Nur wenige CO2-Schleudern übrig - Fuhrpark des Berliner Senats wird zunehmend umweltfreundlicher

Do 07.04.22 | 19:36 Uhr
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Franziska Giffey (SPD), Regierende Bürgermeisterin von Berlin, kommt zur Klausurtagung des Berliner Senats auf das Landgut Stober. (Quelle: dpa/Annette Riedl)
Bild: dpa/Annette Riedl

Die Berliner Senatoren und Staatssekretäre sind in ihren Dienstwagen mehrheitlich umweltfreundlich unterwegs. Immerhin 19 der 36 Mitglieder der Regierungsriege nutzten ein Elektroauto, zwölf Hybrid-Autos mit Elektro- und Verbrennungsmotor und fünf reine Verbrenner. Das geht aus einer am Donnerstag bekannt gewordenen Antwort der Innenverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen hervor.

Ein der letzten Verbrenner chauffiert die Regierende

Zwei der letzten Verbrenner sind die Dienstwagen der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey und der Innensenatorin Iris Spranger (beide SPD). Ihre Fahrzeuge verfügen über eine spezielle Sicherheitsausstattung und haben vergleichsweise hohe, für die Umwelt schädliche Emissionswerte.

Giffeys gepanzerter Mercedes S-Guard, ein Benziner, stößt 270 Gramm Kohlenstoffdioxid pro Kilometer aus. Bei Sprangers BMW 730Ld, einem Diesel, sind es 142 Gramm CO2. Im Vergleich dazu stoßen die Politiker und Politikerinnen, die in einem Hybrid-Auto fahren, zwischen 39 und 43 Gramm CO2 pro Kilometer aus.

Ergebnis eines Senatsbeschlusses von 2021

Der Senat hatte als eine Maßnahme gegen die Klimakrise im vergangenen Jahr beschlossen, bei den Dienstwagen bis Ende der aktuellen Legislaturperiode (2026) komplett auf Elektroautos umzusteigen. Eine Ausnahme besteht aber, wenn wie im Falle Giffeys und Sprangers besondere Sicherheitsvorkehrungen erforderlich sind. Die Dienstwagen werden in der Regel für einen bestimmten Zeitraum geleast.

Sendung: rbb88,8, 07.04.2022, 18:00 Uhr

27 Kommentare

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  1. 27.

    Der Mercedes von Giffey ist wahrscheinlich noch der von Müller. Der hatte eine andere deutsche Marke bestellt - bis jemand bemerkt hatte, dass der noch mehr CO2 freisetzt.

    Den EQS haben quer durch die Republik schon einige Politiker bestellt oder schon in Benutzung. Mit Sonderschutz gibt es den aber nicht. Hier in B hatte mindestens ein Bezirksbürgermeister einen E-Tron. Die politisch korrekte Alternative Model 3 kostet zwar laut Liste nur die Hälfte, in Leasing aber das doppelte - hatten zumindest investigative Journalisten aus Kreuzberg recherchiert. Der i4 wird sicherlich mit Behördenrabatt auch weniger kosten wie bald der EQE verfügbar sein dürfte. Der taugt dabei zudem eher als Chauffeur-Limousine, während die Rücksitzbank von M3 und i4 eher für kleinere Menschen taugt. Den vollelektrischer 3er will BMW lediglich in China anbieten, dass dann nur in der Langversion.

    Wenn es doch ein PHEV sein muss, dann die neueren Mercedes mit grösserer e-Reichweite + höherer Ladeleistung.

  2. 26.

    Nachtrag zu Ihrem letzten Satz.
    Wissen viele Verbrennerfahrer auch nicht, dass ihr Auto über den Stromverbrauch der Raffinerie ca. 40% des Strombedarfs eines Elektroautos benötigen. Etwas über 1kWh/l.
    Somit versaut sich die Primärenergiebilanz des Benzin- oder Dieselantriebs weiter als man auf den ersten Blick denkt.
    Andererseits aber die Belastung fürs Stromnetz bei Umstieg von Verbrenner auf elektrisch kleiner ist als man denkt, da die Raffinerie ja nun weniger produziert und somit weniger Strom verbraucht.

