Dresdner Bahn - Letzter Engpass auf dem südlichen Berliner Mauerweg wird überbrückt

Fr 01.04.22 | 13:58 Uhr
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Schilder weisen am Mauerweg die Richtung für Radfahrer zum Bahnübergang Lichtenrade. Mit einer neuen Eisenbahnbrücke des Bauprojektes Dresdner Bahn nahe dem Ort Waldblick soll ab 2024 die bestehende Unterbrechung des Berliner Mauerwegs durch die Strecken der S-Bahn und der Fernbahn im ehemaligen Grenzstreifen zwischen Ost- und Westberlin beseitigt werden. (Quelle: Soeren Stache/dpa)
Bild: Soeren Stache/dpa

Der Berliner Mauerweg hat demnächst eine Barriere weniger. Wie die Deutsche Bahn am Freitag mitteilte, soll im Zuge der Bauarbeiten des Projekts "Dresdner Bahn" im Bereich Blankenfelde-Mahlow (Teltow-Fläming) bis 2024 eine Eisenbahnüberführung für Radfahrende und Zufußgehende entstehen. Die Kommune will für die korrekte Anbindung des Bauwerks sorgen, hieß es. Das Land will Blankenfelde-Mahlow dabei mit mehr als 230.000 Euro unterstützen.

Umweg von zwei Kilometern entfällt künftig

Somit komme es zu einem Lückenschluss am südlichen Berliner Mauerweg. Aktuell müssen Benutzer noch einem erheblichen Umweg von zwei Kilometer in Kauf nehmen, um die Strecken der S- und Fernbahn im ehemaligen Grenzstreifen zwischen Ost- und Westberlin auf dem Mauerweg zu überqueren, teilte die Bahn mit.

Der Brandenburger Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) begrüßte den Brückenbau. Der Berliner Mauerweg zähle mit Blick auf seine Geschichte zu den bedeutendsten Routen für Radreisende in Deutschland, unterstrich er. "200 Meter trennen aktuell den Berliner Mauerweg von seiner Vollendung im Süden Berlins. Mit Beginn der Baumaßnahmen innerhalb des Projekts Dresdner Bahn gehört der umständliche Umweg über die Wolziger Zeile in Berlin-Lichtenrade bald der Vergangenheit an", teilte der Bahnbevollmächtigte Alexander Kaczmarek am Freitag mit.

"Dresdner Bahn" soll Fahrzeiten verkürzen

Der Berliner Mauerweg führt über 160 Kilometer entlang der ehemaligen DDR-Grenzanlagen zu West-Berlin. In den meisten Abschnitten verläuft die Route auf dem ehemaligen Zollweg (West-Berlin) oder auf dem so genannten Kolonnenweg der DDR-Grenztruppen.

Mit dem Wiederauf- und Ausbau der "Dresdner Bahn" [bauprojekte.deutschebahn.com] soll die Fahrzeit zwischen Berlin und Dresden erheblich verkürzt werden. Über den Streckenverlauf wird der Berliner Hauptbahnhof zudem direkt mit dem Flughafen Berlin Brandenburg (BER) in Schönefeld verbunden.

4 Kommentare

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  1. 4.

    Zitat:"...jahrzehntelange Tauziehen ein Ende finden soll. Bisher war von einem Tunnel die Rede."
    Dabei hat es sich um einen Tunnel für die Bahnstrecke nach Dresden gehandelt, damit ein Stadtteil nicht zerschnitten wird. Aus drei Verbindungsstraßen werden am Ende lediglich zwei übrig bleiben, eine für einen Teil der Einwohner wichtige Buslinie wird drastisch gekürzt ...

  2. 3.

    Für alle, die sich den holperigen Weg über Kopfsteinpflaster durch Lichtenrade ersparen wollen, hier ein kleiner Tipp, der auch etwas mehr nach Mauerweg aussieht:
    Die B96/Kirchhainer Damm unterqueren und gleich den Radweg neben der Autostraße B96 weiter Richtung Süden nehmen. In Höhe der Autoabfahrt rechts abbiegen und mit Rücksichtnahme auf Gegenverkehr und FußgängerInnen neben der L96/B96a. Unter der S-Brücke durchfahren und an der nächsten Ampel wieder echtes abbiegen, der Straße folgen, durch das "Neubaugebiet" fahren, wieder rechts abbiegen (entweder Spielstraße oder bis zur nächsten Ecke) und bis zum Mauerweg fahren und auf diesen links abbiegen. Viel Spaß, sind ja immerhin noch zwei Jahre.

  3. 2.

    Stimmt! Das überrascht mich wirklich, dass das jahrzehntelange Tauziehen ein Ende finden soll.
    Bisher war von einem Tunnel die Rede. Aber egal, wichtig ist, dass der wenig interessante Umweg entfällt. Das wäre auch ohne das jahrzehntelange Hickhack zwischen den Ländern und der Bahn gegangen.

  4. 1.

    Hier geht es nicht um die ehemalige Grenze zwischen Berlin West und Ost sondern zwischen Berlin (West) und dem südlichen Berliner Umland (jetzt Land Brandenburg).

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