Ungewollt per Spritze unter Drogen - Clubgängerinnen in Berlin beklagen "Needle Spiking"

Fr 03.06.22 | 11:36 Uhr
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Tanzende Menschen in enem Club. (Quelle: dpa/Oleksandr Latkun)
Audio: radioeins | 02.06.22 | 12:10 Uhr | Gespräch mit Gesine Kühne | Bild: dpa/Oleksandr Latkun

In Berlin häufen sich Berichte von Clubgängerinnen über sogenanntes "Needle Spiking". Insbesondere im Internet beschreiben Frauen, dass sie ungewollt von Unbekannten per Spritze unter Drogen gesetzt worden seien. Ein Instagram-Post der Musikerin Zoe Zanias ging zuletzt viral. Bei radioeins vom rbb berichtet Zanias, dass sie im Club Berghain getanzt habe, als sie sich plötzlich "leer" gefühlt habe und ihr Bewusstsein "in eine Art Abgrund gezogen" worden sei.

Als sie schließlich wieder zu sich gekommen sei, hätte sie an der Garderobe des Clubs gesessen. Freunde von ihr hätten ihr schließlich erklärt, dass sie kollabiert sei. Die Sanitäter im Berghain hätten Zanias im Backstage versorgt.

Noch viele Unklarheiten zu "Needle Spiking"

Auf Anraten eines befreundeten Mediziners habe sie ihren Körper dann nach Einstichstellen abgesucht. An ihrer Schulter habe sie dann tatsächlich einen Einstich gefunden - dieser habe Ähnlichkeit mit einem Impfeinstich gehabt.

Dennoch gehen die Meinungen zum sogenannten "Needle Spiking" trotz der Berichte weiterhin außeinander. Teilweise wird bezweifelt, dass es überhaupt möglich ist, Menschen unbewusst per Spritze unter Drogen zu setzen. Unklar sei demnach unter anderem, welche Substanz verwendet würde und wie die Spritzen ihren Weg in die Clubs finden würden. Es gibt aber auch Mediziner, die "Needle Spiking" trotz der Unklarheiten durchaus für möglich halten.

Insbesondere weil das Phänomen zuletzt nicht nur in der Berliner Club-Szene ein größeres Thema war. In Belgien wurde zuletzt ein Festival wegen verschiedener Berichte über "Needle Spiking" abgebrochen. Auch in Frankreich und den Niederlanden häufen sich die Berichte von Frauen, die nach dem Feiern über Unwohlsein klagen und Einstiche am Körper finden.

Sendung: radioeins, 02.06.22, 12:10 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Empfinde die Berghain Politik als ziemlich schwierig, alle die nicht in ihr Bild passen, raus zu werfen, für ein gutes und sauberes Image.
    Es gibt schon seit kurzer Zeit Anzeichen, das diese Art zu feiern auch in Berlin angekommen ist (Mensch Meier) und wenn’s schlecht läuft, auch ne Weile bleibt.
    Die Opfer einfach aus dem Club werfen ist definitiv keine kluge Wahl und ich hoffe das diese Praktik in der Szene reflektiert und kritisiert wird. Der Klub macht Asche ohne Ende und „macht was er will.“

  2. 5.

    Im Gedränge und dem Halbdunkel dürfte das kaum auffallen. Für Außenstehende wirkt es sicher nur wie eine flüchtige Umarmung oder eine kurze Berührung, um sich ein Durchkommen zu verschaffen. Das ist ja das Perfide daran. Wahrscheinlich hoffen die Täter auf ein unbegleitetes Opfer, wo keine Freunde sich kümmern. In der ausgelassenen Stimmung im Club scheint es dann so, als ob sich jemand um seine betrunkene Freundin kümmert und niemand checkt, dass hier gerade eine schwere Straftat passiert.

  3. 4.

    Es ist dunkel, laut und eng. Ich glaube das sind, leider Gottes, ganz “gute” Voraussetzungen für solche Taten.

  4. 3.

    Eine Spritze in die Schulter? Und niemand sieht das? Wird wohl stimmen, aber ich kann es mir schwer vorstellen. Die Täter nehmen für diesen Nervenkitzel ein großes Risiko auf sich.

  5. 2.

    Das ist doch ungefähr wie mit k.o. Tropfen. Oder andere Drogen, die einem in Clubs oder Kneipen untergejubelt werden. Typen die sowas machen sind voll die Versager, bekommen auf normalem Weg keine Frau. Warum sonst tut man sowas?

  6. 1.

    Wie degeneriert sind eigentlich manch Leute heute? Was stimmt mit denen nicht die so etwas tun?

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