Schönefeld (Dahme-Spreewald) - Brandanschlag auf Privatauto von Berliner LKA-Beamtin verübt

Mi 25.05.22 | 18:27 Uhr
Brandursachenermittler der Polizei bei der Fotodokumentation am Einsatzort (Quelle: dpa/Tino Plunert)
Video: rbb24 Abendschau | 25.05.2022 | Polizeipräsidentin Barbara Slowik im Interview | Bild: dpa/Tino Plunert

Sie wollten laut Bekennerschreiben die Berliner Polizistin an ihrer Arbeit hindern: Mutmaßlich Linksextremisten haben offenbar gezielt das Auto einer Beamtin des Landeskriminalamtes in Brand gesetzt. Die Gewerkschaft der Polizei reagiert entsetzt.

Unbekannte haben in der Nacht zu Dienstag in Schönefeld (Dahme-Spreewald) einen Brandanschlag auf das private Auto einer Beamtin des Berliner Landeskriminalamts verübt. Das hat die Polizei dem rbb bestätigt.

Die Flammen griffen demnach auch auf ein zweites Auto über. Beide Fahrzeuge wurden schwer beschädigt. Weitere Ermittlungen führt nun die Brandenburger Kriminalpolizei.

Die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik verurteilte den Anschlag. "So ein linksextremistischer Anschlag auf eine Kollegin ist unerträglich", sagte sie dem rbb. Nicht nur die Straftat als solche entspreche einem bekannten Muster, sagte Slowik, sondern auch die Veröffentlichung von Name und Adresse der Frau.

Bekennerschreiben auf linksradikaler Internetseite

Die betroffene Polizistin war für den Staatsschutz tätig, der für politisch motivierte Straftaten zuständig ist, also etwa für Links- und Rechtsextremisten. Laut Slowik ist sie jedoch schon seit über einem Jahr nicht mehr in diesem Bereich tätig. "Man versucht trotzdem sie auch hier einzuschüchtern, zu bedrohen", sagte die Polizeipräsidentin gegenüber der rbb24 Abendschau.

Auf einer linksradikalen Internetseite kursiert ein Bekennerschreiben. Demnach sollte die Beamtin daran gehindert werden, ihrer Arbeit nachzugehen, die laut Schreiben in der "politisch motivierten Verfolgung von Menschen" bestehe. Offensichtlich wurde die Frau vorher ausgekundschaftet. In dem Schreiben heißt es, man habe Polizisten "mehr im Blick als es ihnen wahrscheinlich lieb ist". Die "Anonymität auch höherer Verantwortlicher des Repressionsapparates" sie niemals sicher.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) verurteilte die Tat: Man sei "schockiert über diese unglaublich perfide Tat", sagte Stephan Weh, seit Kurzem Vorsitzender der Berliner GdP. Dies sei ein massiver Angriff auf den Privatbereich. "Wir erwarten, dass Berlins Politik hier geschlossen Farbe bekennt und diesen Terrorismus als solchen benennt", hieß es weiter.

Sendung: rbb24 Abendschau, 25.05.22, 19:30 Uhr

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