Busse, Bahnen, Bahnhöfe - BVG gibt sich einen neuen Klang
Ding Dong! Oder doch Dong Ding? Bislang waren die Hinweistöne in Bussen und Bahnen der BVG nicht immer einheitlich. Das soll sich nun ändern - mit neuen Signaltönen, welche auch die Barrierefreiheit verbessern sollen.
Gongs, Stationsansagen und Hinweis-Töne werden bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) künftig in einem einheitlichen Klangdesign ertönen. Das hat die BVG am Mittwoch mitgeteilt.
In der Vergangenheit hatte die BVG in ihren Fahrzeugen und an Bahnhöfen verschiedene Stimmen und Signaltöne eingesetzt. Dieser "klangliche Flickenteppich ohne großen Wiedererkennungswert" solle nun durch ein modernes und stimmiges Klangkonzept ersetzt werden, hieß es.
Die Intensität der Klänge werde sich künftig an der Art der Hinweise orientieren. Verkehrsstörungen würden künftig etwa markanter und mit einem eigens dafür konzipierten Gong eingeläutet. Stationsansagen hingegen würden nun durch einen "harmonischen Standard-Gong" angekündigt. Wer täglich dieselben Strecken fahre, könne die Ansagen künftig einfacher ausblenden, so die BVG am Mittwoch.
Klang-Salat wird vereinheitlicht
Die unterschiedlichen Sounds hätten sich in den letzten 40 Jahren so angesammelt, erklärte Timo Kerßenfischer, zuständigt bei der BVG für die Fahrgastinformation. "Eigentlich weiß heute niemand mehr genau, warum eigentlich ein Gong in der U-Bahn anders klingt als im Bus. Und uns war halt wichtig, dass wir eine Einheitlichkeit haben. Genauso wie alle Fahrzeuge gelb sind, so soll die BVG auch überall gleich klingen."
Neues Klangkonzept soll Barrierefreiheit verbessern
Das neue akustische Konzept solle zudem eine Erleichterung im Alltag für Menschen mit vermindertem Hör- und Sehvermögen darstellen. Für die Entwicklung habe die BVG deswegen auch auf Expert:innen für Barrierefreiheit gesetzt. Anschließend seien die Klänge im Alltag getestet worden.
Für die Entstehung der Signale habe die BVG "unzählige Stimmen und Geräusche" in Berlin aufgenommen, digital bearbeitet mit einer Bassklarinette zusammen zu einem einheitlichen Sound weiterentwickelt. Die Ansagen selbst sollen hingegen weiterhin von einer für die Fahrgäste bekannten Stimme kommen: Schauspielerin und Synchronsprecherin Philippa Jarke. Sie ist als Sprecherin bereits seit Dezember 2020 bei der BVG zu hören.

Umstellung bei U-Bahnen dauert einige Wochen
In Bussen, Trams und U-Bahnhöfen werden die neuen Töne ab sofort zu hören sein. Bei der U-Bahn dauert es laut BVG noch einige Wochen. Hier seien aber bereits die ersten Züge umgerüstet, hieß es. In der Zwischenzeit, so die BVG, könnten sich Neugierige aber online schon einmal einhören und sogar einen Klingelton im neuen Sounddesign herunterladen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 19.05.2022, 10 Uhr