126.000 registrierte Tiere - Hunde-Boom in Berlin hält an

Mi 25.05.22 | 09:12 Uhr
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Ein Mann spielt in Berlin mit einem Hund. (Quelle: dpa/Christin Klose)
Bild: dpa/Christin Klose

In der Hauptstadt sind immer mehr Hunde unterwegs: Aktuell sind rund 126.300 der Vierbeiner und rund 118.000 Halter erfasst und damit erneut mehr als in den Vorjahren, wie die Berliner Finanzverwaltung mitteilte. Vor der Pandemie - Ende 2019 - lag die Zahl der Hunde noch bei rund 111.000 und die Zahl der Halter bei rund 105.000.

Auch die Steuereinnahmen stiegen an. 2021 wurden rund 13,6 Millionen Euro für fast 124.000 Hunde eingenommen. 2019 waren es noch rund zwölf Millionen Euro. Für den ersten Hund müssen Halter 120 Euro pro Jahr zahlen - unabhängig von der jeweiligen Rasse. Für jeden weiteren Hund sind laut Verwaltung 180 Euro pro Jahr zu zahlen. Ein Teil der Hunde ist von der Steuer befreit.

Kampagne gegen illegalen Welpenhandel

Der Hundeboom hat allerdings auch Schattenseiten: "Im Berliner Tierheim wurden in der Corona-Pandemie mehr als doppelt so viele Welpen abgegeben wie sonst", sagte Sprecherin Annette Rost. Oft stammten die Tiere aus illegalem Welpenhandel und seien krank. "Die Nachfrage nach Hunden ist in der Pandemie so stark gestiegen, dass sie aus seriösen Quellen nicht mehr zu bedienen war", so Rost. Mit Plakaten in der ganzen Stadt hatte sich der Berliner Tierschutzverein im Sommer 2021 an einer bundesweiten Kampagne gegen illegalen Welpenhandel beteiligt.

Vereinzelt seien auch Hunde abgegeben worden, bei denen die Besitzer sich in der Entwicklung der Tiere verschätzt hätten. "Viele stellen sich bei kleinen, süßen Welpen nicht vor, dass daraus einmal stattliche Hunde werden, die psychisch und physisch ausgelastet werden wollen", sagte die Sprecherin.

Eine dieser Rassen sei zum Beispiel der Belgische Schäferhund. "Diese Hunde brauchen eine hohe Auslastung", betonte Rost. Die Zahl der abgegebenen größeren Hunde habe sich aber in einem erträglichen Maße gehalten.

Sendung: Abendschau, 25.05.2022, 19:30 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Dass es mehr Hunde in der Stadt gibt, sieht man auch an der Zunahme der Hinterlassenschaften. Liegt vielleicht daran, dass Kotbeutel knapp sind ;)

  2. 7.

    Das gleiche sollte man aber dementsprechend auch beim Kinderwunsch machen.
    Der größte Umweltsünder ist immer noch der Mensch und nicht irgendein Tier.

  3. 6.

    Vielseitige Tierfreunde* halten sich hier keine Hunde! Hunde machen viel zu viel Stress für Stadtwildtiere wie etwa Igel in den eh völlig übernutzten Parks u Wäldern in der City und auch am Stadtrand. Die unbedingt erforderliche Leine ist unschön f d Hund. Und fürs Futter leiden andere Tiere - Fazit: Wer kein Egoist ist, sondern Tiere wirklich liebt, holt sich n Plüschtier und übernimmt ne Tierpatenschaft!

  4. 5.

    Kein Wunder bei dem Klientel, was jetzt nicht mal mehr Hundesteuer bezahlen muss. Die haben sich seitdem alle Hunde angeschafft, mehrere. Damit meine ich jetzt nicht die Rentner.

  5. 4.

    Nervige köter

  6. 3.

    Bevor sich jemand einen Hund zulegt, sollte er sich im Zusammenhang mit dem Klimawandel auch über die Ökobilanz eines solchen Tieres informieren. Problematisch ist, dass Hundenahrung zu einem großen Anteil aus Fleisch besteht.

  7. 2.

    Misstände sind schon jahrelang bekannt. Nur noch registrierte Hunde zulassen und die Tiere als Lebewesen werten und nicht als Sachen. Mir tuen die tausenden gequälten Tierein der Großstandt leid. Hier kann man artgerecht kein großes Tier halten.

  8. 1.

    Zitat:"Vereinzelt seien auch Hunde abgegeben worden, bei denen die Besitzer sich in der Entwicklung der Tiere verschätzt hätten. "Viele stellen sich bei kleinen, süßen Welpen nicht vor, dass daraus einmal stattliche Hunde werden, die psychisch und physisch ausgelastet werden wollen", sagte die Sprecherin" - Niemand hat je behauptet, dass der Mensch schlau ist und Ahnung von Hunden hat. Für die meisten Menschen gilt der Hund, wie auch Katzen, als Spielzeug oder Möbelstück. Erziehung von Hunden macht richtig Arbeit, aber das ist halt anstrengend, das sehe ich in meiner Nachbarschaft mit den kleinen Fußhupen, die ständig am Kläffen sind. Dass man die auch mal erziehen könnte, wäre ja mal eine Lösung!

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