  3. 25.

    50km elektrisch geht schon. Ein PHEV bei uns lädt täglich ungefähr die halbe Kapazität nach, manchmal auch weniger.
    Entfernung ca. 2 x 18km. Der Benzinmotor dürfte auf den Strecken nicht zuschalten.
    Sie haben aber soweit Recht das viele ältere Modelle das nur mit Rückenwind und bergab schaffen und vielerorts auch nur aus Steuerspargründen PHEV gekauft wurde. Vielleicht fahren die Nutzer aber bei den Spritpreisen nun doch öfter elektrisch als "früher".

  4. 23.

    Ja klar. 30km/d kriegt man bei uns auch im Winter von der PV-Anlage runter, wenn sie groß genug ist.
    Muss jeder für sich selbst und seine Nutzung entscheiden. PHEV hatte ich auch überlegt und dann für vollelektrisch entschieden. Bislang bin ich immer nach Hause gekommen. Öffentliches Laden vermeiden, dann geht die Rechnung gut auf. Schnell fahren ist nicht so mein Ding, wissen Sie ja.

    EQS gibt es noch nicht all zulange und vielleicht noch nicht gepanzert.
    Richtig da gibt es klare Vorgaben vom Staatsschutz. Die haben schließlich auch keine Lust auf den ganzen Schreibkram, wenn es schief geht.
    Hat Fr. Giffey das Fahrzeug vom Vorgänger übernommen oder einen neuen bekommen, hab ich mich gefragt?

  5. 22.

    Pauschal kann man das so nicht sagen.
    Ist kein Hexenwerk eine eigene PV-Anlage mit eigenen Ladestationen und eigenem Lastmanagement so zu verknüpfen, dass garantiert nur der eigene PV-Strom im eigenen Auto und nicht im Netz landet.
    Bei im Netz gekauftem Ökostrom ist es auch nicht pauschal der Strommix. Kann auch mal der PV-Strom vom Nachbarn sein der gerade den Weg in den eigenen HA gefunden hat. Der Strom geht physikalisch seinen eigenen Weg und nicht den den die Netzagentur oder der Gesetzgeber sich wünscht.
    Die kleinen Wörter immer, nie, jeder, niemand, alle belasten so viele Aussagen. Ist das so schwer das zu vermeiden, wo es doch offensichtlich ist das "niemand" das genau abgrenzen kann. Hier passt niemand ausnahmsweise oder zumindest sehr wahrscheinlich.

  6. 21.

    Meine Diagnose sagt mir, dass die Menschheit mit ihrem Ego nicht bereit ist, zugunsten unseres Ökosystems mit den nachkommenden Lebewesen (Tiere, Menschen, Pflanzen), sich etwas zurück zunehmen. Lieber hinterher jammern, wenn mal wieder Regengüsse wie im u.a. Ahrtal ganze Ortschaften zerstören oder ganze Wälder vertrocknen, oder schlimmer brennen. Aber solange der Strom aus der Steckdose und das Warmwasser aus dem Wasserhahn kommt, reicht es, wenn man nur an sich denkt.

  7. 20.

    Niemand fliegt 1. Klasse, um eher anzukommen.

    P.S. "Lucky" ist Mediziner um die Deutungshoheit zu haben, wer ist "krank"? Ihre "Diagnose" sagt über Ihren Charakter mehr als Ihnen lieb ist...

  8. 19.

    Putzigerweise verbraucht der sich in "gigantischen Stückzahlen" verkaufende BMW im Test weniger Strom als viele PHEV. Schon damals war man der Meinung, dass der Trabbi für die Motorisierung der Massen ausreicht. Die Kunden haben hierzulande aber die Wahl: 'nen Dacia Spring oder 'nen iX mit diversen Zwischenstufen. Das Angebot an Verbrennern ist aber viel breiter.

  9. 18.

