Eichen, Buchen, Kiefern - Junge Bäume im Berliner Wald leiden massiv unter Rehwild

Do 26.05.22 | 10:55 Uhr
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Ein Reh steht am Waldrand (Bild: dpa/S. Meyers)
Bild: dpa/S. Meyers

Der Wald in Berlin leidet massiv unter Schäden durch Rehe.

Im vergangenen Jahr seien im Durchschnitt 49 Prozent der jungen Eichen, 21 Prozent der jungen Buchen, 45 Prozent der anderen Laubbäume und 26 Prozent der jungen Kiefern durch sogenannten Verbiss von Rehen geschädigt worden, teilte der Senat auf eine Anfrage der AfD mit.

Damit neue Bäume wachsen können oder neu gepflanzte Bäume erhalten bleiben, seien Zäune gegen das Rehwild nötig.

Verlängerung der Jagdzeiten wird geprüft

Ein Grund für die Schäden ist in der Antwort des Senats die kürzere Zeit, in der Rehe im Vergleich zu anderen Bundesländern gejagt werden dürfen. In Berlin beginnt die Zeit für die Jagd auf Rehwild am 1. Mai und endet auf Böcke bereits am 15. Oktober. Geprüft werde daher eine Verlängerung der Jagdzeiten in Anlehnung an andere Bundesländer vom 1. April bis zum 31. Januar des Folgejahres, dort sei die Jagd effizienter.

An Beispiel des Forstamtes Pankow, dessen Waldflächen größtenteils in Brandenburg liegen, zeige sich die Wirkung anderer Jagdmöglichkeiten. "Die Verbissschäden sind dort deutlich geringer. Die Verjüngung des Waldes ist damit auf großen Flächen auch ohne Zaun möglich", heißt es in der Antwort des Senats.

Die Waldflächen, auf denen bisher vor allem Kiefern stehen, sollen sich mit neu gepflanzten Laubbäumen wie Eichen, Buchen, Hainbuchen, Winterlinden, Ulmen bis zum Jahr 2100 zu einem Mischwald entwickeln.

Sendung: Abendschau, 26.05.2022, 19:30 Uhr

16 Kommentare

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  1. 16.

    Warum wird das Wild nicht intensiv bejagt?
    Weil "Naturschützer" Hochstände sabotieren, Jäger an der Jagd hindern!

  2. 15.

    Hatte mich gleich gewundert über die reisserische Überschrift "leidet massiv", die schreien ja geradezu vor Schmerz. Aber jetzt klar warum, die Jäger wollen einfach mehr ballern und haben einen hübschen Grund gefunden...

  3. 14.

    Dann sollte es doch, mit etwas guten Willen, möglich sein einen etwas kleineren geschützten, also eingezäunten, Bereich für den erforderlichen Waldumbau zu errichten und die übrigen ortsnahen Flächen als Äsungsgebiete zu gestalten oder, soweit annähernd vorhanden, vorzuhalten. Wenn der "Neuwald" stabil ist, könnten diese Flächen dann freigegeben werden und die Umgestaltung in Anschlußbereichen fortgesetzt werden. Waldumbau ist sowieso eine Generationenaufgabe, da dürfte ein relativ geringer zusätzlicher Zeitaufwand keine negativen Folgen haben. Aufgrund des sehr hohen Schalenwildbestandes werden auch die viel gescholtenen Wölfe kurz- und mittelfristig daran nicht wirksam was ändern. Jäger:innen als zusätzliches Regulativ werden auf lange Sicht bleiben. Nur sollten diesen die Hege und Pflege der Natur, nicht der Profit oder vermeindliches gesellschaftliches Ansehen, am Herzen liegen.

  4. 13.

    Normalerweise würde das die Natur ja selber regeln.
    Nun hat ihr aber der Mensch dazwischengepfuscht, und jetzt sieht er wieder keinen anderen Ausweg, als mit der Flinte auszurücken - das geht ja immer fix, und man muss sich keine ernsthaften Lösungen überlegen...
    Naja, man soll ja auch mehr gesundes Wild essen.

  5. 12.

    ..der Mensch ist der Schädling..

  6. 11.

    Davor haben aber auch die Waldbesitzer dafür gesorgt, dass zwischen Ihren Kiefernstangen ja keine anderen Bäume wuchsen. Wir "unbehandelte" Fläche sieht, kann auch zahlreiche Jungbäume finden.

  7. 8.

    Erklären Sie uns doch bitte, wie die Berliner Förster den Regenwald schützen können. Etwa, wie Sie als grosses Vorbild voran gehen.

  8. 7.

    Wenn Cerviden, also „Hirschartige“ wie Rehe oder Rothirsche, an Bäumen knabbern, dann tun sie das nicht weil sie Lust drauf haben, sondern weil sie Hunger haben.
    Gibt es Verbiss an Waldbäumen ist immer der Waldbau falsch. Es gibt eine Empfehlung die besagt, das immer ein- bis zwei Prozent der Waldfläche als Wildäsungsfläche vorbehalten werden sollen (also Waldwiesen, Wegränder usw.)
    Wenn man aber jedes Prozent Gewinn aus der der „Baumplantage“ äh, Forst heraus quetschen will..,

  9. 6.

    Wer hat sich früher darum gekümmert das Rehwild ernährt sich nun mal vom saftigen Grün. Muss in diesem Land alles geregelt sein wet wo und wie was verspeist wird für Mensch und Tier.

  10. 5.

    ...so ist es... Und immer fleißig den Wolf schießen, damit der nicht versehentlich den Bestand der Rehe reguliert... Es wäre ja nicht auszudenken, wenn sich die Natur selber reguliert...

  11. 3.

    Da gibt es doch eine ganz einfache Lösung: Mehrere Rudel Wölfe in den Berliner Wäldern ansiedeln. Die regeln dann schon den Rehwildbestand. Am besten auch noch ein paar Braunbären. Dann können die Raubtiere die Berliner Urwälder wieder ins natürliche Gleichgewicht bringen. Falls das jetzt jemand für Ironie hält, so hat er wohl recht…

  12. 2.

    Junge Bäume leiden also massiv unter Rehwild. Dass aber der Regenwald massiv unter Menschen leidet"
    Und manche Kommentarspalten leiden massiv darunter, das die Nutzer so rein gar nicht beim Thema bleiben wollen.

  13. 1.

    Aha, das ist interessant. Junge Bäume leiden also massiv unter Rehwild. Dass aber der Regenwald massiv unter Menschen leidet scheint nicht so wichtig. Ist ja weit weg. Komisch nur, dass der Mensch bei den Tieren immer sofort handelt, damit sie keinen "Schaden" anrichten. Das ist sowas von scheinheilig.

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