Saisonstart in Sommer- und Strandbädern - Berlins Freibäder öffnen am Wochenende mit kühleren Wassertemperaturen

Mo 25.04.22 | 15:18 Uhr
  17
Archivbild: Das Sommerbad Olympiastadion ist trotz der warmen Temperaturen menschenleer (Quelle: dpa / Andreas Gora).
Audio: Fritz | 25.04.2022 | Anja Haufe | Bild: dpa

Auch wenn sich am kommenden Wochenende noch kein Frühsommer ankündigt, öffnen in Berlin einige Sommer- und Strandbäder. Dabei müssen sich die Badegäste auf kühleres Nass einstellen – wegen der aktuellen Lage in der Ukraine.

Am kommenden Wochenende öffnen in Berlin die ersten Sommer- und Strandbäder. Dabei müssen keine coronabedingten Maßnahmen wie Gäste-Obergrenzen oder Zeitfenster mehr beachtet werden, wie die Berliner Bäderbetriebe (BBB) am Montag mitteilten. Gleichwohl können Bädergäste auch weiterhin Online-Tickets buchen.

In den Berliner Frei- und Sommerbädern müssen sich die Gäste auf kältere Wassertemperaturen einstellen: Wegen der aktuellen Lage infolge des Ukraine-Krieges wollen die Berliner Bäderbetriebe den Energieverbrauch senken. Um den Gasverbrauch zu reduzieren, sollen die Wassertemperaturen im Durchschnitt um zwei Grad gesenkt werden, teilten die BBB mit. In den Hallenbädern sollen die Temperaturen um ein Grad nach unten gehen.

Das sei ein Beitrag zur Reduktion der Abhängigkeit von russischem Erdgas, sagte Baderbetriebe-Chef Johannes Kleinsorg am Montag. Ausnahme sei das Sommerbad Mariendorf, das vollständig mit Solarenergie beheizt sei, sagte eine Sprecherin. Kleinsorg zufolge gehen die Bäderbetriebe davon aus, dass die Gäste die niedrigeren Temperaturen "kaum bemerken" werden. Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) ergänzte, dass die Temperaturen nicht weiter abgesenkt werden sollten. Kinderplanschen und Therapiebecken seien von der Maßnahme ausgenommen.

Einschränkungen im Sommerbad Wilmersdorf

Bereits am Karfreitag hatte das Strandbad Wannsee geöffnet, die vergleichsweise niedrigen Temperaturen lockten in den vergangenen Tagen aber nur wenige Besucher in Berlins Südwesten. Am kommenden Wochenende öffnen die Sommerbäder Olympiastadion und das Kombibad Spandau Süd (beide am 30. April) sowie das Sommerbad Kreuzberg (1. Mai) – bei voraussichtlich wechselnder Bewölkung und bis zu 16 Grad.

Am Montag (2. Mai) öffnen dann die Sommerbäder Humboldthain und am Insulaner.

Die weiteren Öffnungstermine im Überblick:

7. Mai: Sommerbad Neukölln, Kombibad Gropiusstadt

14. Mai: Kombibad Seestraße

25. Mai: Sommerbad Wuhlheide

26. Mai: Kombibad Mariendorf

28. Mai: Kindersommerbad Platsch, Sommerbad Wilmersdorf (hier nur das Mehrzweckbecken und die angrenzende Liegewiese. An den übrigen Becken wird derzeit gebaut)

30. Mai: Kindersommerbad Monbijou; Sommerbad Pankow

6. Juni: Sommerbad Mariendorf

2. Juli: Sommerbad Staaken West

Halensee und Lübars starten am Samstag

Auch die verpachteten Strandbäder öffnen ab dem kommenden Wochenende für Besucher. Eine Übersicht:

30. April: Strandbad Halensee, Strandbad Lübars

1. Mai: Strandbad Friedrichshagen, Strandbad Grünau, Strandbad Jungfernheide, Strandbad Orankesee, Strandbad Plötzensee, Strandbad Weißensee, Strandbad Wendenschloss

15. Mai: Strandbad Tegeler See

Keine Corona-Beschränkungen mehr

"Wir sind froh, dass die weitreichenden Lockerungen in Sachen Corona einen entspannten Betrieb der Freibäder möglich machen", so der Vorstandsvorsitzende der Berliner Bäderbetriebe, Johannes Kleinsorg. Rutschen und Sprungtürme sowie die Umkleidekabinen können wieder uneingeschränkt genutzt werden.

