Nach Massenschlägerei im "Insulaner" - Bäderbetriebe wollen Sicherheit in Berliner Freibädern verbessern

Am vergangenen Wochenende mussten 13 Polizeiwagen im Freibad "Insulaner" eine Massenschlägerei mit 100 Menschen schlichten. Die Betreiber sprechen vom ersten größeren Vorfall seit Jahren - die Sicherheit in den Bädern soll aber verbessert werden.
Nach der Massenschlägerei im Sommerbad Insulaner in Berlin-Steglitz haben die Bäderbetriebe Verbesserungen bei der Sicherheit und der technischen Ausstattung angekündigt. Zugleich blicke man gelassen auf die Freibadsaison, da es kein grundsätzliches Sicherheitsproblem in den Freibädern gebe, sagte der Sprecher der Berliner Bäderbetriebe, Matthias Oloew, am Donnerstag der rbb24 Abendschau.
Die schlimmen Bilder vom Wochenende seien nur ein kleiner Ausschnitt des Freibadlebens insgesamt gewesen. Den ungestörten Badebetrieb im Rest des Bades hätten sie nicht gezeigt.
Chaotische Zustände am Wochenende
"Nachdem die Polizei die Situation beruhigt hat, konnte der Badebetrieb auch ganz regulär bis 20 Uhr weitergehen", sagte Oloew. Es sei der erste größere Vorfall nach vielen Jahren gewesen. Am Sonntag sei nun das erste heiße Wochenende mit einem Besucheransturm nach der Pandemie zusammengekommen.
Das erste heiße Wochenende in Berlin hatte in einigen Freibädern der Stadt zu chaotischen Zuständen geführt. Wegen des hohen Anfrageaufkommens an den Ticketshops brach an beiden Wochenendtagen schon morgens der Server zusammen. Viele Badegäste, die kein Online-Ticket mehr buchen konnten, versuchten deshalb, Tickets an den Kassen der Bäder zu kaufen. In sozialen Netzwerken berichteten Besucher, sie hätten in der Mittagshitze stundenlang vor den Bädern angestanden. Zugleich verhängten einige Bäder Einlassstopps, weil sie aufgrund des Andrangs überfüllt waren - nicht alle Wartenden bekamen so ihre erhoffte Abkühlung.
An der Massenschlägerei im Insulaner waren nach Angaben der Polizei etwa 100 Menschen beteiligt. Auslöser soll ein gegenseitiges Bespritzen mit Wasserpistolen von zwei Gruppen gewesen sein. Daraus habe sich eine gewaltsame Auseinandersetzung entwickelt. Das Sicherheitspersonal konnte die Lage zunächst nicht entspannen. Erst mit Hilfe der Polizei konnte die Situation beruhigt werden.
Technik und Sicherheit sollen verbessert werden
Man habe den Online-Shop nun so optimiert, dass dieser zukünftig nicht mehr in die Knie gehe, sagte Oloew. Außerdem habe man das Sicherheitspersonal verstärkt, damit dieses stärker präventiv arbeiten könne. Es solle bei dem Securitydienst auch eine Rufbereitschaft an den Wochenenden geben.
In den vergangenen Jahren gab es während der Sommermonate in einigen Berliner Freibädern gelegentliche gewalttätige Auseinandersetzungen. Mitarbeiter der Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit (GSJ) haben deshalb das Präventionsprojekt "Bleib Cool am Pool" ins Leben gerufen. Nach dem Start im Kreuzberger Prinzenbad und Neuköllner Columbiabad sind inzwischen 28 Projektmitarbeiter in den Berliner Bädern aktiv.
Sendung: rbb24 Abendschau, 23.06.2022, 19:30 Uhr