Projekt der Verkehrsverwaltung -

Die Berliner Verkehrsverwaltung setzt ab Dienstag im Rahmen eines Forschungsprojekts spezielle Fahrzeuge ein, um die Nutzung der Parkmöglichkeiten in der Innenstadt zu untersuchen.
Die Fahrzeuge sollen bis Anfang Juni innerhalb des S-Bahn-Rings und in angrenzenden Bereichen in Mitte und Tempelhof-Schöneberg unterwegs sein, wie es in einer Mitteilung der Verkehrsverwaltung vom Dienstag heißt. Sie sollen zunächst die öffentlich verfügbaren
Parkplätze erfassen und im nächsten Schritt von Juni 2022 bis Dezember 2023 in regelmäßigen Abständen unter anderem auch deren Auslastung.
Verkehrsverwaltung: Datenschutz gewährleistet
Ziel des Projekts ist der Verkehrsverwaltung zufolge, die Wirkung neuer Parkzonen zu untersuchen und Erkenntnisse für die künftige Parkraumbewirtschaftung zu gewinnen.
Zum Einsatz kommen demnach bis zu vier mit Sensoren ausgestattete Fahrzeuge, die während der Fahrt den Straßenrand mit Hilfe von hochauflösenden Kameras, lasergestützten Scannern und GPS-Antennen erfassen. So sollen Rückschlüsse auf die Parkdauer und die Suche nach Parkplätzen möglich sein.
Der Verkehrsverwaltung zufolge werden keine kompletten Autokennzeichen erhoben und keine Halterdaten abgefragt. Bei dem Projekt gehe es ausdrücklich nicht um die Kontrolle oder Ahndung von Parkverstößen und auch nicht um eine Unterstützung der Ordnungsbehörden, hieß es.
Förderung durch das Bundesverkehrsministerium
Das Projekt wird den Angaben zufolge durch das Bundesverkehrsministerium als Teil des
Sofortprogramms "Saubere Luft" gefördert. Der Straßenverkehr ist in Berlin nach Angaben der Senatsverwaltung nach wie vor eine der Hauptursachen für die Schadstoffbelastung der Luft, insbesondere beim Reizgas Stickstoffdioxid.
Jahrelang lag die Belastung mit dem Reizgas über dem gesetzlich erlaubten Wert von 40 Mikrogramm im Jahresdurchschnitt. Nach einer erfolgreichen Klage der Deutschen Umwelthilfe wurde das Land vom Gericht zu harten Maßnahmen verpflichtet: Durchfahrtverbote für Diesel-Fahrzeuge und Tempo-30-Beschränkungen an etlichen Hauptverkehrsstraßen. Wie eine Auswertung des rbb|24-Datenteams im Januar ergab, konnte im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Folge der Stickstoffdioxid-Grenzwert flächendeckend in Berlin eingehalten werden.
Sendung: rbb 88,8, 19.04.2022, 16:30 Uhr