Tickets kosten weiterhin 5,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. In den verpachteten Strandbädern kann es abweichende Tarife geben. Eintrittskarten können weiterhin bis zu vier Tage im Voraus im Online-Shop [berlinerbaeder.de] erworben werden. Das vermeide an heißen Tagen Wartezeiten am Einlass, so die Bäderbetriebe. An den Kassen gibt es Karten, solange die Ampel im Online-Shop nicht auf Rot gesprungen ist. Gäste mit Jahreskarten oder Sommermehrfachkarten können jederzeit in die Bäder, auch ohne Online-Ticket.

Land schließt neuen Bädervertrag ab

Derweil hat das Land Berlin mit den Bäderbetrieben einen neuen Bädervertrag abgeschlossen. Er hat eine Laufzeit von zehn Jahren und legt einen verbindlichen Handlungsrahmen fest. So soll künftig bei den BBB eine Leistung bestellt werden, anstatt sie wie bisher mit einer pauschalen Summe auszustatten. Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport bestellt bei den Berliner Bäder-Betrieben eine Leistung von 146.000 Wasserstunden pro Jahr, die auf die Öffnungszeiten übertragen wird. Diese Stunden werden über die Gesamtzahl der Berliner Bäder verteilt.

Mit dem neuen Vertrag sollen zudem die anstehenden Sanierungen in den Bädern sicher geplant und in den kommenden Jahren konsequent umgesetzt werden. Bis 2030 müssen laut BBB insgesamt rund 400 Millionen Euro investiert werden. So soll das Wellenbad am Spreewaldplatz in Kreuzberg für rund 42 Millionen Euro saniert werden. Ab 2027 stehen entsprechende Arbeiten in der Neuen Halle des Stadtbades Charlottenburg an

"Der Vertrag ist ein wichtiger Meilenstein für die nachhaltige Entwicklung der Bäderlandschaft Berlins", erklärte Senatorin Spranger, zugleich Aufsichtsratsvorsitzende der BBB. Der Vertrag schaffe auch ein besseres Angebot. Auch der BBB-Vorstandsvorsitzende Kleinsorg lobte den Vertrag, der nun mehr Planungssicherheit ermögliche.

Sendung: rbb24 Abendschau, 25. April 2022, 19:30 Uhr

17 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 17.

    So, so. Weil die Kosten für Gas zu hoch sind. Dann wird es ja - wenn es nach den Hrünen geht - bald keine Beheizung mehr geben. Dann haben wir bald Pinguinschwimmen in Berlin.

  2. 16.

    Soweit ich weiß, waren die Freibäder schon immer beheizt. Ich war oft im Freibad in der Forckenbeckstr. schwimmen und da waren es immer 23° Wassertemperatur (Hallenbäder beheizen auf 26-28° Wassertemperatur). Bei einer Außentemperatur von 17/18° war das immer perfekt zum Sportschwimmen. Planschen hätte ich da nicht wollen, wäre einfach zu kalt. Im Sommer bei 30° Außentemperatur natürlich nicht.

  3. 15.

    Ein Freibad zu beheizen finde ich nicht grundsätzlich verkehrt. Bevor man das aber mit fossilen Energieträgern tut und viel Geld und Rohstoffe verbrennt, sollte man sich, nicht nur ob der momentanen Lage in der Ukraine, sondern auch der klimatischen Situation, mal Gedanken über eine nachhaltige Erwärmung mit Hilfe der Sonne (die scheint schon im Februar und März recht kräftig, von den Sommermonaten mal ganz zu schweigen)machen.
    Das würde eine ständig klamme Stadt wie Berlin auch langfristig finaziell entlasten und wäre das richtige Zeichen.
    Aber warum sollte die Hauptstadt mit einem guten Beispiel vorran gehen?

