die Reaktorblöcke", sagte der ukrainische Präsident in der Videobotschaft weiter.
Auch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien hatte mitgeteilt, dass es bisher keine Berichte über eine erhöhte radioaktive Strahlung gebe.
Sendung: Inforadio, 04.03.2022, 12 Uhr