Kryptischer Tweet des Tesla-Chefs - Wie Elon Musks Partynacht im Berghain scheiterte

So 03.04.22 | 15:11 Uhr | Von Georg-Stefan Russew
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Wartende Clubbesucher vorm Berghain mit PEACE Fassade (Quelle:IMAGO/Roland Owsnitzki)
Bild: www.imago-images.de/Roland Owsnitzki

Das Berliner Berghain ist einer der bekanntesten Clubs der Welt. Auch Tesla-Chef Elon Musk wollte offenbar am Wochenende in das legendäre Innere. Doch dann entschied er sich spontan um - oder war die Tür zu hart? Von Georg-Stefan Russew

Hat sich Tech-Milliardär Elon Musk etwa am Sonntagmorgen bewusst gegen den Eintritt in den Berliner Techno-Club Berghain entschieden? So jedenfalls schreibt es Musk in einem kryptisch anmutenden Tweet am Sonntag, kurz nach 4 Uhr. "They wrote Peace on the wall at Berghain! I refused enter", schrieb er auf Twitter. Zu Deutsch: "Im Berghain haben sie 'Peace' an die Wand geschrieben! Ich verweigerte den Zutritt."

Problem mit "Peace"-Zeichen oder Frust des Abgewiesenen?

Drei Stunden später legte Musk per Twitter nach: "Frieden. Frieden? Ich hasse dieses Wort. Diejenigen, denen der Frieden am Herzen liegt (mich selbst eingeschlossen), brauchen es nicht zu hören. Und diejenigen, denen Frieden nicht wichtig ist? Nun ..."

Tatsächlich sind am Berghain seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Fensterreihe des Haupthauses schwarze Lettern auf weißem Grund angebracht, die in der Zusammenschau von außen das englische Wort "Peace", zu Deutsch "Frieden", ergeben.

Eine andere Interpretation seines Tweets wäre allerdings, dass der Tesla-Chef wie so viele vor ihm an der harten Tür des Clubs scheiterte. Twitter-User Mikey da Roza fragt sich: "Is this your way of telling us you got denied at Berghain?" Zu Deutsch: "Ist das deine Art, uns zu sagen, dass du im Berghain abgelehnt wurdest?" Eine Antwort darauf blieb Musk schuldig.

Bericht: Musk streift seit Freitag durch Berliner Nachtleben

Wie die "Bild"-Zeitung erfahren haben will, ist Musk seit Freitag zu einer ausgedehnten Partysession nach Berlin gekommen. Zunächst soll er im Fetisch-Etablissement des KitKat-Clubs ausgelassen gefeiert haben. Musk selbst schrieb auf seinem Twitter-Profil nichts dazu.

Am frühen Samstagmorgen berichteten verschiedene Twitter-User davon, dass Musk im KitKat unterwegs war. Am Samstagabend soll er dann laut "Bild" auf einer Geburtstagsparty mit Bodyguards aufgetaucht sein. Später soll er mit "Zorro"-Maske in den Berliner Elektro-Szene-Club Sisyphos. Danach stand er offenbar vor den Toren des Berghain.

Und diese Tore sind bekanntlich nicht leicht zu überwinden. Dabei soll auch Prominenz kein hinreichender Grund sein, in den Club hineinzukommen. Das Credo des Berghains lautet, dass der Gast an dem Abend zur Party passen muss. So sind Fotos und Videos aus dem Clubinneren verboten, schließlich soll es drinnen sehr freizügig zugehen.

Musk klarer Ukraine-Unterstützer

Sein "Peace"-Kommentar passt sonst gar nicht ins Bild. Elon Musk verurteilt den russischen Angriffskrieg, unterstützt klar die Ukraine, hat sein Satelliteninternet Starlink dem angegriffenen Land zur Verfügung gestellt. Zuletzt hatte Musk ebenfalls via Twitter Russlands Präsidenten Wladimir Putin zum Einzelkampf herausgefordert. "I hereby challenge Владимир Путин to single combat", schrieb er.

Vor knapp zwei Wochen hatte Tesla-Chef Musk im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz seine neue Fabrik in Grünheide bei Berlin eröffnet und die ersten Modelle "made in Germany" an Kunden übergeben. Dort sollen später einmal 500.000 Fahrzeuge pro Jahr vom Band rollen.

Zur Feier des Tages und aus Freude über den Produktionsstart legte Musk in Grünheide ein kleines Tänzchen hin. Im Berghain hat der Tech-Milliardär am Sonntagmorgen jedenfalls nicht die Hüften geschwungen.

Beitrag von Georg-Stefan Russew

46 Kommentare

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  1. 46.

