Aktionen in Berlin und Brandenburg -

Zum "Internationalen Tag der Pflegenden" hat es am Donnerstag Proteste in Brandenburg und Berlin gegeben. Am Klinikum in Frankfurt (Oder) hatte die Gewerkschaft Verdi Beschäftigte zu einer "aktiven Mittagspause" aufgerufen, um damit auf den Personalmangel aufmerksam zu machen.
Auch in Berlin protestierten Angehörige der Pflegeberufe gegen Arbeitsverdichtung oder auch Auslagerung von Küche und Technik aus Kliniken. Mit einem sogenannten "Walk of care" wurde unter anderem auf das Gewinnstreben zum Vorteil von Aktionären durch Pflegekonzerne hingewiesen.
"Walk of Care" und aktive Mittagspause
Der Protestmarsch startete im Invalidenpark im Bezirk Mitte. Zuvor hatten sich Pflegende aus der Uniklinik Charité und vom landeseigenen Krankenhauskonzern Vivantes zu einer Fotoaktion getroffen, um politische Forderungen sichtbar zu machen.
Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) würdigte zum Aktionstag das Engagement von pflegenden Angehörigen. Ihren Angaben zufolge werden in Brandenburg über 83 Prozent der Pflegebedürftigen zuhause versorgt. Sie kündigte an, Beratung und Unterstützung für Angehörige auszubauen.
Volkssolidarität fordert zügig mehr Geld für die Pflegekräfte
Die Vorstandsvorsitzende der Volkssolidarität Berlin, Susanne Buss, hat zügige Verhandlungen um mehr Geld für die Pflegekräfte gefordert.
Buss sagte am Donnerstagabend in der rbb24 Abendschau, der Gesetzgeber habe entsprechende Vorgaben für Tarifsteigerungen in diesem Jahr gemacht. Bei den Absprachen mit den Kostenträgern dürfe es jetzt keine Verzögerungen geben. Das würde den Pflegenden helfen, sagte Buss. Um den Pflegeberuf insgesamt attraktiver zu machen, fehlten zur Zeit noch die Lösungen. Zum Beispiel bei der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder der optimierten Gestaltung der Schichtdienste. Auch qualitative Zusatzausbildungen müssten gerade für Einsteiger interessanter gemacht werden.
Anlässlich des internationalen Tags der Pflegenden lobte Buss die unkomplizierte Unterstützung des Berliner Senats bei der Behandlung und Unterbringung von pflegebedürftigen Menschen aus der Ukraine. Buss wünschte sich in dem Zusammenhang generell mehr pragmatische Lösungen im Pflegealltag.
Sendung: rbb24 Abendschau, 12.05.2022, 19:30 Uhr