Zu wenige Freiwillige - Zählung von Obdachlosen in Berlin auf Anfang 2023 verschoben

Sa 11.06.22 | 14:24 Uhr
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Eine obdachlose Person in Berlin-Wedding (Quelle: dpa/Schoening)
Bild: dpa/Schoening

Die Zählung obdachloser Menschen in Berlin wird auf das kommende Jahr verschoben. Ursprünglich sollte sie am 22. Juni starten. Nun ist der Januar 2023 angedacht, ein genaues Datum ist noch nicht bekannt.

Grund für die Verschiebung sei, dass es zu wenig Freiwillige gebe, teilte der Verband für sozial-kulturelle Arbeit am Freitag mit. 1.200 Menschen hätten sich gemeldet, für die Durchführung der Aktion seien aber mindestens doppelt so viele Helferinnen und Helfer nötig, um die Ergebnisse mit denen der ersten Zählung im Jahr 2020 vergleichen zu können.

Bei erster Zählung rund 2.600 Freiwillige

Kleine Gruppen Freiwilliger sollten unter professioneller Begleitung obdachlose Menschen aufsuchen, zählen und zu ihrem Leben auf der Straße befragen. Die Erkenntnisse sollten nach Angaben des Verbands dabei helfen, ihre Situation verbessern zu können.

An der Zählung Anfang 2020 waren knapp 2.000 Menschen ohne Obdach im öffentlichen Raum und in Notunterkünften gezählt worden. An der Zählung hatten sich 2.600 Freiwillige beteiligt.

Als Grund für den Rückgang der Anmeldungen vermutet der Verband, dass engagierte Menschen sich derzeit vor allem auf die Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine konzentrierten.

Sendung: rbb24 Abendschau, 10.06.2022, 19:30 Uhr

25 Kommentare

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  1. 24.

    Warum fragt man nicht Arbeitslose, welche körperlich im Stande sind hier zu helfen?

  2. 23.

    Zitat: "Leider sehen viel zu viele Menschen (so wie Sie) Obdachlose als Randgruppe, die es nicht wert ist, etwas für sie zu tun."

    Da haben Sie mich gründlich missverstanden, Sabrina. Wenn ich Obdachlose als eine sozial randständige Gruppe bezeichne, werte ich damit niemanden individuell ab. Und natürlich plädiere ich dafür, diesen Menschen Unterstützung zukommen zu lassen oder zumind. ein Angebot zu machen. Ob dies dann angenommen wird müssen die Betroffenen selbst entscheiden.

  3. 22.

    Ob sich dann im Winter bei Minusgraden mehr Freiwillige finden...

  4. 21.

    Weil die meisten Obdachlosen nicht obdachlos sind, weil sie es so toll finden, sondern weil sie von vielen Dingen, unter anderem auch bürokratischen, überfordert sind! Sie dazu zu verpflichten sich irgendwo zur Zählung zu melden, würde nicht zum gewünschten Erfolg führen.

  5. 20.

    Da Obdachlose auch zur "Allgemeinheit" gehören (sollten), dient deren Zählung dem Allgemeinwohl. Leider sehen viel zu viele Menschen (so wie Sie) Obdachlose als Randgruppe, die es nicht wert ist, etwas für sie zu tun. Das ist einfach nur traurig!

  6. 19.

    Welche Vorteile der Obdachlosen meinen Sie?
    Auf der Straße zu leben? Nicht zu wissen, wie man zu seiner nächsten Mahlzeiten komm, oder im Krankheitsfall nicht behandelt zu werden?
    Glauben Sie, die Obdachlosen leben aus Spaß an der Freude auf der Straße?

  7. 18.

    "Ich denke, bei den Obdachlosen kommt der geringste Teil der Sozialleistungen an." Vielleicht nicht offiziell in Form von monatlichen "Einkünften", aber zu diesen Leistungen gehören m. M. auch die angebotenen Unterkünfte, sanitäre Anlagen, Suppenküchen, Kleiderkammern, die Kältehilfe, medizinische Versorgung usw. - wenn es nicht in Anspruch genommen wird, kann man das nicht der Gesellschaft anlasten.
    Wenn man an manchen Schlafplätzen, z. B. am Bhf. Zoo, sieht, was dort an Nahrungsmitteln im Dreck liegt...so kann ich mit Essen nicht umgehen. Und irgendwo gibt's ja auch Geld, denn Alkohol ist auch immer da.

  8. 17.