    Die Überschrift ist schon richtig so, denn das "wie" ist nicht des "warum" gleichbedeutend.

  2. 45.

    Na ganz einfach die Menschen die nicht den ganzen Tag nur Ukraine, Corona "Maske auf oder runter" lesen oder hören möchten sondern sich einfach mal ein wenig unterhalten wollen:-)

  3. 44.

    Die Überschrift suggeriert ein "Wie" und im Beitrag gibt es keine Aufklärung. Deshalb müsste die Überschrift lauten: "Wie Elon Musk und das Bergheim Redakteure beschäftigen kann".

  4. 43.

    Mann, mann, mann. Du bist anscheinend auch noch nicht an der Tür des Berghain reingekommen, wenn Du es mit dem P1 in München vergleichst….

  5. 42.

    Ja schon etwas merkwürdig. Ansonsten werden meine Kommentare hier im Forum tunlichst übergangen, sprich einfach ignoriert. Das hat doch was. Besonders wenn es um ein ziemlich belangloses Ereignis wie dieses geht. Wohl denn, weiter zum aktuellen Tagesgeschehen. Krieg. Morde. Corona.

  6. 40.

    Was ein Hype um einen "Club" - der Laden ist so uninteressant, wie ein Furunkel am Arsch.

  7. 38.

    Bei allem Respekt. Hier geht es im Artikel zuerst einmal darum, dass Herr Musk sich ins Berliner Nachtleben gestürzt hat und im Club Berghain kein Einlass gefunden hatte. Und mein Antwortkommentar war klar und deutlich. Hat mit dem Geschehen in der Ukraine rein gar nichts zu tun.

  8. 37.

    Bei allem Verständnis, was haben die Lesbian, Gay, Bisexual und Transgender mit der Ukraine zu tun? Solche Bezüge herzustellen, wirkt eher kontraproduktiv. In der Ukraine haben die Menschen zur Zeit andere Sorgen.

  9. 36.

    Wird vieleicht so berichtet, weil, wie die Kommentare es wieder mal,zeigen, die Berliner als Großstädter, eigentlich provinzieller sind als beispielsweise die Offenbacher.

  10. 35.

    Wen interessiert es eigentlich, wo sich dieser Typ nachts herumtreibt und wo er reinkommt oder nicht?

  11. 33.

    Es steht auch im Artikel geschrieben: Das Credo des Berghain lautet, dass der Gast an dem Abend zur Party passen muß. Und passend zur Regenbogenfahne am Club hätte sich der Herr Musk einfach in Leder anfummeln sollen und schon wäre er durchgewunken worden. So einfach kann’s gehen.

  12. 32.

    Die Regenbogenfahne wirkt in diesem Kontext auf mich nicht besonders überzeugend. Hier ist deutlich das Bemühen gewisser Kreise zu erkennen, die Publizität der Ereignisse des russischen Überfalls für die eigene Agenda zu nutzen. Als unmittelbar betroffener Ukrainer wäre ich da eher wütend.

  13. 31.

    Dieser Artikel zeigt, wie provinziell hier im Grunde berichtet wird.

  14. 30.

    Ich denke mal, Elon Musk wollte hier seine Unzufriedenheit mit der deutschen Position zu Putins Überfall ausdrücken."
    Da sindse, die Musk-Astrologen.
    Immer bereit Seinen Worten einen tiefen Sinn anzuhängen.
    Aber es kann so einfach sein:
    Morgen kommt er mit der Idee daher, das er sich auf dem Mars einen eigenen Club baut.
    Und in dem ist dann PEACE ein absolutes Unwort.

  15. 29.

    Wollte Elon nicht kürzlich Putin zum Duell auffordern? Was wurde denn eigentlich aus diesem Plan?

  16. 28.

    Musk hat durch seine Satelliten der Ukraine aktiv geholfen ,
    wenn das Berghaim so etwas auch schafft …, toll !
    Ansonsten Berlin - wie immer !

  17. 27.

    Ich kann nachvollziehen woran sich Musk gestört hat. Die Verwendung der Regenbogenflagge und des Wortes "Peace" vermeidet eine Positionoierung. Ich vermute es geht hier darum dass hier Frieden und nicht eine wie auch immer geartete pro-ukrainische Position eingenommen wird. Das kann ich sogar nachvollziehen.

    Ich vermute persönlich nicht, dass das Berghain (bzw.) diejenigen die dahinter stehen dabei eine dezidiert pro-russische Postion vertreten, vermutlich eher eine anti-amerikanische und/oder radikal pazifistische.

    Außerdem ist ein Auftreten des reichsten Mannes der Welt für einen Club der für "Szene" stehen will auch nicht unbedingt die beste Werbung. Das Abweisen dafür umso mehr.

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