  4. 14.

    Ach da steht es ja .... 30. April...übersehen!

  5. 13.

    Und das Kombinat Spandau macht überhaupt nicht auf?

  6. 12.

    Ich glaube mal gelesen zu haben, das die Stadtmenschen lieber lauwarm baden. Die Zieltemperatur könnte also von 24 auf 22 Grad gesenkt werden. Sollte man als Schwimmtrainerin wissen - oder nachlesen:
    https://www.vdbbb.de/schwimmb%C3%A4der/sommerb%C3%A4der-50-meter/

  7. 11.

    Vielleicht gibt es ältere Menschen, kleinere Kinder, Menschen nach Erkrankungen, geschwächte Menschen , wie auch immer, die im Freibad etwas beheiztes Wasser benötigen.
    In den meisten der Kommentaren spiegelt sich wenig Verständnis für Menschen mit krankheitsbedingt besonderen Bedürfnissen. Und damit offenbart sich wie so oft- eine seelenlose und verständnislose Welt!

  8. 10.

    Seit wann wird der Wannsee beheizt???

  9. 9.

    Bisher wurden beheizte Freibäder nur bei schönem und warmen Wetter gut besucht. Bei kühlem Wetter, was bei uns im Sommerhäufig vorkommt, gehen nur wenige Gäste Schwimmen.
    Die Frage ist, ob man generell die Freibäder schließt und nur noch die Hallenbäder offen lässt. Die werden nämlich immer gut besucht.

  10. 8.

    Tiefe Temperaturen.

  11. 7.

    Gegenfrage.Sind die Berliner so reich , daß sie in ungeheizte Freiluftbäder gehen,wo es genug freie Badestellen gibt für null.

  12. 6.

    Kommt das Wasser aus der Ukraine.

  13. 5.

    Schon alles recht komisch ...
    Ich fürchte jedoch, dass ohne Beheizung teilweise die Einnahmen fehlen und die eine oder andere Freibad-Saison ins Wasser fallen könnten.
    Würde es sich z.B. bei den jetzigen Temperaturen rechnen, ein Freibad zu öffnen?
    Wer bei jeder Temperatur in einem See baden geht, ist wohl eher ein Wildplanscher ;-)

  14. 4.

    Ich bin sprachlos, ist Berlin soo reich, das die Freibäder beheizt werden müssen. Steuergelder werden dafür verschwendet?? Ist doch ein Aprilscherz, oder???

  15. 3.

    Das mag ja sein, dass es Ihnen beim Planschen mit geringen Wassertemperaturen ausreicht. Sportler, die bei 15 Grad Lufttemperatur 90 bis 120 Minuten im Wasser sind und aufgrund von Trainingsanweisungen sich ja auch nicht im Dauerschwimmen befinden, können nicht fünf Tage die Woche bei unter 20 Grad Wassertemperatur trainieren. Ganz zu schweigen von den kleinen Kindern beim Schwimmtraining.

  16. 2.

    Wie die beheizen Freibäder?!? Ist das ein nachträglicher Aprilscherz?

  17. 1.

    Lese ich das richtig oder bin ich von einem anderen Stern? FREIbäder werden beheizt? Wie doof ist das denn? Wegen des Ukrainekonfliktes werden jetzt die Temperaturen gesenkt ... ok ... hätte man wegen des Klimas schon längst machen sollen. Das Einzige wo ich sowas akzeptabel finden würde ist das Babybecken. Sonst hilft Bewegung gegen frische Füße und für Warmduscher gibts Hallenbäder.
    Beheizte Freibäder ... und wenn die Fettfritten zu heiß sind, kommen die in den Kühlschrank - ich glaubs nich'.

Nächster Artikel