    Null-Emission ist auch hier im Winter möglich, wenn weniger als 30km ausreichen. Hybridfahrzeuge haben schon ihre Berechtigung, wenn s mal schneller auf der Autobahn sein muss.

    P.S. Die Bürgermeisterin wird wohl gepanzert fahren müssen? Da lohnt es sich wirklich nicht.

  10. 17.

    Man könnte ja auch mal die U-Bahn benutzen, nachdem am Rathaus ein Bahnhof eröffnet wurde.

  11. 16.

    [x] Zweifel.
    Auch auf dem Land die Straßen mit Abstand das lauteste. Naja ausser vielleicht der Zweitaktrasenmäher vom Nachbarn.

  12. 15.

    Wäre ich sarkastisch, was ich natürlich gar nicht bin, würde ich als Antworten so was hier erwarten:
    – "Ist ganz einfach mit Google zu finden."
    – "Wenn man immer nur die Mainstream-Medien konsumiert, bekommt man sowas natürlich nicht mit. Ist nicht gewollt. Määääh. Määääääh!!! !! ..!!!"
    - "Einfach mal informieren. Gibt genügend bei Telegram und auf YouTube, die ihr wissen frei teilen !!"

    PS: Wie schon der promovierte Naturwissenschaftler Dr. Axel Stoll wusste:
    "Die Sonne ist *kalt*! Da staunt ihr, wa?!"

  13. 14.

    Wenn es nur noch E-Autos gäbe, dann klappt's auch mit dem Ökostrom nicht mehr, erst recht nicht, wenn die Autos immer größer, schwerer und noch mehr PS haben, statt kleine sinnvolle Autos zu bauen. Die muss man erstmal finden, aber der Kunde will ja nur große Protzkarren mit 600 PS, siehe BMW iX M60. Einfach nur krank!

  14. 13.

    Wofür brauchen die Politiker-innen solche Schlachtschiffautos. Die müssen nicht im Auto arbeiten, dafür haben die ihre Büros. Ein kleineres Auto tut es auch, aber das ist ja nur was für den normalen Bürger. Und die Politiker haben es immer noch nicht kapiert, dass E-Autos sich erst nach 10 Jahren und mehr ökologisch rechnen, aber solange bleiben die wenigsten Politiker. Und der nächste nimmt sich dann sowieso ein neues Auto, soviel zu Recourcenschonung.

  15. 12.

    Aus der (Lade-)Steckdose kommt nicht der "reine" Ökostrom, sondern immer die Gesamtstrommischung inklusive der CO²-ausstoßenden Kohle- und Gaskraftwerke.
    Die wachsende Anzahl von E-Fahrzeugen sorgt dafür, dass viele Kohle- und Gaskraftwerke erst später vom Netz genommen werden können, als ohne E-Autos.
    GANZ "abgasfrei" sind E-Autos bei Betrachtung aller Einflüsse also auch nicht!

  16. 11.

    Mich würde interessieren, auf welche Statistiken oder Studien Sie sich hierbei beziehen.
    Wir mussten für unsere Wallbox zu Hause nachweisen, dass wir einen Stromanbieter haben, der zu großen Teilen Ökostrom liefert.
    E-Fahrzeuge haben erwiesenermaßen keine Abgase, die die Umwelt weiter belasten.
    Das einzige, was ausbaufähig wäre, ist die Herstellung der Akkus.
    Diesen Herstellungsaufwand mit den Abgasen von Verbrennen zu vergleichen und zu behaupten, dass E-Autos SCHÄDLICHER sind, ist Unfug.

  17. 10.

    Ja und aufm Land wird’s lauter wegen den Windrädern.

  18. 9.

    Plug-In-Hybrid! ;-) wobei reale 50 km rein elektrisch meist Wunschtraum sind. Leider rückt die EU die übermittelten Daten zur Euro6-FCM (noch) nicht raus. So mancher PHEV-Hersteller wird hoffen, dass das auch noch lange dauert. Auch hier hätte der Abgeordnete ggf. die realen Verbrauchsdaten erfragen können.

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