    Das war eine ANTWORT auf einen Kommentar. Kommen Sie mal klar mit Ihren Aggressionen, bitte

  9. 16.

    Zitat: "Sie habe die Frage selbst beantwortet."

    Nein, das habe ich nicht. Denn die Konsequenzen, die evntl. aus der Erhebung erfolgen, berühren nicht den Status von bsw. H4 Empfängern. Und Ihr "Lerneffekt"-Argument ist m. E. zynisch gegenüber Leistungsempfängern - und desavouiert Ihr hier dicke zur Schau gestelltes "soziales Gewissen".

  10. 15.

    Das Problem der meisten Obdachlosen ist doch, dass sie aus allen Sozialsystemen herausgefallen sind und deshalb auf der Straße gelandet sind. Ich denke, bei den Obdachlosen kommt der geringste Teil der Sozialleistungen an.

  11. 14.

    Manchem paßt schlicht der Termin nicht. Darüber hinaus weiß ich eigentlich nicht, warum nicht auf der Grundlage der damaligen Erhebung gearbeitet wird. Es müssen einige Wohngemeinschaften her, vielleicht ein Haus mit Kleinwohnungen oder Zimmern und gut. Damit wären einem Drittel der obdachlosen geholfen. Ein anderer Teil wird psychosoziale und psychotherapeutische Plätze brauchen. Einen dritten Teil müssen wir als Obdachlose akzeptieren, denn es gibt viele Menschen, die da draußen leben "wollen". Mal so ins Unreine gesprochen. Mich würde viel mehr in teressieren, was denn seit der letzten Zählung an Maßnahmen geschah.

  12. 12.

    Zweiter Versuch....
    Warum ist überhaupt eine Zählung nötig? Otto Normal muss Haus und Hof, Kind, Hund, Katze, Maus melden und registrieren, warum kann man von Obdachlosen nicht erwarten, dass sie, wenn sie die Vorteile des Sozialstaates in Anspruch nehmen, auch eine Pflicht, nämlich sich zu registrieren, erfüllen?

  13. 11.

    "Könnte die Befragung/Auseinandersetzung mit Obdachlosigkeit nicht auch einen gewissen "Lerneffekt" haben?" Und das ganze als Bildungsurlaub einreichen? Was will man da lernen? Bitte Posten Sie einen Bericht über Ihren Einsatz, vielen Dank.

  14. 10.

    Unterlassen Sie es bitte, Ihren "Bullshit" in meinen Kommentar hineinzuinterpretieren.

  15. 9.

    Steht doch alles im Text, die Freiwilligen üben im Moment andere freiwillige Arbeit aus, deshalb wird die Zählung verschoben. Sie unternehmen gerade den Versuch, Arme gegeneinander auszuspielen, das hat dann aber wenig mit ehrlicher Fürsorge zu tun, das ist nur aufgeblähter „ Bullshit“.

  16. 8.

    ",,, evntl. sozialpolitische Entscheidungen für diese Randgruppe zu treffen. ..."
    Sie habe die Frage selbst beantwortet.

    "Zwangsverpflichtung"?
    Ich habe nichts derartiges geschrieben.

    Könnte die Befragung/Auseinandersetzung mit Obdachlosigkeit nicht auch einen gewissen "Lerneffekt" haben?

  17. 7.

    Inwiefern dient das Erfassen und Befragen der sich in Berlin befindlichen Obdachlosen dem Allgemeinwohl? Es handelt sich dabei doch um eine statistische Maßnahme des Senats, um einen Überblick zu erhalten und evntl. sozialpolitische Entscheidungen für diese Randgruppe zu treffen.

    Dass aktuell aufgrund der massiven Krisen in jüngster Vergangenheit im sozialen Bereich einiges im Argen liegt, ist offensichtlich und bedauernswert, kann doch aber nicht zu bsw. einer Zwangsverpflichtung von H4 Empfängern zur Zählung der Obdachlosen führen.
    Und ja, natürlich ist es richtig und begrüßenswert, dass private Initiativen sich an der Aufrechterhaltung des Sozialstaats beteiligen. Wer geben und helfen kann sollte dies auch tun, finde ich.

    Und Geld wird auch gerade nicht "am laufenden Band gedruckt", nur das vorhandene verwendet oder eben soweit als nötig Schulden aufgenommen. Der Staat an sich hat im Prinzip kein (eigenes) Geld, sondern muss grundsätzlich mit seinen Einnahmen auskommen.

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