Waldbrände in Brandenburg - Woidke: "Situation ist eindeutig gefährlicher als 2018"

So 19.06.22 | 20:40 Uhr
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Eine Rauchwolke ist weithin sichtbar unweit des Ortsteils Frohnsdorf zu sehen (Quelle: DPA/Paul Zinken)
Video: rbb|24 | 19.06.2022 | Material: rbb24 Brandenburg aktuell | Bild: DPA/Paul Zinken

Trockenheit und Hitze, dazu aufbrausende Winde. Am Sonntag mussten mehrere Ortschaften in Brandenburg wegen Waldbränden evakuiert werden. Laut Ministerpräsident Woidke ist die Lage gefährlicher als im letzten großen Waldbrandjahr.

Anhaltende Trockenheit, Sommerhitze, starke Winde: Laut Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) ist die aktuelle Lage in den Waldbrandgebieten angespannter als während des letzten großen Waldbrandjahres. "Die Situation ist eindeutig gefährlicher und dynamischer als sie 2018 war", sagte er am Sonntag dem rbb.

Das treffe insbesondere auf einen Waldbrand zu, der am Sonntag bei Beelitz ausgebrochen war. "Es ist nicht nur ein Kronenbrand, es ist auch ein Vollbrand, das heißt, die Bäume brennen von oben bis unten", sagte Woidke rbb24 Brandenburg aktuell. "Wenn es so wie jetzt windig ist, kann sich der Brand mit unglaublicher Geschwindigkeit weiter ausbreiten. Das macht uns allen große Sorgen."

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in Treuenbrietzen. (Bild: rbb)
Bild: rbb

Woidke hat große Sorgen

Woidke sagte weiter, dass "auch Kräfte aus Nachbarbundesländern schon im Einsatz sind". Vor Ort seien Kräfte aus Sachsen-Anhalt, Berlin und der Bundeswehr. "Wir werden - auch wenn sich die Situation nicht stabilisiert in den nächsten Stunden - auch wenn der langersehnte Regen kommt - weitere Kräfte brauchen", betonte Woidke. "Ich habe ganz große Sorgen, weil wir schon 600 Menschen evakuiert haben und momentan nicht ausschließen können, dass es in der Region Beelitz zu weiteren Evakierungen kommen muss", sagte er dem rbb.

Seit Freitag toben die Brände

Seit Freitagmittag steht ein Wald in der Nähe von Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) in Flammen. Zeitweise konnte sich das Feuer auf einer Fläche von etwa 200 Hektarn ausbreiten. Das betroffene Gebiet ist munitionsbelastet, die Einsatzkräfte müssen Abstand halten. Vereinzeolt kam es in den vergangenen Tagen zu Detonationen. Drei Ortsteile von Treuenbrietzen wurden evakuiert.

Am Sonntag brach in der Nähe von Beelitz ein weiterer Großbrand aus. Allein am Samstag meldeten die Brandenburger Feuerwehren zwölf größere Waldbrände.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 19.06.2022, 19.30 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    In Brandenburg an der Havel zum Bsp., haben seit dem Wegfall von Industrie, nach der Wende, ca. 30000 Menschen, unsere Stadt verlassen. In Cottbus, Frankfurt(Oder), Prignitz, OPR, Uckermark, EE, SPN, OSL und dem Westhavelland, sieht es genauso schlimm bzw. schlimmer aus. Die Bevölkerung zieht wegen fehlender Industrie-Arbeitsplätze weg, Kaufkraft geht dadurch verloren und der ÖPNV wird reduziert. Und Sie, schreiben gegen Industrie-Arbeitsplätze und neue Infrastruktur im Agrarland Brandenburg ?

  2. 8.

    Brandenburg besteht zu mehr als 50 Prozent, aus Flächen für Landwirtschaft. Warum greifen Sie dann nicht, die Monokulturen der Agrarindustrie und der Forstindustrie an ? Industrie hat einen geringen Flächenverbrauch - Monokulturen haben einen hohen Flächenverbrauch. Monokulturen ziehen das Wasser, oftmals Meter tief aus den Böden, Düngemittel und Gülle verseuchen unser Wasser, große Landmaschinen verdichten die Böden und töten alles im Boden ab. Andererseits, werden Milliarden an Strukturhilfen für den Strukturwandel und das BER-Umfeld in Brandenburg ausgeben um ein paar tausend Arbeitsplätze wieder zu schaffen. Und Sie, wettern gegen neue Industrie-Arbeitsplätze und neue Straßen, statt gegen Tausende Hektar kahle Äcker, trockene Felder und Monowälder - wodurch kaum oder gar keine neuen Arbeitsplätze entstehen - einfach nur unverständlich ihr Beitrag !!!

  3. 7.

    Guter Kommentar. Nur, was soll aus den Tiefbrunnen raus kommen?
    Alternativ, alles Abholzen und Bodenvetsieglung für Industrie und Straßen.

  4. 6.

    Nicht besser als die CDU: wegen solch einem Tag ändert man seine Politik doch nicht... Woidke hält immer noch an Kohle fest! Immer weiter so...

  5. 4.

    Tja, die Frage ist: hat man aus 2018 irgendwas dazu gelernt?

    Ach nee, stimmt ja...ist ja eh kein Geld für sowas da! Wir unterstützen lieber die halbe Welt um uns rum...anstatt sich mal um die Probleme hier zu kümmern ...

    Wollte man nicht Tiefbrunnen in die Wälder bauen??

  6. 3.

    In Treuenbrietzen war vor vier Jahren der Brand fast an gleicher Stelle. Hätte man sich nicht zumindest mal mit der Räumung der dort rumliegenden Kampfmittel beschäftigen können?

  7. 2.

    Und Herr Woidke....seit 2018 irgendwas dazugelernt?

  8. 1.

    Ich habe hohen Respekt vor den Feuerwehleuten. Was diese Menschen leisten für unseren Schutz, ziehe ich meinen Hut vor euch

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