Ungewollt per Spritze unter Drogen -

In Berlin häufen sich Berichte von Clubgängerinnen über sogenanntes "Needle Spiking". Insbesondere im Internet beschreiben Frauen, dass sie ungewollt von Unbekannten per Spritze unter Drogen gesetzt worden seien. Ein Instagram-Post der Musikerin Zoe Zanias ging zuletzt viral. Bei radioeins vom rbb berichtet Zanias, dass sie im Club Berghain getanzt habe, als sie sich plötzlich "leer" gefühlt habe und ihr Bewusstsein "in eine Art Abgrund gezogen" worden sei.
Als sie schließlich wieder zu sich gekommen sei, hätte sie an der Garderobe des Clubs gesessen. Freunde von ihr hätten ihr schließlich erklärt, dass sie kollabiert sei. Die Sanitäter im Berghain hätten Zanias im Backstage versorgt.
Noch viele Unklarheiten zu "Needle Spiking"
Auf Anraten eines befreundeten Mediziners habe sie ihren Körper dann nach Einstichstellen abgesucht. An ihrer Schulter habe sie dann tatsächlich einen Einstich gefunden - dieser habe Ähnlichkeit mit einem Impfeinstich gehabt.
Dennoch gehen die Meinungen zum sogenannten "Needle Spiking" trotz der Berichte weiterhin außeinander. Teilweise wird bezweifelt, dass es überhaupt möglich ist, Menschen unbewusst per Spritze unter Drogen zu setzen. Unklar sei demnach unter anderem, welche Substanz verwendet würde und wie die Spritzen ihren Weg in die Clubs finden würden. Es gibt aber auch Mediziner, die "Needle Spiking" trotz der Unklarheiten durchaus für möglich halten.
Insbesondere weil das Phänomen zuletzt nicht nur in der Berliner Club-Szene ein größeres Thema war. In Belgien wurde zuletzt ein Festival wegen verschiedener Berichte über "Needle Spiking" abgebrochen. Auch in Frankreich und den Niederlanden häufen sich die Berichte von Frauen, die nach dem Feiern über Unwohlsein klagen und Einstiche am Körper finden.
Sendung: radioeins, 02.06.22, 12:10 Uhr