Saisonstart in Sommer- und Strandbädern - Berlins Freibäder öffnen am Wochenende mit kühleren Wassertemperaturen

Auch wenn sich am kommenden Wochenende noch kein Frühsommer ankündigt, öffnen in Berlin einige Sommer- und Strandbäder. Dabei müssen sich die Badegäste auf kühleres Nass einstellen – wegen der aktuellen Lage in der Ukraine.
Am kommenden Wochenende öffnen in Berlin die ersten Sommer- und Strandbäder. Dabei müssen keine coronabedingten Maßnahmen wie Gäste-Obergrenzen oder Zeitfenster mehr beachtet werden, wie die Berliner Bäderbetriebe (BBB) am Montag mitteilten. Gleichwohl können Bädergäste auch weiterhin Online-Tickets buchen.
In den Berliner Frei- und Sommerbädern müssen sich die Gäste auf kältere Wassertemperaturen einstellen: Wegen der aktuellen Lage infolge des Ukraine-Krieges wollen die Berliner Bäderbetriebe den Energieverbrauch senken. Um den Gasverbrauch zu reduzieren, sollen die Wassertemperaturen im Durchschnitt um zwei Grad gesenkt werden, teilten die BBB mit. In den Hallenbädern sollen die Temperaturen um ein Grad nach unten gehen.
Das sei ein Beitrag zur Reduktion der Abhängigkeit von russischem Erdgas, sagte Baderbetriebe-Chef Johannes Kleinsorg am Montag. Ausnahme sei das Sommerbad Mariendorf, das vollständig mit Solarenergie beheizt sei, sagte eine Sprecherin. Kleinsorg zufolge gehen die Bäderbetriebe davon aus, dass die Gäste die niedrigeren Temperaturen "kaum bemerken" werden. Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) ergänzte, dass die Temperaturen nicht weiter abgesenkt werden sollten. Kinderplanschen und Therapiebecken seien von der Maßnahme ausgenommen.
Einschränkungen im Sommerbad Wilmersdorf
Bereits am Karfreitag hatte das Strandbad Wannsee geöffnet, die vergleichsweise niedrigen Temperaturen lockten in den vergangenen Tagen aber nur wenige Besucher in Berlins Südwesten. Am kommenden Wochenende öffnen die Sommerbäder Olympiastadion und das Kombibad Spandau Süd (beide am 30. April) sowie das Sommerbad Kreuzberg (1. Mai) – bei voraussichtlich wechselnder Bewölkung und bis zu 16 Grad.
Am Montag (2. Mai) öffnen dann die Sommerbäder Humboldthain und am Insulaner.
Die weiteren Öffnungstermine im Überblick:
7. Mai: Sommerbad Neukölln, Kombibad Gropiusstadt
14. Mai: Kombibad Seestraße
25. Mai: Sommerbad Wuhlheide
26. Mai: Kombibad Mariendorf
28. Mai: Kindersommerbad Platsch, Sommerbad Wilmersdorf (hier nur das Mehrzweckbecken und die angrenzende Liegewiese. An den übrigen Becken wird derzeit gebaut)
30. Mai: Kindersommerbad Monbijou; Sommerbad Pankow
6. Juni: Sommerbad Mariendorf
2. Juli: Sommerbad Staaken West
Halensee und Lübars starten am Samstag
Auch die verpachteten Strandbäder öffnen ab dem kommenden Wochenende für Besucher. Eine Übersicht:
30. April: Strandbad Halensee, Strandbad Lübars
1. Mai: Strandbad Friedrichshagen, Strandbad Grünau, Strandbad Jungfernheide, Strandbad Orankesee, Strandbad Plötzensee, Strandbad Weißensee, Strandbad Wendenschloss
15. Mai: Strandbad Tegeler See
Keine Corona-Beschränkungen mehr
"Wir sind froh, dass die weitreichenden Lockerungen in Sachen Corona einen entspannten Betrieb der Freibäder möglich machen", so der Vorstandsvorsitzende der Berliner Bäderbetriebe, Johannes Kleinsorg. Rutschen und Sprungtürme sowie die Umkleidekabinen können wieder uneingeschränkt genutzt werden.
Tickets kosten weiterhin 5,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. In den verpachteten Strandbädern kann es abweichende Tarife geben. Eintrittskarten können weiterhin bis zu vier Tage im Voraus im Online-Shop [berlinerbaeder.de] erworben werden. Das vermeide an heißen Tagen Wartezeiten am Einlass, so die Bäderbetriebe. An den Kassen gibt es Karten, solange die Ampel im Online-Shop nicht auf Rot gesprungen ist. Gäste mit Jahreskarten oder Sommermehrfachkarten können jederzeit in die Bäder, auch ohne Online-Ticket.
Land schließt neuen Bädervertrag ab
Derweil hat das Land Berlin mit den Bäderbetrieben einen neuen Bädervertrag abgeschlossen. Er hat eine Laufzeit von zehn Jahren und legt einen verbindlichen Handlungsrahmen fest. So soll künftig bei den BBB eine Leistung bestellt werden, anstatt sie wie bisher mit einer pauschalen Summe auszustatten. Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport bestellt bei den Berliner Bäder-Betrieben eine Leistung von 146.000 Wasserstunden pro Jahr, die auf die Öffnungszeiten übertragen wird. Diese Stunden werden über die Gesamtzahl der Berliner Bäder verteilt.
Mit dem neuen Vertrag sollen zudem die anstehenden Sanierungen in den Bädern sicher geplant und in den kommenden Jahren konsequent umgesetzt werden. Bis 2030 müssen laut BBB insgesamt rund 400 Millionen Euro investiert werden. So soll das Wellenbad am Spreewaldplatz in Kreuzberg für rund 42 Millionen Euro saniert werden. Ab 2027 stehen entsprechende Arbeiten in der Neuen Halle des Stadtbades Charlottenburg an
"Der Vertrag ist ein wichtiger Meilenstein für die nachhaltige Entwicklung der Bäderlandschaft Berlins", erklärte Senatorin Spranger, zugleich Aufsichtsratsvorsitzende der BBB. Der Vertrag schaffe auch ein besseres Angebot. Auch der BBB-Vorstandsvorsitzende Kleinsorg lobte den Vertrag, der nun mehr Planungssicherheit ermögliche.
Sendung: rbb24 Abendschau, 25. April 2022, 19:30 Uhr